Die Ostsee vor Kap Arkona trifft in Nordwestrichtung in knapp 70 km Entfernung auf die dänische Insel Moen. Als ich damals im Mai 2012 auf dem Leuchtturm war, waren die Sichtverhältnisse so gut, daß man Moen mit dem bloßen Auge sehen konnte. Man konnte Moen aufgrund von "Luftspiegelungen" sogar doppelt sehen. Den Strand von Moen kann man auch bei bester Sicht nicht sehen, da man das Meer bei der Beobachtungshöhe von 65 m aufgrund der Erdkrümmung höchstens bis ca. 33 km überblicken kann und dieser Horizont den viel weiter entfernten Strand der Insel verdeckt. Man sieht demzufolge nur die Teile von Moen, die höher als 70 bis 80 m üdM sind.
Das ist ein Ausschnitt aus meinem Panorama Nr. 10399, das ich aus 23 RAW-Aufnahmen (Canon EOS 600D und Canon EF 70-300 IS @ 70 mm, ohne Stativ) mit PTGui gestitcht hatte. In der Höhe entspricht dieser Ausschnitt Aufnahmen mit 350 mm KB- Brennweite.
26/6/20: genaue Gradeinteilung erstellt (37° Blickwinkel, Anfangs-Blickrichtung 275°)
27/7/20: edt.
Hans-Jürgen Bayer, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Martin Kraus, Giuseppe Marzulli, Steffen Minack, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Christoph Seger, Jochen Tour, Jens Vischer
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Comments
Was für ein tolles Bild! Die Refraktionen sind wirklich sehenswert!
LG Christoph
Ist es möglich, dass der obere Teil von Møn auf dem Kopf steht ?
Als ich Kind war, waren wir immer in der Gegend von Bastorf im Urlaub. Dort konnte man gut nach Schleswig-Holstein schauen. Als Kind dachte ich immer es wäre Dänemark ;-).
Wenn ich mich richtig entsinne gab es dort auch solche Erscheinungen. Als ich mit den einheimischen Kindern darüber sprach, erzählten sie mir von "auf den Kopf fahrenden LKWs", die man manchmal im Fernglas sehen konnte. Ich nehme an die meinten die LKW's auf der Fehmarnsundbrücke. Ob das möglich ist ?
Steffen, damit man genauer beurteilen kann, welcher Teil gespiegelt wurde, habe ich hier http://www.panoramio.com/photo/132348502 ein höher aufgelöstes Einzelbild eingestellt. Auf dem Bild ist besser zu sehen, daß nicht der obere Teil gespiegelt sein wird, sondern die Spiegelung wird der untere Teil sein.
Ganz genau kann ich mir das mit der Spiegelung aber noch nicht erklären, vor allem wie es mit der Vedeckung durch den aufgrund der Erdkrümmung näheren Meereshorizont ist. Ich habe auch schon im Bild die fraglichen Teile zurückgespiegelt, wobei man zusätzllich noch etwas verzerren muß - bin aber noch zu keiner befriedigenden Erklärung gekommen
Eins möchte ich aber in aller Deutlichkeit sagen, diese Spiegelung "sind keine Refraktionen", wie es ja Christoph in seinem Kommentar gleich entschlüpft ist. Die Refraktion wirkt immer bei jeder Lichtausbreitung. Aufgrund der Dichteunterschiede in der Atmosphäre breitet sich das Licht nicht geradlinig aus, sondern es ergeben sich gekrümmte Lichtstrahlen. Die Krümmung des Lichtstrahls ist demzufolge die Refraktion des Lichts.
(18:30 Uhr etwas editiert)
Ich war tatsächlich der Meinung, dass es sich um eine Refraktion handelt und nicht um eine Spiegelung. Ich habe mir den von dir genannten Link angesehen und bin der Meinung, dass es sich um eine "obere Luftspiegelung" handelt bei welcher der wahren Silhouette "oben" noch Anteile von "unten" "draufgesetzt" sind. Dein Panoramino Bild hat mich auf die Spur gebracht; ausschlaggebend ist für mich, dass die Kreidefelsen ja nach unten hin breiter werden müssen.
Liebe Grüsse
Christoph
PS: Heute wieder schön nass geworden :-))
LGC
Wichtig ist dann noch, was sich an den Rändern abspielt. Da hängt ja oben immer ein Stück in der Luft, und zwar deshalb, weil das darunterliegende Teil gepiegelt ist, aber das gesamte nur zum Teil verdeckt (weshalb verdeckt, kann ich auch noch nicht so richtig sagen).
Übrigens ist bei Deinem Panorama auch solche Luft an den Rändern von Hiddensee. Ich werde dort noch etwas schreiben und auch etwas zu dem "sehr unscharf" von Jörg.
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
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