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Location: Eislöcher im Zastlertal (Schw.) (775 m)      by: Günter Diez
Area: Germany      Date: 30.09.2020
Vielleicht war es doch zu schwierig dieses Naturphänomen an Hand des Bildes zu erkennen.So etwas vermutet man hier auch nicht und sehr spektakulär sieht es nicht aus. Peter hatte dann doch noch den Felssturz ins Gespräch gebracht.

Seit 1998 stehen die Eisreste in den Eislöchern des Zastlertales unter meiner Beobachtung. Auf dem Weg zur Arbeit auf der Wetterwarte am Feldberg bin ich hier oft vorbeigekommen. Das kleine Waldstück liegt zwischen einem Fahrweg und einem Wanderweg zur Zastler Hütte auf ca. 775 m. Hier liegen Felsblöcke mit Spalten und Höhlen in denen die kalte Luft des Winters konserviert wird. Kalte Luft ist schwerer und sie liegt im Untergrund wie Wasser, das nicht abfließen kann. Schnee, der z.T. vom Rand her in die Spalten rutscht wird im Frühjahr bald zu Eis und wird durch die kalte Luft im Innern noch lange vor dem Abschmelzen bewahrt. Ein Teller großes Eisstück kann so noch mehrere Wochen nur wenig an Substanz verlieren. Die spätesten Termine des Abschmelzens waren der
15.8. 2010, der 8.8.2013 und der 6.8.2006.
Die anderen Zeiten lagen meist über den Juli verteilt. Ab 2014 lagen sie nur noch im Juni und sogar Mai. Dieses Jahr waren sie schon Mitte April eisfrei, da die Zutaten Kälte und Schnee ausblieben.
Am Rande des Waldstückes in der Kurve der Straße spürt man oft schon einen kalten Hauch der einem umgibt. Begeht man eine spärliche Wegspur ins Innere spürt man immer wieder Kaltluftblasen, die die kleinen Höhlenausgänge umgeben. In wenigen mir bekannten Spalten finden sich dann immer an den gleichen Stellen die letzten kleinen Eisreste. Die Felsblöcke sind stark von Moos überwuchert, ansonsten gibt es hier meist nur Farn und Heidelbeersträucher.
Das Thermometer zeigt oben die Temperatur am Gerät, unten in der Höhle. Ein Eisrest ist auch sichtbar. Er hat noch 14 Tage gehalten. Das Bild habe ich am 24.7. 2006 gemacht. Es war ein heißer Tag mit 34 Grad im nahegelegenen Freiburg.

Comments

Auch wenn das Pano recht unspektakulär und nicht in allen Ecken 100% optimal ist, verdient es für mich auf alle Fälle ein Herzchen.
Wort und Bild ist hier für mich eine untrennbare Einheit und obwohl ich kaum Ahnung habe sauge ich doch immer alles gern auf, was mit dem Wetter und Klima zu tun hat.
2020/10/08 18:17 , Steffen Minack
Die Bildqualität ist wirklich ungenügend. Obwohl ich sogar in RAW geknipst habe, ist nach der Verkleinerung die Schärfe auf der Strecke geblieben. Ohne die Erklärung, die das wesentliche ist, würde ich mich auch nicht trauen so ein Bild zu veröffentlichen.
2020/10/08 20:33 , Günter Diez
Sehr interessant. In der Nähe der der erzgebirgischen Bergstadt Horni Platna/Platten gibt es die Ledova Jama/Eispinge. Dort schmilzt auch im Sommer das Eis nicht vollständig ab. Angeblich wurden von der Pinge 1813 sechs Fuhren Eis zur Völkerschlacht nach Leipzig gebracht, um die Wunden der Verletzten zu kühlen.
2020/10/09 07:08 , Friedemann Dittrich
Interessant. Ich kenn auch die Eislöcher bei Eppan. Da schaut es landschaftlich ähnlich aus. LG Niels
2020/10/09 07:38 , Niels Müller-Warmuth
Auf jeden Fall sehr interessant - Danke fürs Zeigen! VG Martin
2020/10/09 21:27 , Martin Kraus
Ähnliches, wenn auch nicht in diesem Ausmaß gibt es auch auf den Bergsturzgeländen am Albtrauf, wobei neben der Temperaturdepression im Sommer im Winter bei starkem Frost das umgekehrte Phänomen zu beobachten ist, wie in meinem Pano 95838 hier dargestellt. LG Wilfried
2020/10/11 08:48 , Wilfried Malz
Pano 95838?
Im Moment sind wir bei 28219.
2020/10/11 14:33 , Günter Diez

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