Als ich mir vor gut einer Woche die Daten zu dieser Mondfinsternis ansah, wollte ich dieses Himmelsschauspiel von der Terrasse des Hotels Wittelsbacher Höhe einfangen. Der Mond sollte von hier aus genau zwischen der Festung Marienberg und dem Käppele aufgehen. So die Himmelsmechanik. Es war mir klar, dass der verfinsterte Vollmond zum Zeitpunkt seines Aufgangs auch bei besten Himmelsbedingen nicht abzulichten ist. Angeblich ist die Helligkeit des verfinsterten Trabanten rund 600.000 mal geringer als die des normalen Vollmondes. So war Geduld angesagt. Die hohen Wolken erschwerte die Sichtbarkeit natürlich deutlich. Nach knapp einer halben Stunde wartens erschien der Blutmond dann zuerst kaum sichtbar, dann mit zunehmender Dämmerung immer deutlicher am Himmel. Es galt, das Optimum zwischen einer noch im Dämmerlicht liegenden Stadt und dem am Himmel glimmenden Hauptmotiv zu finden. Hier möchte ich nun das in meinen Augen beste Ergebnis präsentieren.
11 HF-Aufnahmen, Stativ, 56 mm (84 mm KB, beschnitten auf ca. 100 mm, f/11, 6 s, ISO 100.
Pedrotti Alberto, Hans-Jürgen Bayer, Alvise Bonaldo, Peter Brandt, Jörg Braukmann, Klaus Brückner, J. Engelhardt, LUIS GONGORA, Giuseppe Marzulli, Arne Rönsch, Björn Sothmann, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Comments
Freue mich nicht nur sehr über die Mühe, die du hier für ein Ereignis investiert hast, sondern vor allem über das sehr vorzeigbare Ergebnis.
Ich stand ab 19:30 (mit vielen vielen anderen) am Dachauer Schloß. Um kurz vor 21:00 sind wir ohne Mond wieder abmarschiert. Später bei der Heimfahrt dann schon 25% erleuchtet und sichtbar, Stimmung am Tiefpunkt...
@ Hans-Jürgen: Ich hab halt Glück mit dem Wetter gehabt. Den ganzen Tag hatten wir eine relativ dichte hohe Bewölkung, Abends hats dann für ein paar Stunden etwas aufgemacht. Ich hätte gerne noch die partiellen Phasen abgelichtet, aber da hatte Altostratus was dagegen.
Leider musst du dich bis zur nächsten totalen Mondfinsternis noch etwas gedulden. Am Sylvestertag 2028 gegen 17:20 Uhr wird der Mond ebenfalls verfinstert aufgehen. Dann deutlich nördlicher, an dem Standort links der Festung. Das könnte wieder spannend werden. Im darauffolgenden Jahr werden wir hier in Deutschland mit zwei totalen Mondfinsternissen verwöhnt, wovon die am 26.06.29 in den Tagesanfang hineinläuft. So um 4:30 steht der Blutmond dann nur 5 ° über dem Westhorizont, so dass auch hier das Ereignis gut in ein Pano integriert werden könnte. Die Finsternis am 20.12. findet um Mitternacht statt. Hoch oben am Himmel bei rund 60° und demnach prädestiniert für Einzelaufnahmen in spannenden Konstellationen, aber kaum für ein Pano.
Wer vorab einen Eindruck bekommen will, dem empfehle ich die kostenfreie App "Stellarium". Dort werden sogar die Finsternisphasen realistisch dargestellt, was bei der Planung sehr hilfreich ist.
@Jörg B: Nachdem der Nachthimmel nicht viel Sternenlicht präsentierte, wollte ich der Stadt etwas Glamour geben. Deshalb auch f/11 und dementsprechend 6 s. Das hatte zur Folge, dass der Mond bei 100 %-Betrachtung schon Bewegungsunschärfe zeigte. Aber 500 Pixel verzeihen dies. Parallel hatte ich meine A6700 mit dem 70-350 mm laufen, hier mit der größtmöglichen Offenblende (f/6.3), 0,5 s und ISO 1600. Sind tolle Aufnahmen geworden, aber keine Panos. Wobei, eine Kollage wäre hier vielleicht möglich.
Hätte glatt aus meinem Winkel raus über der Arena und dem Fröttmaninger Hügel sein sollen. Ja, wenn halt ... ;-)
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