Nachdem uns der Himmelfahrtsmorgen statt mit gemeldetem Sonnenschein und mit Regen auf dem Gamrig überrascht hatte brauchten wir fast den halben Tag um unsere Schlafsäcke, ISO Matten uns sonstiges zu reinigen und trocknen.. Nachdem sich dann bei unserer Wanderung zum Kleinhennersdorfer Stein immer noch nicht die erwartete Sonne einstellte war unsere Weiterreise nach Böhmen für mich gänzlich erledigt.. Beschriftung fürs erste rundimentär, wird noch ergänzt!
Als aber gegen 13 Uhr sich doch langsam die Sonne zeigt entschlossen wir uns schnellstmöglich in Richtung Böhmen zu begeben und doch noch das deutlich schöner werdenden Wetter zu nutzen.. Und so wurden wir nach einem doch recht steilen und kräftezehrenden Aufstieg zum spektakulären Felsbau des Vrabinec(Sperlingssteins), mit dieser herrlichen Aussicht hinunter zur Elbe(Labe), und auf die Höhenlagen des Böhmischen Mittelgebirges sowie Elbsandsteingebirges belohnt..
Was meinen hier die Experten? Lieber deutsche oder tschechische Namen im Titel?
Pano bestehend aus: 16HF Aufnahmen mit Canon EOS 6D und Canon EF 17-40L@32mm, 63°x380°, ISO100, f8, 1/800sek, PTGui, Freihand
Pedrotti Alberto, Hans-Jürgen Bayer, Jörg Braukmann, Wolfgang Bremer, Arno Bruckardt, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Jörg Engelhardt, Johannes Ha, Leonhard Huber, Heinz Höra, Thomas Janeck, Martin Kraus, Giuseppe Marzulli, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Arne Rönsch, Christoph Seger, Matthias Stoffels, Konrad Sus, Markus Ulmer, Jens Vischer
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Comments
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Übrigens: Eigene, schwer verständliche Kommentare kann man im Nachhinein noch bearbeiten oder ergänzen, um zu verdeutlichen, was man eigentlich gemeint hat.
Als ich letztes Jahr vom Zinkenstein (oder eben "Bukova hora") kam, traf ich am Fuße des Sperlingssteins wieder auf die Elbe. Dein Standort sieht ja auch von unten ziemlich beeindruckend aus - hochgegangen sind wir damals aus Zeitgründen nicht mehr. Hätte sich aber mehr gelohnt als der Zinkenstein mit seiner sehr begrenzten Aussicht, wie ich sehe...
Das ist gleichzeitig meine Antwort auf Seb's Frage, ob man die tschechischen oder die historischen deutschen Namen verwenden sollte. Dabei gibt es auf dieser Seite die Besonderheit, daß man die typisch tschechischen Schriftzeichen nicht schreiben kann, weil hier der schon vor über 20 Jahren eingeführte Unicode nicht einprogrammiert ist.
Was Jan lang und breit zur Verwendung verschiedensprachiger Bezeichnungen geschrieben hat, vernebelt m. E. die hier vorliegenden Verhältnisse. Es ist doch Fakt, daß dieses Gebiet tschechisches Staatsgebiet ist - und wenn man sich die z. B. die sehr guten Wanderkarten des Gebietes anschaut, dann stehen dort nur die tschechischen Namen.
Das Besondere an der Sache ist aber, daß man in der Bundesrepublik Deutschland dieses Gebiet nur als Sudetenland kennt. Das hängt auch damit zusammen, daß es in der BRD eine Sudetendeutsche Landsmannschaft gibt, die erst in diesem Jahr ihre seit 1950 erhobenen Forderungen nach Grenzrevision und Rückgabe konfiszierten Eigentums gestrichen haben - und in der Vergangenheit dahingehend gewirkt haben.
Von einer Sache möchte ich noch berichten: UDeuschle benutzt doch GeoNames, um dort die Namen der Berge außerhalb der Alpen zu erhalten. Wie ich erst neulich bei der Beschriftung meines Panoramas Nr. 17443 festgestellt habe, hatten in GeoNames die in Tschechien liegenden Berge reihenweise zuerst die historischen deutschen Bezeichnungen. Die tschechischen Namen standen unter alternate Names.
Leider ist (nicht nur aber ganz besonders im 20 Jhdt.) AUCH IN EUROPA, der "Wiege der Aufklärung" durch das nationalstaatliche Denken, welches gewachsene kulturelle Grenzen / gewachsene kulturell gemischte Siedlungsflächen nicht akzeptiert, immer wieder Hass geschürt und einer bestimmten Ethnizität ein Unterdrückungs-Primariat über andere Volksgruppen zugesprochen worden.
Hier muss nicht mit dem Finger auf andere gezeigt werden, daher erspare ich mir die Auflistung vertriebener Volksgruppen.
Ich bin aber durchaus der Meinung, dass es - auch in Erinnerung - durchaus legitim ist, alte Namensgebungen zu verwenden. Bitte aber zu beachten (da ist die Wikipedia wirklich wertvoll), dass es sich bei Tetschen und Außig um zwei Gründungen von Ottokar II handelt; die deutschen Namen sind EINDEUTSCHUNGEN aus dem Tschechischen.
LG Christoph
PS: Für mich immer lieber Deutsche Namen in Titel und Beschreibung, da weis ich eher auf den ersten Gedanken wo die Bilder zu verorten sind. Als Sammler von älteren Atlanten bin ich das einfach so gewohnt.
1. Die Familie meiner Mutter stammt aus Ostpreußen. Der ganze anhängende Themenkreis wurde zu Hause nach Kräften vermieden, war aber bei diversen Gelegenheiten aktuell.
2. Durch Reisen und Volkshochschulkurse bin ich mit Tschechisch, aus beruflichen Gründen mit Polnisch in Kontakt gekommen. In beiden Sprachen kann ich alles lesen - ohne alles zu verstehen - und mit wenigen Ausnahmen auch aussprechen, mit schmalem Grammatikgerüst und kleinem Wortschätzlein kriege ich einfache Fragen zustande, die Antworten zu verstehen ist schon so eine Sache. Also ein gewisser Umgang mit den Sprachen ist da, von mehr kann die Rede nicht sein.
Nun zu den Gedanken:
- Der böse Schatten des 20. Jahrhunderts sollte nicht dauernd die langen Zeiten davor überdecken, in denen es die großen Gebiete mit gemischter Bewohnerschaft gab, die meist friedlich miteinander auskam, von den schlimmen Zeiten der historischen Katastrophen und deren Folgen abgesehen. Die Prager Altstadt wurde mit Nürnberger Stadtrecht versehen, Breslau hat zwei Kerne: Die böhmische Gründung Wortislawice, daraus der heutige polnische Name Wroclaw rechts der Oder und die deutsche Kaufmannsniederlassung Bredeslau = Breslau auf der linken Seite. Ähnliche Beispiele gäbe es zuhauf.
- Die Ursprünge nennenswerter deutschsprachiger Besiedlung in Ostmitteleuropa wurzeln im Wunsch dortiger mittelalterlicher Herrscher nach Unterstützung im Landesausbau durch Zuwanderer, die mit dem Versprechen wirtschaftlicher und sozialer Vorteile angeworben wurden. Nach Jahrhunderten des Daseins empfinden die Betroffenen die Aussiedlung ab 1945 durchaus berechtigt als Vertreibung. Damit stelle ich nicht in Abrede, daß große Teile der deutschen Bewohner das Erstarken nationalistischer Kräfte unterstützt oder nicht unterbunden haben. Und ich habe und hatte nie Verständnis für die Forderungen seitens der deutschen Vertriebenenverbände. Übrigens auch der gesamte ostpreußische Familienzweig nicht. Hierzu gehört aber auch die Tatsache, daß Umsiedlungen und, wie im Falle Polens, die Verschiebung ganzer Staatsgebiete freilich machtpolitisch intendiert waren; auf dem Rücken der Völker pegelten die Großmächte ihr unseliges labiles Gleichgewicht ein.
- In den Jahrzehnten nach der Wende kamen allerdings auch deutlich unversöhnliche Worte aus der Tschechischen Republik, die ungeschickten Politiker hat man längst vergessen. Kommt man aber nach Liberec = Reichenberg, ehemals größte Stadt im Sudetenland, so stellt man fest, daß der Platz vorm Rathaus, den jeder Fremde ansteuert, nach Dr. Edvard Benes heißt. Mit ausgerechnet dieser Ehrung an dieser Stelle teilt man noch den Enkeln der Vertriebenen mit, welchen Wert man dessen Dekreten beimißt. Ich erlaube mir, dies kritisch zu sehen.
- Was ich so gerne wüßte: Ob sich Menschen in unseren Nachbarländern auch solche Sorgen um Ortsnamen machen? Tschechische Germanisten wollen sicher mal do Vymaru = nach Weimar, Historiker interessieren sich für Postupim = Potsdam, wo es mit dem Stadtteil Nowawes = nova ves = das neue Dorf sofort den nächsten slawischen Namen gibt. Kolín gibt es gleich zweimal: einmal zwischen Praha = Prag und Pardubice = Pardubitz, das zweite ist Kolín nad Rýnem = Köln am Rhein. Polnische Nachbarn arbeiten gerne mal w Lipsku = in Leipzig oder reisen zur Marienwallfahrt do Akwizgrania = nach Aachen. Man redet von Mnichov bzw. Monachium, weil für die slawische Zunge unser ü in München schwierig ist. Die Franzosen wieder wundern sich bestimmt, warum wir das s von Paris mitsprechen, und wir wissen nicht, warum sie es weglassen.
- Kaliningrader Klopse, Sowjetsker Käse oder KarlovyVaryer Schnitte würden weithin für Verwirrung sorgen.
- Ein aufwendiger Bildband ''Hrady a zamky v Cechách a na Morave'' = Burgen und Schlösser in Böhmen und Mähren war trotz hoher Qualität ein Ladenhüter im DDR-Buchhandel, weil der Text nur tschechisch geschrieben war - das Lesen ist einfach mühsam, was eine Hauptursache für das Weiternutzen deutscher Namen sein wird.
- Wenn in Funk und Fernsehen hochmögende und hochdotierte Sprecher an der Aussprache fremder Namen scheitern, habe ich immer zwei Wünsche: Erstens meine Rundfunkgebühr zurück, zweitens lieber Brünn oder Waldenburg sagen, wenn Brno oder Walbrzych zu schwer sind. Eben wegen jener Schwierigkeiten mit der Aussprache wird nicht jeder, der auf die deutsche Variante zurückgreift, ein Gestriger sein.
- Die empfehlenswerte Seite www.mapy.cz (mapy = die Karten) hat etliches für unsere Zwecke Nutzbares im Angebot. Über zmenit mapu = Karte ändern erreicht man die Auswahl zwischen:
Základní = topografische Grundlage
Turistická = touristische Angaben, Wanderwege
Cykloturistická = Radwandertourismus
Dopravní = Verkehr
Letní = Freizeit Sommer
Zimní = Freizeit Winter
Zemepisná = erdbeschreibend, d.h. physisch
Fotografická = ähnelt Panoramio
Letecká = Luftbilder aktuell
Letecká ´06 = Luftbilder 2006
Letecká ´03 = Luftbilder 2003
Z 19. století = Aus dem 19. Jahrhundert: Etwas schlecht zu lesen durch das dunkle historische Kartenbild, aber mit den alten Orts- und Geländenamen.
Was ich nun mit all dem sagen will: Etwas Abschließendes zum Thema ist für mich nicht in Sicht, so wenig wie eine allgemeingültige Empfehlung. Im Zweifel ist ein richtiger historischer Name womöglich besser als ein nicht ganz richtiger heutiger. Da aber das Streben nach Korrektheit zu den Eigenheiten dieser Seite und ihrer Nutzer gehört, würde ich der jeweiligen heutigen Landessprache den Vorzug geben und historische Benennungen nachordnen, soweit bekannt. Die Hauptsache aber bleibt die Eindeutigkeit, in welcher Sprache auch immer, und daß bei aller Genauigkeit der Spaß an der Sache erhalten bleibt. Um es zusammenzufassen:
Ich finde den Studenec genauso schön wie den Kaltenberg.
Es grüßt Wolfgang
P.S.: Die immer wieder aufs Neue aufkommenden Endlosdikussionen, um die richtige Sprachwahl bei der Beschriftung nervt mich allmählich. Für historisch-politische Diskussionen gibt es mit Sicherheit andere Foren. Der Fotograf entscheidet nicht nur welches Bild er wie einstellt, er hat m.E. auch das Recht zu entscheiden, wie er sein Bild beschriften möchte.
LG Jörg
Es grüßt Wolfgang
Ich finde eure Ansichten zu dem Thema höchst interessant und jede Meinung hat ihre Berechtigung und ist in meinem Sinne auch verständlich und akzeptabel..Ich für mich muss, wie von Wolfgang angesprochen noch genauer auf die Einhaltung der Linie achten.. Insgesamt werde ich aber meist mehr die deutschen Namen verwenden, ganz einfach weil die meisten Wörter und Namen ohne entsprechende Sonderzeichen nicht exakt wiedergegeben werden können.. Die Stadt Tetschen zum Beispiel ist ein blühendes Beispiel dafür!
Herzlichst Seb
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