Ein Bild vom zerschundenen Gletscher am Ende des Stubaitales, der früher mal Schaufelferner hieß, nach dem Aufbau eines der größten Skigebiete darauf nur noch als Stubaier Gletscher gilt. Trotzdem allenthalben die Gletscheroberfläche abgedeckt wird, schmilzt er weiter. Und trotzdem das so ist, wird weiter ausgebaut. Nicht nur unten, wo die Wilde Grubn-Abfahrt durch eine direkt von der Dresdner Hütte zur Mutterbergalm führende Abfahrt mit Tunnel ersetzt wird, sondern auch oben.
So wurde an der Schaufelspitze an der Isidornieder auch eine Aussichtsplattform mit dem schönen Namen "Top of Tyrol" gebaut. Neben den Eisentreppen, die über den Berg dorthin führen, gab es aber einen Lichtblick der anderen Art für mich, denn dort blühten auf dem geschundenen Berg die schönsten Alpenblumen: Gletscher-Hahnenfuß an vielen Stellen, wie ich sie noch nicht gesehen hatte, dann noch Hornkraut , Steinbreche und sogar ein Polster des Alpen-Mannsschilds.
9 Hochformataufnahmen mit Canon EOS 600D und Canon EF-S 18-135 STM @ 20 mm, ohne Stativ, gestitcht mit PTGui. Etwas Nachbearbeitung war notwendig, ausgeführt in Photoshop.
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Kommentare
Gruss Walter
Beste Grüße,
JE
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Heinz - Mein Dank, dass du dich da hingestellt hast und das Pano gemacht hast. Danke auch, dass du dich dabei NICHT umgedreht hast, das ist nämlich (Jörg, Martin) wirklich die BESSERE Sichtachse.
Einen Alpenfreizeit-Park würde ich das nicht nennen, auch stoße ich mich durchaus am Adjektiv "fragwürdig".
Das ist schlicht und einfach eine Umsteige-Station von einigen Ski-Aufstiegshilfen im Sommer.
Das haben wir in den Alpen HUNDERTE Male und das nennt man Tourismus.
Hier haben wir den Spezialfall einer (moderaten, denn die Liegestühle werfen nicht wirklich viel Geld ab) Sommernutzung derartiger Aufstiegshilfen. Sommerski findet bei DEN Bedingungen nicht statt, es geht hier rein darum auf den Gletscher zu kommen. Geradeaus durch das Tor geht es in rund 30-45 Minuten sehr gemütlich nach "Top of Tyrol".
Hans-Jörg … nein, im Winter sieht es im Prinzip genauso aus, es hat mehr Schnee aber auch mehr Menschen. Das gleicht sich dann aus.
Liebe Grüße Christoph
Wie würdest du dann eine "Eisgrotte", einen abgesperrten "Gletscherpfad" und einen Kinderspielplatz auf fast 3000 Meter Höhe nennen? Normal ist das ja nicht... Kann man den Tourist nicht mit der nackten Schönheit des Hochgebirges locken?
Grüße,
J
Doch ich habe beim Treppensteigen zu Top of Tyrol schon vor der Aussicht auf die Berge sogar eine der schönsten Schönheiten des Hochgebirges gefunden - in Form von herrlichsten Exemplaren des Gletscher-Hahnenfußes und anderer Alpenblumen. Hier ein kleines Bild davon: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/36599692.
Ja,das möchste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn -
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Wie angenehm, in die Höhe zu gondeln, aber die Hänge und Almen hätte man dann lieber unverbaut - das alte Dilemma!
Zuerst wollte ich auch fast einen Ach-du-meine-Güte-Kommentar schreiben, denn ein Freund solcher Orte und Anlagen bin ich nicht. Andererseits will bedacht sein, daß wir hier durchaus einen Wirtschaftsstandort sehen, einen, der entstanden und gewachsen ist nicht zuletzt durch die Nachfrage aus dem großen, dichtbewohnten, gutsituierten Alpenumland. Es mag einzelne Orte und Regionen geben, die sich in der Rolle als Spielplatz Europas womöglich recht bequem eingerichtet haben, weitaus die meisten dürften aber eher Getriebene sein. Getrieben von langer einseitiger Ausrichtung auf den Tourismus mangels echter Alternativen, getrieben vom Konkurrenzdruck untereinander und neuerdings noch vom Klimawandel, der sogar noch die bisher sicheren Wintereinnahmen fraglich werden lässt. Daß da die Findigen und Windigen auf Ideen kommen, die andere seltsam finden, liegt auf der Hand, nur muß eben auch der Schornstein weiter rauchen. Nicht, daß ich das gutheiße um jeden Preis, aber ob Schwerindustrie oder Freizeitindustrie: Wo die Menschheit einmal ihren Fuß hingestellt hat, wächst für lange Zeit kein Gras mehr.
Was Eisgrotte und Gletscherpfad angeht, müßte man wissen, wie es gemacht ist. Falls am Ende nur der kostümierte Höhlenbär wartet fürs Wir-waren-hier-Foto: Das finden ja inzwischen schon vernünftige Kinder albern. Kann aber ja gut sein, daß man hinterher klüger weggeht, vielleicht sogar achtsamer? Dann, und wenn man die Massen, die man anlocken will, damit auch erreicht, Hut ab. Ein Urteil aus der Ferne wird dem Ganzen sicher schwer gerecht.
Es grüßt Wolfgang
"Eines schönen Abends wurden alle
Gäste des Hotels verrückt, und sie
rannten schlagerbrüllend aus der Halle
in die Dunkelheit und fuhren Ski."
und so endet:
"Das Gebirge machte böse Miene.
Das Gebirge wollte seine Ruh.
Und mit einer mittleren Lawine
deckte es die blöde Bande zu.
Dieser Vorgang ist ganz leicht erklärlich.
Der Natur riß einfach die Geduld ..."
Wolfgang, Deine ernsthaften Überlegungen haben natürlich etwas für sich. Dem möchte ich aber entgegen halten bzw. an die Seite stellen, daß ich dort weiter unten jetzt eine große Baustelle ist. "Nachdem die Tiroler Landesregierung grünes Licht gegeben hat, haben im Sommer 2015 die Arbeiten für das Projekt 3S Eisgratbahn begonnen. Geplanter Termin für die Inbetriebnahme der neuen 3S Eisgratbahn ist Ende Oktober 2016." steht auf der Seite ww.stubaier-gletscher.com/stubai-live/news/3s-eisgratbahn/projektuebersicht/. Und außerdem: "Der Eingriff in die Natur ist nicht sehr maßgeblich..." sowie "Die aktuelle Investitionssumme beläuft sich auf 58 Millionen Euro."
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