Während ich an der Veröffentlichung dieses Panoramas gearbeitet und den Text verfasst habe, sah ich soeben, dass Jens ein weiteres Panorama von den frühen Morgenstunden des 02.01.2020 eingestellt hat ...
... aber ich finde die beiden Werke ergänzen sich gut, zeigen diese doch auch die unterschiedlichen Schwerpunkte, die wir als Fotografen bei unserem spontanen Treffen abends am Belchen gesetzt haben. Als wir am Gipfel ankamen und Jens begrüßten, hat sich dieser schon "dick vermummt" ;-) im eisigen Wind mit Stativ für die langen Serien in den unterschiedlichen Lichtstimmungen eingerichtet. Ich stapfte danach meines Weges um das so herrlich gelegene Belchenhaus und den tiefen Blick ins Wiesental mit dem Alpenbogen am Horizont in ein erstes Motivpanorama auf den Sensor zu bringen, bevor auch ich das Stativ für einen längeren Schwenk aufbaute - hier das Ergebnis.
Das Wiesental hat seinen Namen übrigens von den beiden Flüssen, der am Feldberg entspringenden "Großen Wiese" und der "Belchenwiese", die unterhalb des Belchen ihren Ursprung hat und sich in Tegernau mit der "Köhlgartenwiese" vereint, bevor sie bei Schopfheim mit der "Großen Wiese" zusammenfließt.
Lange blieben wir noch dort oben am Belchengipfel und genossen die herrliche Abendstimmung. Das ein oder andere fotografische Werk wird sicher noch folgen ... aber schließen möchte ich schon jetzt mit dem Pionier der alemanischen Mundartliteratur Johann Peter Hebel, der in seinem Gedicht "Der Abendstern" in der 4. Strophe so schön das Wiesental beschreibt. Hier passend die letzte - leicht geänderte - Strophe ... bevor wir in der Dunkelheit zur Talstation der Belchenbahn hinabgewandert sind.
Alemanisch:
Es chunnt e chüeli Obeluft,
und an de Halme hangt der Duft.
Denkwohl, mer göhn jez au alsgmach
im stille Frieden unters Dach!
Gang, Jenseli, zünd 's Ämpli a!
Mach kei so große Dochte dra!
Die Übersetzung:
Schon kühler wird die Abendluft,
Und an den Halmen hängt der Duft.
Auch wir gehn, denk' ich, allgemach
Im stillen Frieden unter Dach.
Geh, Jens'chen, sachte du voran
Und zünd' geschickt das Lämpchen an!
Link zum vollständigen Gedicht:
https://hor.de/gedichte/johann_peter_hebel/der_abendstern.htm
Nikon D500, AF-S Nikkor VR 16-85mm - 7 Aufnahmen, freihand
Aufnahmezeit 16:29 Uhr (Sonnenuntergang 16:46 Uhr)
Blende: f/9
Belichtung: 1/320
ISO: 100
Brennweite: 57mm KB
LR 6, PTGui Pro, Gimp
Pedrotti Alberto, Hans-Jürgen Bayer, Jörg Braukmann, Mentor Depret, Friedemann Dittrich, Johannes Ha, Manfred Hainz, Leonhard Huber, Heinz Höra, Matthias Knapp, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Niels Müller-Warmuth, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Arne Rönsch, Werner Schelberger, Walter Schmidt, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Comments
Ist die Übersetzung zitiert oder von Dir? Mich interessiert, warum am Ende die Dochte fehlen.
Schön auch, dass du noch das zu unserem Abstieg in stockfinsterer Nacht passende Gedicht auftreiben konntest ;-)
Freut mich sehr, wenn es dem "Einheimischen" zusagt ... die Übersetzung habe ich dem Internet entnommen, kann man sicher optimieren an der ein oder anderen Stelle ;-)
https://www.gedichte.com/gedichte/Johann_Peter_Hebel/Der_Abendstern
Es ist auch alles schön fotografiert und umfassend zusammengefügt.
LG Jörg
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