Wer träumte als Kind nicht immer davon, im Feuerwehrauto mitzufahren. Bei manchen geht der Wunsch in Erfüllung. Ist gar nicht so schwer, freiwillige Wehren gibt es an jeden Ort und alle freuen sich über Neuzugänge.
Dieses nicht ganz ernst gemeinte 360°-Pano aus dem Mannschaftsraum zeigt einmal, wie es im inneren eines Löschgruppenfahrzeuges. Im Einsatz sitzen hier sieben Personen, vier haben die Möglichkeit sich während der Anfahrt mit Atemschutzgeräten auszurüsten. Funk und Taschenlampen sind in Reichweite, ebenso Leinen, Fluchthauben und einfaches Brechwerkzeug.
Nicht ganz ernstzunehmen ist das Pano auch bezüglich seiner machart. Mitlerweile gibt es ja 360°-Kameras, wie eben die insta360 one x 2, mit der diese Aufnahme entstanden ist. Vielleicht steht eine solche Kamera bei dem einen oder anderen auf der Wunschliste. Dieses Bild zeigt, denke ich, gut die Stärken und Schwächen dieser Technik. Wobei die Stärken, was die Fotografie angeht, wirklich gesucht werden müssen. Ich würde hier die Handlichkeit nennen. Auch Panoramaaufnahmen auf engem Raum, wie hier gezeigt, sind damit möglich. Mit der Kamera wäre hier ohne NPA nichts gegangen, wahrscheinlich hätte es drei Reihen gebraucht. Fehlerfrei stitchen tut die Kamera leider nicht. Ich habe die Fehler absichtlich nicht korrigiert. Da die Kamera die Bilder gleich verrechnet, ist eine nachträgliche Korrektur nur mit Stempel und Retuschierwerkzeug möglich. Bei den Schwächen ist einerseits der niedrige Dynamikumfang zu nennen. Die Durchsicht durch die Frontscheibe zeigt ausgebrannte, nicht mehr rettbare Bereiche. Die Auflösung ist eher mäßig, auf 500 Pixel skaliert gerade noch erträglich. Gleiches gilt für das Rauschverhalten. Wie bei kleinen Sensoren üblich gibt es keine einstellbare Blende. Freistellen, die Wahl der Schärfentiefe, Blendensterne gibt es nicht. Das Bild wird als JPG ausgegeben, RAWs sind zwar möglich, nur enthalten diese nicht mehr Informationen als das JPG-Format. Die starken Verzerrungen der Linse führen außerdem zu erheblichen chromatischen Abberationen. Diese sind wenigstens in LR gut korrigierbar.
Was bringt dann eine solche Kamera? Spass, für den, dem Qualität nicht ganz so wichtig ist. Beim Filmen fallen Bildrauschen, Bildschärfe, CAs etc. nicht so ins Gewicht. Der ausgebrannte Himmel bei schönem Wetter wird auch nicht so wahrgenommen. Als Ausbilder bei der Feuerwehr nutze ich die Kugelpanoramen gerne zur virtuellen Tour durch die Fahrzeuge. Man kann den Bildwinkel beliebig ändern und durch hereinzoomen die Details ansehen.
Zum Bild noch eine Anmerkung: Das rosa-violette Licht ist (leider) echt. Die Firma Rosenbauer hat hier diese ungewöhnliche Lichtfarbe gewählt.
Panoramabild, insta 360 one x2, Original: 6080 x 2578 Pixel. Ausgerichtet in Hugin, Bildbearbeitung in LR.
Müller Björn, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Martin Kraus, Giuseppe Marzulli, Steffen Minack, Jan Lindgaard Rasmussen, Werner Schelberger, Björn Sothmann, Jens Vischer, Alexander Von Mackensen
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Comments
Bleibt nur zu hoffen, das es über die Feiertage nicht allzu oft in den Einsatz kommt.
Beim ersten Eindruck des Vorschaubildes habe ich vieles vermutet, aber mit Sicherheit kein Innenleben eines Feuerwehrfahrzeugs. Die Farben sind in der Tat ungewöhnlich.
Viele Grüße und euch auch schöne Feiertage!
Die Bedienung der Kamera erfolgt grundsätzlich über das Handy, das hier quasi als Fernauslöser fungierte.
Grüße,
Dieter
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