Neuauflage: Schloss Keszthely - barocke Asymmetrie   112456
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Location: Schloßpark Kesztely (111 m)      by: Alexander Von Mackensen
Area: Hungary      Date: 14.06.2016
nach fast 10 monatiger Abstinenz melde ich mich hier auch einmal wieder, dieses Mal auch mit einer noch gar nicht vertretenen Gegend - dem Balaton oder Plattensee. Am Westrand liegt die nette kleine Stadt Keszthely. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist das barocke Schloß. Sonst unüblich, aber mit der Symmetrie hatten es die Bauherren nicht so ganz ernst genommen, selbst eine kleine Hangneigung ist sogar noch vor dem Schloß ....

Das Keszthelyer Festetics Schloss, das heute als Museum und Veranstaltungszentrum funktioniert, ist das drittgrößte und eines der meist besuchten Schlösser in Ungarn.

Das Gebäude begann Christoph Festetics 1745 zu bauen. Das einstöckige, barocke Schloss wurde in den 18. und 19. Jh. mehrmals um- und angebaut. Ein großer Umbau fand 1769-1770 unter Paul (III) Festetics statt. Die Bauarbeiten haben die Flügel verlängert. Einen weiteren Umbau veranlasste 1792 György (I.) Festetics. Er hat den südlichen, Bibliothekflügel anbauen lassen.

Den letzten Umbau erlebte das Schloss unter Tassilo (II.) zwischen 1883 und 1887. Dem Umbau fiel der Nordflügel zum Opfer. Unter Vergrößerung des Wohnhofes wurde ein neuer Flügel gebaut und mit dem Turmmittelteil an das alte Gebäude angeschlossen. Das ganze Schloss erhielt ein Mansardendach, und wurde mit einem Wassernetz und Zentralheizung ausgestattet. Mit dem Umbau der Fassaden, Räume und Treppenhäuser erhielt das Gebäude seine heutige Form.

Der Park des Festetics-Schlosses ist Naturschutzgebiet. Hier befinden sich mehrhundertjährige Bäume, bunte Blumenbeete, Springbrunnen, Statuen – darunter die bronzene Statue von Georg I. – ein Gartenteich und der Löwenbrunnen. Im Park sind das Palmenhaus, das ehemalige Marstall mit der Kutschenausstellung. Dem hinteren Ausgang des Parks gegenüber ist in einem neuen Gebäude die Jagd- und historische Modelleisenbahn Ausstellung.

Die Familie Festetics ist eine der bedeutendsten gräflichen dann fürstlichen Familien von Ungarn. Die Familie stammt aus Kroatien, seit dem 17. Jh. leben sie in Ungarn. 1739 kaufte Christoph Festetics (1696-1768) den Keszthelyer Besitz. Er begann mit dem Bau des Schlosses 1745, nachdem er Keszthely zu seinem Sitz gewählt hatte. Zur Verbesserung der medizinischen Versorgung ließ er eine Apotheke und ein herrschaftliches Krankenhaus einrichten.

Der Sohn von Christoph, Paul III. (1722-1782) war Hof- und Kanzleirat der Königin Maria Theresia. 1762 erhielt er eine Berufung an die Hofkammer, und als Vertrauter arbeitete er die Grundlagen des „Urbariums”, das die Lasten der Leibeigenen milderte. 1772 erhielt er den Grafentitel und wurde zum Stellvertreter der Ungarischen Kammer sowie zum Geheimrat ernannt. Neben seinen politischen Tätigkeiten hat er in Keszthely die erste Grund- und Mittelschule ins Leben gerufen.

Georg I. (1755-1819), der Sohn von Paul, ist das bedeutendste Mitglied der Familie. 1797 gründete er das Georgikon, die erste landwirtschaftliche Hochschule Europas. Er ließ das erste große Segelschiff auf dem Balaton, die Phoenix bauen. Er war Förderer und Mäzen der Kultur: zum Schloss wurde der Bibliotheksflügel angebaut, sammelte die erschienenen Bücher; 1817 veranstaltete die ersten Helikon-Feierlichkeiten, an denen namhafte Dichter und Schriftsteller teilnahmen; in Csurgó gründete er ein Gymnasium.

Tassilo II. (1850-1933), der Urenkel von Georg I. übertraf seine Vorfahren im Rang: er wurde kaiserlicher und königlicher Hofrat, Geheimrat, Oberhofmeister. Durch das Eheschließung mit der englischen Herzogin Mary Hamilton kam er in verwandschaftliche Beziehung zu westeuropäischen Herrscherhäusern. 1911 erhielt er vom Kaiser Franz Joseph den Herzogstitel.

Der Sohn von Tassilo, Georg III. (1882-1941) und seine Familie waren die letzten Bewohner des Schlosses. Seine Frau Maria Haugwitz, eine polnische Gräfin, und sein Sohn, Georg IV. (1940-) haben das Schloss 1944 verlassen.

8 QF Aufnahmen auf Samsung NX30. Es herrschte nach einem Wolkenbruch am Vorabend klarstes Rückseitenwetter, daher war der Himmel tatsächlich so dunkelblau mit den weißen Wattebauschwolken. Blickrichtung nach Osten - Mittags fotografiert. Bearbeitet wie immer mit PSE 8 .... jetzt komplett neu panoramisiert

Comments

Sehr schön! Ältere Gebäude sind ja gerne krumm und schief, aber ist dieser Turm wirklich so schief? Der neigt sich um gut 3° nach rechts...

Beste Grüße,
J

Vorab schon mal die 4 - entweder er ist wirklich schief oder es lässt sich leicht richten...
2016/06/18 22:08 , Jörg Engelhardt
Da hat der neue Eigentümer damals wohl munter drauflosgebaut. Weder sind die Bauten symmetrisch noch hat der Garten irgendeinen Bezugspunkt hinsichtlich der Symmetrie. Obwohl er wohl in diesem Sinne angelegt wurde.
Äußerst seltsam und lässt neue Fragen entstehen. Warum ist das so angelegt ?

Der Turm ist wirklich ein wenig schepps.
2016/06/19 17:05 , Hans-Jürgen Bayer
Wenn ich mir die Bilder im Netz ansehe erkenne ich zumindest, dass der Garten im rechten Winkel zur Anlage steht. Du stehst da wohl nicht mittig und stutzig macht mich noch der unterschiedliche Abstand der Lampen und Bänke. Es wirkt so als ob Du beim Stitchen noch zusätzlich an der Asymmetrie gearbeitet hättest.
2016/06/19 17:12 , Hans-Jürgen Bayer
Neu eingestellt 
jetzt habe ich das Gesamtpano neu gestitcht und dabei bei den Einzelbildern durch perspektivische Verzerrung jeweils die leicht stürzenden Linien beseitigt (macht sonst das Stitchingprogramm) und exakt auf die Ausrichtung geachtet. Ich bin selber durch den Park gelaufen nach der Suche nach dem Symmetriepunkt und habe aus Parksicht nur diese Stelle gefunden (natürlich hätte ich auch 10 Meter nach vorne gehen können). An der Asymmetrie selber habe ich natürlich nicht gearbeitet ;-) auch nicht beim Stitchen. 15 Meter weiter vorne links habe ich auch noch aus der Turmsymmetrie ein Pano gemacht, was dann natürlich im Park nicht mehr symmetrisch ist .... jetzt möchte ich hier erst einmal mein Werk beenden und mich dem Plattensee widmen .... LG Alexander
2016/06/19 21:37 , Alexander Von Mackensen
Super jetzt... 
...beste Grüße,
J
2016/06/19 21:58 , Jörg Engelhardt
Schönes Motiv, gerade wegen des Symmetriebruches.
2016/06/20 14:35 , Dieter Leimkötter
Mir wär's ja zu flach in der Gegend - interessant zu betrachten ist es aber allemal. VG Martin
2016/06/20 19:23 , Martin Kraus
I like the asymmetries.
2016/06/20 22:57 , Giuseppe Marzulli
Edel!
LG & behüt Dich Gott,
Christian
2016/06/21 10:45 , Christian Hönig
1987 war ich in dieser Ecke und der Bau ist mir noch vage in Erinnerung - sehr gut präsentiert und informativ beschrieben. Die Überarbeitung hat sich gelohnt, Alexander!! Zudem schön, dass Du Dich nun des Westens von Ungarn anzunehmen scheinst ;-) ...

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
2016/06/22 17:43 , Hans-Jörg Bäuerle
Der knallblaue Himmel mit den Cumuli gefällt mir mindestens genau so gut wie das Schloss.
P.S.: Schön, dass Du hier wieder Aktivitäten zeigst :-)
LG Jörg
2016/06/23 22:45 , Jörg Nitz

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Alexander Von Mackensen

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