Man muss nicht die Augen schließen, um hier Hufgeklapper und das schnauben der Pferde zu hören. Der aus dem 15. Jhd. stammende Gebäudekomplex atmet soviel Geschichte aus, der Besucher wird sofort in seinen Bann gezogen. Kein Wunder, dass dieses Ensemble auch in einer Hollywood-Produktion als Kulisse diente.
Bamberg hatte im 2. Weltkrieg das Glück, für zu klein, zu unbedeutend gehalten zu werden, und ist deswegen kaum in Mitleidenschaft gezogen worden. Deshalb findet man viel alte Bausubstanz, die natürlich von vielen bewundert wird. Heute belasten diese Schätze aus der Vergangenheit oftmals die Stadt und deren Bewohner. Nicht nur, dass die Sanierung der Bausubstanz große Löcher in den Stadtsäckel reißt - derzeit sind der Dom, die neue Residenz und das Kloster Michelsberg Baustellen - auch führt der nicht enden wollende Besucherstrom zu Konflikten mit den Einwohnern. Dazu kommt noch die Filmindustrie, die hier gerne zu Gast ist. "Das fliegende Klassenzimmer", drei Folgen vom "Sams", die 2011er-Verfilmung der "Drei Musketiere, dazu einige Tatort-Folgen (die frängischen, da wo der Dadord Dadort heist), Pfarrer Braun und vieles andere machen zwar die Stadt bekannt, führen aber in den engen Gassen der Altstadt immer wieder zu Problemen.
Die hier gezeigte alte Hofhaltung liegt auf dem Domberg. Sie schließt den Domplatz nach Südwesten ab. Der Domplatz selbst ist derzeit wenig attraktiv, da die anderen Gebäude des Platzes derzeit sich hinter Gerüsten und Planen verstecken. Für Touristen ist das Ensemble sehenswert, wird aber angesichts vieler anderer Bauwerke weniger angenommen. So kann man hier gut und gerne eine kleine Pause einlegen und den Sonnenschein auf einer der Bänke genießen. Allzu lange wird die Pause nicht sein, wenige Minuten Fußweg ist der Spezial-Keller entfernt, der mit ungespundenem Bier und einer guten Brotzeit lockt.
Ich war verwundert, dass weder Domplatz noch die Hofhaltung hier bisher präsentiert wurden. Klein-Nizza, der Blick vom Michelsberg, das alte Rathaus, sind teilweise mehrfach hier vertreten. Ich fand es höchste Zeit, das mal zu ändern. Am Aufnahmetag hatte ich zudem das Glück eines spannenden Wolkenbildes. Die perlmuttartig schimmernden Altocummulus perlucidus zeigen an einigen Stellen grünliche Lichtbrechung.
Dieses Sonntags-Rätsel wurde aus 7 HF-Aufnahmen zusammengesetzt. Die Einzelaufnahmen wurden mit einem Meike 8 mm Fischauge an der Sony A6300 bei f/8, ISO 200, 1/1000 s mit Stativ und NPA abgelichtet. Bildvorbehandlung in LR 6, Stitch mit Hugin 2018, Merkator-Projektion, Nachbereitung in LR 6, PSE 13 und erstmalig auch in Luminar 3, das aktuell als Testversion bei mir auf dem Rechner installiert ist.
Sebastian Becher, Jörg Braukmann, Arno Bruckardt, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Heinz Höra, Martin Kraus, Giuseppe Marzulli, Steffen Minack, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Christoph Seger, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Alexander Von Mackensen
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Comments
LG Alexander
LG Jörg
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Die Alte Hofhaltung zu Bamberg, ein Ensemble das, unter anderem in der Verfilmung der Drei Musketiere aus dem Jahr 2011 die Rolle des pariser Stadteils St. Germain darstellte. Eine umfassendere Beschreibung werde ich in den nächsten Tagen einstellen.
@ Hans-Jörg: Das rauchige Bamberger schätze ich eher als Grundlage für ein würziges Biergulasch. Was die Bamberger Hopfengetränke angeht, zähle ich mich zu den Spezialisten. Da kann man mit zwei Vokalen eine Bestellung aufgeben ;-).
@ Alexander: Luminar hat schöne Filter. Leider ist die Autoretusche nicht mit dabei.
@ Jörg N.: gut erkannt. Ich hoffte, dass er aus dieser Perspektive nicht ganz so präsent ist. Derzeit eingerüstet ist er nicht ganz so schön anzuschauen.
@ Jörg B: Es hat viel Arbeit gekostet, die Zweidimensionalität herzustellen. Die auch von Heinz oft kritisierten Aufwölbungen sind leider unvermeidlich. Aber es sind doch gerade die Herausforderungen, denen wir uns stellen wollen.
Herzliche Grüße und herzlichen Dank allen Mitratern.
Dieter
@Jan: Das mit dem Kirchturm und dem Baum ist Zufall. Ich habe den Standort primär so gewählt, dass die Kamera noch im Schatten war. Die durchscheinenden Wolken sind zwar dekorativ, die Sonne hätte aber für so viel Dynamikumfang gesorgt, dass hier der Himmel ausgebrannt wäre.
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