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Location: In der Grube Gebenbach (gelöstes Rätsel) (528 m)      by: Dieter Leimkötter
Area: Germany      Date: 09.03.2019
Ein bis zweimal jährlich passiere ich dieses Geotop. Leider hatte ich nie Gelegenheit, diesen Farbenrausch, den der Boden hier freigibt, im Bild festzuhalten. Bevor ich nur noch warte, bis die Abendsonne hier zusätzliche Farbakzente setzt, nutzte ich das trübe Wetter dieses Wochenende. Ein blauer Himmel wäre, denke ich, zu viel des Guten.

„Kaum ein anderer Landstrich vereint mehr geologische Strukturen als das Amberg-Sulzbacher Land“, so wirbt ein Flyer für Radtouren entlang der „Goldenen Straße“, dem wichtigsten Handelsweg von Nürnberg nach Prag. An dieser Straße liegt die Sandgrube Gebenbach und gibt einen kleinen Einblick in die Geologie.

Hier stehen mit mehreren Zehner Metern Mächtigkeit helle bis weiße, gleichmäßig feinkörnige, nur schwach gebundene Sande des Dogger-Beta an. Entstanden sind die Sande vor ca. 170 Mio Jahren als maritime Ablagerungen. Im Gegensatz zur ansonsten verbreiteten typischen braungelben Ausbildung der Dogger-Eisensandstein enthalten die Sande hier in der Region von Hirschau in der Regel kaum Eisen. In gewaschenen Zustand finden sie Verwendung in der Glasindustrie – daher der Name Glassand. Sie werden aber auch für verschiedene andere technische Zwecke genutzt.

Überlagert werden die weißen Quarzsande (Anteil SiO2 > 99 %) von ockerbraun gefärbten Sanden, deren Farbe auf höhere Eisengehalte hinweist. In diesen Schichten finden sich auch faustgroße Knollen aus rotbraunen Eisenerzen. Das Eisen wurde im Laufe der Zeit auch in die tieferen Schichten eingewaschen, wodurch die farbintensiven gebänderten Schichten entstanden sind.

Im Abbau wird der ockerfarbene Sand von den wertvolleren weißen Sanden getrennt. Ersterer findet als Baustoff oder Formsand in der Gießerei Verwendung, nur der reinweiße Sand wird als Glassand z.B. in den naheliegenden Flachglaswerken in Weierhammer genutzt. Der Sandstein des braunen Juras wird als Baumaterial in den umliegenden Orten genutzt.

Die Sande, die hier in einer Jahresmenge von 450.000 t abgebaut werden, werden wenige Kilometer entfernt liegenden Freihung aufbereitet. Die günstige Lage der Sandgrube an der B299 sorgt für kurze Transportwege.

Die Grube selbst ist für Besucher nicht zugänglich. An der Stelle, an der die Bilder entstanden sind, liegt eine landwirtschaftliche Nutzfläche, die unter gebotener Vorsicht betreten werden kann (niedriger Wuchs, in den Fahrspuren gehen).

31 HF-Aufnahmen, 46@18-135 mm (Crop ca. 80 mm KB), f/8, 1/250 s, ISO 200.

Comments

Für das Rätsel sind die im Text genannten Kollegen sicher kompetenter, aber interessant ist die Ansicht allemal. VG Martin
PS: Bleibt wohl dann leider nicht unsere Premiere aus dem Sudan. Da müsste mal einer hin...
2019/03/10 19:30 , Martin Kraus
Dieter, ich war dort noch nicht, habe aber eine Vermutung. Kann es sein, daß ich an dem 6 Kilometer entfernten Standort nicht nur 1 Pano aufgenommen habe?
2019/03/10 22:02 , Friedemann Dittrich
Friedeman, vorausgesetzt deine Panoramen sind alle mit dem Entstehungsort verlinkt - wovon ich bei dir ausgehe - gibt es von dem Standort nur ein Panorama von Dir. Es gibt von diesem Punkt trotz seiner Dominanz und guten Erreichbarkeit auch kein weiteres Bild auf PP.
Wenn man dein Panorama genau betrachtet, sieht man diese Sandgrube sogar.
Ich hoffe, das bringt dich (und andere) weiter.

Herzliche Grüße
2019/03/11 08:21 , Dieter Leimkötter
Leider kenne ich das Geotop auch nicht. Meine erste Vermutung hat sich als falsch erwiesen, weil Frieds Panorama vom Nachbarstandort keine 360° umfasst und ich auch die vermutete Stelle in diesem Panorama nicht entdecken konnte. Lg Wilfried
2019/03/11 10:00 , Wilfried Malz
Ups, da ist mir ein kleiner Lapsus unterlaufen.
Friedemanns Pano umfasst keine 360 °, ist aber nahe dran.
2019/03/11 10:35 , Dieter Leimkötter
Dachte gleich an die Grube bei Aschaffenburg, was aber nicht Fried's Revier ist.
2019/03/11 20:26 , Steffen Minack
Dann könnte es doch in der von mir vermuteten Gegend liegen, falls sich dort nördlich unweit ein großes Übungsgelände militärischer Art befindet. In diesem Fall würde eine Bundesstraße mit einer Hunderternummer minus eins direkt vorbeiführen.
2019/03/12 16:41 , Wilfried Malz
Wenn Wilfried richtig liegt, habe ich es jetzt auch. Mein Pano ist von einem Turm und hat 313°.
Weil ich erst nur bei meinen 360ern gesucht hatte, vermutete ich die Grube bei Kreuzweiher. Die liegt nördlich genau 6km entfernt vom Oberpfalzturm auf der Platte, von dort gibt es mehrere Aufnahmen von mir.
2019/03/12 17:58 , Friedemann Dittrich
Wilfried und Friedemann,
ihr habt dieses Rätsel gelöst. Wäre sicher schneller gegangen, wenn mir der Fehler mit dem "360er" von Friedemann nicht unterlaufen wäre.
Eine detailierte Beschreibung des Geotops werde ich in den nächsten Tagen einstellen. Leider fehlt mir da momentan etwas die Zeit.

Herzliche Grüße und vielen Dank fürs mitraten.
Dieter
2019/03/13 08:25 , Dieter Leimkötter
Nun mit ausführlicher Erläuterung des Geotops.
2019/03/13 15:24 , Dieter Leimkötter
Interessant. Hätte ich nicht lösen können. Dass blauer Himmel und Sonnenschein zu viel des Guten gewesen wären, möchte ich aber bezweifeln. Es wäre noch einen Besuch und ein neues Panorama wert.
2019/03/13 17:27 , Jörg Braukmann
Dort komme ich gelegentlich natürlich auch vorbei, habe aber noch nie angehalten. Deswegen hätte ich das Rätsel ohne Deine Hinweise nicht lösen können. Kleine Korrekturen zu Deinem Text hätte ich noch: Die Grube liegt in der Gemeinde Gebenbach (nicht Gebendorf) und es handelt sich um das Amberg-Sulzbacher Land (nicht Sulzberger..). LG Wilfried
2019/03/13 18:02 , Wilfried Malz
Es freut mich, wenn die Bildbeschreibungen gelesen werden. Danke, lieber Wilfried, für die Hinweise.
2019/03/14 10:43 , Dieter Leimkötter

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Dieter Leimkötter

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