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Der Hardtbergturm wurde im Juni nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit eröffnet. Wenige Tage darauf lockerten einige Idioten die Schrauben der Treppenstufen, so dass der Turm gleich wieder gesperrt werden musste. Seit gut einer Woche ist er nun wieder begehbar. Ich war seitdem schon zwei Mal dort und hatte beide Male hervorragende Fernsicht.
Endlich ein Aussichtsturm, der weit über die Baumgrenze hinaus errichtet wurde. Im Vergleich zum abgerissenen Vorgänger hat man die Höhe gleich mal mehr als verdoppelt. Er misst rund 27 Meter.
Die Fertigstellung war schon vor Jahren geplant, aber besser spät als nie, ist nun ein imposantes Bauwerk entstanden. Die vielen Menschen, die ich bei meinen zwei Besuchen dort oben getroffen habe, waren allesamt begeistert.
Mit einem freundlichen und interessierten Sauerländer aus Königstein unterhielt ich mich ausführlich über die Sichtmöglichkeiten. Er verließ den Turm bevor der Schwarzwald sichtbar wurde. Ich versprach ihm aber, ob mit oder ohne Schwarzwaldsicht mein Panorama baldmöglichst auf dieser Seite zu veröffentlichen.
Zeit wieder einmal über die Bauprojekte von Aussichtstürmen in meiner Reichweite zu berichten.
Neben dem Hardtbergturm kommt der nächste imposante Aussichtsturm in Kürze zur Einweihung. Mit rund fünfjähriger Verspätung eröffnet im August der Trommturm (eh. Ireneturm) im Odenwald seine Pforten. Das Sichtfeld wird noch imposanter als dieses (quasi in alle Richtungen über 100 km) und mit 198 Km max. möglicher Fernsicht ein Schmaus für Fernsichtfreunde.
Ebenfalls mit jahrelanger Verspätung kommt nun die Sanierung des Aussichtsturms auf dem Champ du Feu langsam zum Ende. Im Juni wurde ein neuer Betonkopf aufgesetzt. Ein Eröffnungsdatum gibt es noch nicht, aber 2022 ist noch möglich.
Der abgebrannte Idarkopfturm wurde im März abgerissen. Direkt danach sollte mit dem Neubau begonnen werden. Doch es tut sich nichts. Gründe sind mir nicht bekannt.
Der jahrelang gesperrte Aussichtsturm auf dem Potzberg ist saniert worden und seit dem Frühjahr wieder zu besteigen.
Die Sanierungsarbeiten am Darmstädter Ludwigshöhturm verzögern sich. Mit einer Wiedereröffnung wird im September gerechnet.
Sichtbeschreibung vom Hardtbergturm:
Das Panorama beginnt bei ca. 40 Grad und endet bei ca. 225 Grad. Im Rücken des Betrachters befinden sich die Taunusberge mit Großem Feldberg und Altkönig, die aufgrund ihrer deutlich über den Horizont hinausragenden Höhe nicht ins Panorama passen.
So beginnt der Blick mit dem Vogelsberg und seinen höchsten Gipfeln. Kurz darauf tritt der Spessart ins Bild. Dahinter ragen einige Gipfel der Rhön empor, vor allem die gewaltige Dammersfeldkuppe fällt ins Auge. Im Vordergrund ist die südliche Wetterau zu sehen. Bald folgt Bad Vilbel. Der überaus hässliche Stadtteil Riedberg läutet die Vororte von Frankfurt ein. Das Steinkohlekraftwerk Staudinger ist unübersehbar dahinter platziert. Mit dem Ginnheimer Spargel beginnt sich die Skyline aufzubauen. Im Hintergrund verläuft immer noch der Spessart. Bis nach Bayern reicht der Blick, die höheren Lagen von Aschaffenburg sind erkennbar. Nach der imposanten Skyline folgen die Bürostädte Eschborn und der Vorort Niederrad. Der Spessart wird nun vom Odenwald abgelöst. Der weiße Schlossturm von Höchst leuchtet hervor, dann beginnen die Chemiewerke des Frankfurter Stadtteils ins Bild zu treten, der bis 1987 Sitz eines eigenen Landkreises war. In einer weiten Linie dahinter sind die Ausmaße des Frankfurter Flughafens erkennbar, der mit der weit in die Landschaft ragenden Startbahn West endet. Hinter dem Flughafen wiederum zieht sich Darmstadt von Nord nach Süd, d.h. von Kranichstein bis nach Eberstadt. Hinter der auffälligen Kuppe des Melibokus schaut der Königstuhl bei Heidelberg hervor. Somit sehen wir hier badisches Land. In über 100 Kilometern Entfernung folgen nun einige Kraichgauhügel.
Fernsichthöhepunkt ist der Schwarzwald. In gut 150 Kilometern erscheinen nun die ersten Schwarzwaldberge, bevor die Schlote des Großkraftwerks Mannheim ins Blickfeld rücken. Der Fernsehturm in Mannheim, die Wohntürme von Neckarstadt und die zahllosen Kamine der BASF-Werke in Ludwigshafen füllen die Rheinebene aus. Dahinter bleibt weiterhin knapp über der Horizontlinie der Nordschwarzwald präsent, der schließlich in 176 Kilometern Entfernung mit dem höchsten Gipfel, der Hornigrinde, endet. Kurz davor erscheinen die Kühltürme des ehemaligen AKW Biblis, kurz danach ragt die Silhouette des Wormser Doms ins Licht.
Schließlich folgt in rund 100 Kilometern Entfernung noch der Pfälzerwald. Unübersehbar erreicht der Donnersberg den Betrachter, bevor das Pano mit einigen Hunsrück-Höhen endet.
50 QF-Aufnahmen, 300 mm KB.
Hans-Jürgen Bayer, Müller Björn, Peter Brandt, Jörg Braukmann, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, Jochen Haude, Heinz Höra, Martin Kraus, Giuseppe Marzulli, Steffen Minack, Jan Lindgaard Rasmussen, Christoph Rhein, Arne Rönsch, Silas S, Björn Sothmann, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Comments
Ich glaube wesentlich abwechslungsreicher kann man einer Fernsicht nicht zeigen.
Ich habe den Eindruck, dass die Beleuchtung nicht ganz optimal war. Sind zum Sonnenuntergang Schleierwolken aufgekommen ?
Sehr gut gefällt mir auch die Blickbeschreibung, die du sicher nicht für uns gemacht hast ;-) Ich finde es richtig Klasse, wenn sich jemand so in Zeug legt.
Mich überrascht immer wieder, wieviel Berge es im mittleren Westen Deuschlands gibt.
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