Neben einem Spaziergang auf der Stadtmauer gehört auch ein Besuch des Daniels, dem Nördlinger Kirchturm, zum klassischen Urlaubsprogramm.
Von dessen ca. 70 Meter hohen Aussichtsplattform hat man einfach den besten Blick auf die vielen kleinen und großen Gebäude der historischen Altstadt. Auch dem einen oder anderen Storchenpaar kann man von dort ins Nest spickeln.
Zur Erklärung des Bildtitels und zur weiteren Historie hier noch ein Text von einer im Turm angebrachten Infotafel:
„Der Baubeginn für den rund 90 Meter hohen Turm war im Jahre 1454. Fast ein halbes Jahrhundert später, 1490, war der Turmbau - versehen mit einem Notdach - vollendet. Als ein Blitzschlag 1537 dieses Notdach zerstörte, wurde bald darauf der heutige Turmabschuss geschaffen. Zunächst hieß der Turm ganz einfach „der Stain", später erhielt er den Namen „Wendelstein". Man nimmt an, dass die spätere und heutige Bezeichnung „Daniel" nach der Bibelstelle Daniel 2,48 gewählt wurde: „Und der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke und machte ihn zum Fürsten über die ganze Landschaft ...
Für die Stadt war dieser Turm von großer Bedeutung. Zwei Wächter hatten hier Tag und Nacht Wache zu halten und für die Sicherheit der Bewohner vor Feuer und vor Feinden zu sorgen. Um sicher zu stellen, dass alle Wachen auf ihren Posten standen, mussten die Türmer auf dem „Daniel", die Torwächter und die Wachen in der Stadt bei Dunkelheit rufen: „So, G'sell, so!" Noch heute ruft der jeweils Dienst habende Türmer jede halbe Stunde von 22.00 bis 24.00 Uhr von der Turmerstube aus diesen früheren Wächterruf.“
Zur genauen Herkunft des traditionellen Wächterrufs findet sich folgende Geschichte:
„… Ein Ruf, dessen Ursprung mit einer Legende in Zusammenhang gebracht wird: 1440 versuchte Graf Hans von Oettingen-Wallerstein aufgrund finanzieller Probleme, Nördlingen zu erobern. Um unbemerkt in die Stadt gelangen zu können, bestach er mehrere Torwächter, damit diese am Dreikönigsabend das Löpsinger Tor nicht abschlossen. Als die Frau des Lodenwebers Dauser in der Nacht nach draußen ging, um in einer Wirtschaft Bier zu holen, entdeckte sie das offene Tor, da sich gerade eine entflohene Sau daran rieb. Da rief sie die Worte „So G’sell So!“, die nicht nur die Sau vertrieben, sondern auch die Wachen alarmierten und insoweit als Drohung gegen die verräterischen Torwächter verstanden werden können; diese wurden später bei Würfelspiel und Wein aufgegriffen und dann gevierteilt. Kern der Sage ist also, eine Sau habe die Stadt gerettet. Der Wächterruf hat, historisch gesehen, mutmaßlich eher einen praktischen Hintergrund: Der in der Dunkelheit stündlich von allen Türmern gleichzeitig ausgerufene Spruch sollte sicherstellen, dass sich alle Wächter auf ihren Posten befanden und nicht schliefen.“
17 QF Aufnahmen mit EOS 5D M3 á 16mm, f10, 1/200s, ISO100, 360°, 10:47 Uhr, PTGui Pro
Müller Björn, Peter Brandt, Jörg Braukmann, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, J. Engelhardt, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Giuseppe Marzulli, Steffen Minack, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Christoph Seger, Björn Sothmann, Michael Strasser, Arjan Veldhuis, Augustin Werner
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Comments
Aber ich gebe zu, dass mir die Projektion hier nicht ideal erscheint. Alle Häuser wirken mir zu schmal und damit zu künstlich.
Über Experimente mit anderen Projetionsvorgaben würde ich mich freuen. Den Verikalwinkel, der hier in Richtung 130° gehen dürfte, sollte man nicht unterschätzen.
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Grüße,
Dieter
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