Die auffällige Konjugation von Mond und Venus wollte ich über der Kulisse Würzburgs einfangen und damit an mein Mondfinsternis-Pano aus dem Mai 2018 (#23939) anknüpfen. Von der Terrasse der Unibibliothek sollte sich eine gute Sicht auf Stadt, Land und Himmel ergeben. So zumindest meine Erinnerung, war ich doch vor gut 30 Jahren tagtäglich da vor Ort. Aber Erinnerungen können auch trügen. Die Stadt ist doch schon sehr weit entfernt, sichtbar ist nur ein kleiner Teil, und da sind noch Straßenlaternen störend im Bild. Der Mond und noch mehr die Venus standen sehr hoch am Abendhimmel, so dass sich die Details der Stadt und das seltene Himmelsereignis leider nicht auf einem Bild unterbringen ließen. Für einen Standortwechsel war es nun zu spät, zumal mir auf die Schnelle kein besserer zur Verfügung stand. Ohne Corona gäbe es noch die eine oder andere Dachterrasse. Oder ich hätte meinen Freund Martin bei der BF Würzburg besucht und dort den Schlauchturm genutzt. Aber so galt es, das Beste aus der Situation zu machen. Zu allem Überfluss war sowohl auf der Straße vor der Uni als auch in der Mensa selbst Baustelle. Unschön! Um wenigstens das gröbste auszublenden habe ich das Stativ nur knapp über den oberen Rand der Brüstung ausgefahren und so große Teile der Baustelle kaschiert. Was blieb, war der Abendhimmel, die ferne Stadt und natürlich zentral die Unibibliothek, in deren Fenster sich der Abend spiegelte.
14 HF-Aufnahmen, 16 mm (24 mm KB, beschnitten auf ca. 30 mm), f/8, 4 s. Stativ + Panoramaschiene. Bildbearbeitung und Stitch in Lightroom CC (Hugin lieferte mir keine guten Resultate). Leider habe ich bei der Panoramaerstellung in LR noch nicht herausgefunden, wie man bei 360°-Ansichten Anfang und Ende festlegen kann. Die mittige Anordnung des Gebäudes war von mir gewollt, ist hier aber dem Zufall geschuldet. Hilfreiche Tipps nehme ich gerne.
Hans-Jürgen Bayer, Jörg Braukmann, Hans-Jörg Bäuerle, Rainer Hillebrand, Martin Kraus, Steffen Minack, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Silas S, Werner Schelberger, Walter Schmidt, Björn Sothmann, Matthias Stoffels, Jens Vischer
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Comments
Zu deiner Frage der Panorama Erstellung in LR kann ich leider nichts sagen. Aber der Beginn/Ende eines 360° Bildes kann ja am Ende immer noch durch simples Abschneiden und am anderen Ende wieder anfügen quasi manuell gesetzt werden.
Glücklicherweise bietet die Himmelsmechanik in wenigen Tagen eine neue, noch attraktivere Gelegenheit. Die strahlendhelle Venus verschiedet sich vom Abendhimmel. Kurz bevor sie in den Taghimmel wechselt begegnet sie am Abend des 24. Mai der Mondsichel, die sich nach dem Neumond das erste mal wieder zeigt. Gegen 22:00 Uhr, gegen Ende der Abenddämmerung zeigen sich beide nur 5 Grad über dem Nordwesthorizont. Zu den beiden gesellt sich der flinke Himmelbote Merkur. In seiner nur wenige Tage kurzen Abendsichtbarkeit erscheint er als gelb leuchtender Punkt neben der strahlendweißen Venus.
Aller guten Dinge könnten an diesem Abend sogar vier sein. Rund 20 Grad nördlich der Venus befindet sich der Komet SWAN. Wie hell er sein wird, ist nur schwer abzuschätzen. Direkt aus der Kältekammer unseres Sonnensystems kommend kann er sich zu einem gut sichtbarem Objekt mit deutlichem Schweif entwickeln. Oft zeigt sich die wahre Pracht erst bei der Bildbearbeitung.
Der Kaltfrontdurchgang am Samstag verspricht für den Folgetag eine klare Luft. Hoffen wir auf gute Sicht und gutes Licht.
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