Wir befinden uns hier etwa 400 Meter über einem der zahllosen Gletscher Alaskas. Mit einer Länge von 35 km und bis zu 4,5 km Breite ist der Kennicott Glacier für hiesige Verhältnisse nicht besonders groß. (Das Bagley-Icefield, welches 90 km südlich von hier beginnt, ist im Mittel 10 km breit und 200 km lang. Auf seiner Nordseite befindet sich der Mount Logan, auf seiner Südseite der Mount Saint Elias.) Die Talgletscher sind auf den letzten Kilometern meist vollständig von Geröll bedeckt. Der Gletscher beginnt am Fuß des Mount Blackburn auf einer Höhe von ca. 1500 Metern. Hier, fast an seinem Ende, ist er ca. 600 Meter hoch. Der hier zu sehende Stairway Icefall ist 2 km breit und fließt in den Root Glacier. Dass wir mit dem Wohnmobil überhaupt bis in diese Wildnis vordringen konnten, liegt an den Kupferbergwerken, die hier zwischen 1903 und 1938 betrieben wurden. In der heutigen Geister- bzw. Museumsstadt Kennicott (auch Kennecott) wurde das Kupfer aus fünf umliegenden Minen in den Bergen gesammelt. Fünf Kilometer südlich von Kennicott liegt am Ende des Gletschers das Örtchen McCarthy, früher auch eine Art Vergnügungsviertel für die Minenarbeiter mit Saloons und Bordell. Hier endet heute die 97 Kilometer lange Schotterpiste McCarthy Road, die zum Teil über die alte Bahntrasse gebaut wurde.
Dieses Bild ist gewissermaßen eine Fortsetzung des Panos vom Vortag am Copper River. Der Mount Blackburn liegt östlich vom Mount Wrangell und ist ebenfalls ein Vulkan, aber stark erodiert.
Damals kannte ich mich nicht mit Panoramen aus und fotografierte üblicherweise immer in die interessantesten Richtungen mit unterschiedlichen Brennweiten. Nach den schönen Bildern hier aus Südamerika habe ich nochmal mein Archiv durchsucht und tatsächlich diese Serie gefunden, die ich bei einem Rundflug in einem kleinen Buschflugzeug gemacht hatte. Später war ich von Kennicott aus noch 1000 hm die Bonanza Ridge hinauf gewandert, bis zum verfallenen Eingang einer Mine fast ganz oben am Grat. Heute könnte ich mich in den Hintern beißen, dass ich da nicht einmal lückenlos rundum fotografiert habe. Nach Osten war u.a. auch der Mount Bona 5029 zu sehen.
Peter Brandt, Jörg Braukmann, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, Dennis Egbers-Schoger, Johannes Ha, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Wilfried Malz, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Kommentare
In der Verortung hatte ich erst ein Komma statt Punkt verwendet. Daher wurden die Kommastellen abgeschnitten. Jetzt stimmt es. Die nächsten Panos 2 und 3 sind jetzt noch weiter weg.
Ich gehe mal davon aus, dass die alten Pixel noch gut lesbar waren. Bei der Bearbeitung hätte ich die Mirkrokontraste auch etwas angehoben.
Wäre Interessant, den Gletscher heute, fast 20 Jahre später, anzusehen. Der Rückgang der Eisriesen ist ja kein europäisches Phänomen.
Nix für ungut: als künftiger Schwiegervater eines Germanisten noch der Hinweis: Deine Mine schreibt sind ohne "e", ansonsten wäre es ein Gesichtsausdruck.
Grüße,
Dieter
Ich hatte das mit den Mikrokontrasten in der hohen Auflösung tatsächlich ausprobiert, aber das Ergebnis gefiel mir nicht, sah irgendwie nicht authentisch aus. Ich habe mir auch nochmal die Bilder der Wanderung genau angeschaut. Der Kontrast in Richtung Westen und Süden sieht da genauso gedämpft aus wie hier. Vielleicht waren es auch erste Anzeichen des Smokes, von Waldbränden im Yukon, der uns später die Sicht vernebelt hatte. Der Einfluss der dünnen Scheibe des Buschfliegers ist vernachlässigbar, ganz im Gegensatz zu den dicken Scheiben in New York.
Klasse Jochen, dass Du nochmals Dein Archiv von dieser Reise bemüht hast ... und jaja, das mit dem "in den Hintern beißen" trifft auch mich hart, und insbesondere dass ich zur Zeit meiner doch recht netten Touren von 1980 bis 2010 noch nicht an Panoramen gedacht habe und fast ausschließlich analog in der Dia- und s/w-Fotografie unterwegs war. Aber das ist halt das "Schicksal" der frühen Geburt ;-))
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
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