Ich habe eine Schwäche für schwer oder umständlich zu erreichende Standorte. Die Lotseninsel an der Schleimündung ist so einer. Genau genommen handelt es sich um gar keine Insel sondern eine Halbinsel. Der Zugang über Land führt aber durch ein Naturschutzgebiet und ist streng verboten. Also erreicht man die Lotseninsel nur über das Wasser, und wenn man kein Boot hat und nicht schwimmen möchte, muss man ein Ausflugsschiff nehmen. Aus mir völlig unverständlichen Gründen bieten sämtliche Linien nur 20 Minuten Landgang an. Die Lotseninsel ist zwar klein, aber 20 Minuten sind viel zu wenig für einen Rundgang, die Suche nach geeigneten Aufnahmestandorten, das Fotografieren und das Genießen des Aufenthalts. Es gibt auch noch eine kleine Gastronomie: die Giftbude. Ich befand mich gerade beim Aufnehmen dieses Panoramas als mein Handy klingelte und man mich aufforderte, wieder an Bord zu kommen, da das Schiff gleich wieder abfahren würde. So konnte ich kurze Zeit später meinen Leuten nur noch hinterherwinken. Sie waren ohne mich abgefahren. Ich wusste, dass das Schiff an diesem Tag die Lotseninsel 4 Stunden später erneut anlaufen würde. Das ist wiederum eine für die Lotseninsel sehr, sehr lange Zeit. Während ich meinem Schiff noch nachschaute und überlegte, was ich jetzt die ganze Zeit mache, bemerkte ich, dass das Ausflugsschiff einer anderen Reederei Kurs auf die Lotseninsel nahm. Es legte kurze Zeit später an und die Fahrgäste hatten auch 20 Minuten Aufenthalt. Mir kam das gerade recht. Ich bin einfach dort an Bord gegangen. Dass ich eine Fahrkarte der Konkurrenz hatte, bemerkte niemand, da nicht kontrolliert wurde. Dieselbe Route fuhr das Schiff auch, der Verlauf der Schlei gibt sie schließlich vor. So hatte ich etwa eine Stunde auf der Lotseninsel verbracht, was genau passend ist.
13 HF-Freihandaufnahmen mit meiner G15 und 28 mm KB.
Arno Bruckardt, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Giuseppe Marzulli, Steffen Minack, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer
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LG Jörg
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