Vor einigen Wochen zeigte ich ein erstes Werk von der Terrasse des Hotels, das mit dem Slogan "Über den Dächern von Würzburg" wirbt. Schon damals dachte ich mir, das der Standort zur blauen Stunde reizvoll sein könnte. Der Blick nach Osten ließe eine schöne Kombination mit dem aufgehenden Mond zu.
An diesem Abend waren die Vorraussetzungen eigentlich gut. Die Sonne verschwand als roter Glutball am Horizont, der Saharasand war aus der Luft gewaschen und zierte das eine oder andere Fahrzeug. Die Sicht war nicht optimal, aber die Fernsicht war hier eh nicht relevant. Laut App sollte der Vollmond knapp links der Festung über den Horizont steigen, und zwar um 18:45 Uhr. Gut 15 Minuten vorher war ich am Standort, setzte die Kamera auf Stativ und geduldete mich. 18:45 Uhr - nichts passiert. 18:50 Uhr, noch immer nichts. 18:55 Uhr - die Laternen der Stadt strahlen, der Mond leider nicht. Ein verzweifelter Blick auf die App, habe ich mich im Datum, in der Uhrzeit geirrt. Negativ! Ich tröstete mich damit, dass wenigstens die Stadt in der späten blauen Stunde fein leuchtete, insbesondere die Wahrzeichen. Schon wollte ich meine Sachen packen, da zeigte sich oberhalb der Festung Marienberg ein blass rötliches Scheibchen am Himmel. Fast kaum zu sehen, dann langsam besser sich durch den Dunst arbeitend kämpfte sich das Mondlicht durch. Endlich! Nun drei Serien angefertigt, mit der rasch dunkler werdenden Nacht kämpfend. Die erste Serie gefiel mir vom Licht am besten, auch wenn der Mond hier noch deutlich im Dunst steckte. Die weiteren Aufnahmen erforderten eine längere Belichtungszeit, die Lichter der Stadt, insbesondere der Gebäude im Vordergrund brannten schon fast aus und die gewählte Brennweite führte in Kombination mit der Belichtungszeit dazu, dass die Strukturen im Mond verwischten.
21 HF-Aufnahmen, 50 mm (75 mm KB), f/9, 1,6 s, ISO 400. Bildvor- und Nachbearbeitung LR, zusammengesetzt mit PS3Pro.
Pedrotti Alberto, Hans-Jürgen Bayer, Müller Björn, Peter Brandt, Jörg Braukmann, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Jochen Haude, Heinz Höra, Matthias Knapp, Martin Kraus, Giuseppe Marzulli, Matthias Matthey, Steffen Minack, Niels Müller-Warmuth, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Comments
LG Jörg
Unter den geschilderten Umständen hast du den Spagat hier gut geschafft.
Wie du aber später selber bemerkt hast, stimmen deine ersten Worte nicht ganz.
Gerade von einem Standort, bei dem man den Mond bei 1° oder tiefer aufgehen (untergehen) sehen kann, ist Fernsicht sehr wichtig.
Schönes Wochenende und herzliche Grüße,
Hans-Jörg
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