Dort, wo das im 2. Weltkrieg schwer zerstörte Schloß abgerissen und von der DDR später der Palast der Republik aufgebaut wurde und dieser hinwiederum von der BRD abgerissen wurde, ist jetzt eine schöne grüne Brache. Auf dem Platz neben dieser Grünfläche, dem Schloßplatz, der zwischenzeitlich Marx-Engels-Platz hieß, wird seit 2008 in den Fundamenten des Dominikanerklosters Cölln gegraben. Die Treppen neben der Grabungsstätte führen zur ehemaligen Schloßfreiheit. Dort stand mal das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal. Das wird aber nicht komplett wieder aufgestellt, sondern nur der Sockel und auf diesen soll ein Freiheits- und Einheitsdenkmal kommen. Hinter der Grabungsstätte steht das 1964 errichtete Gebäude des Staatsrates der ehemaligen DDR, in dessen Fassade ein Portal des alten Schloßes integriert ist, weil von einem Balkon dieses Portals Karl Liebknecht während der Novemberrevolution 1918 eine „freie sozialistische Republik“ für das Deutsche Reich proklamiert hatte, dem dann wenig später die Abdankung Kaiser Wilhelms II. folgte.
Die 5 Aufnahmen für dieses Panorama habe ich mit einer Canon EOS 600D und dem Objektiv Canon EF-S 10-22 @ 18mm ohne Stativ vom Dachgarten eines vorübergehend an der Karl-Liebknecht-Straße errichteten Gebäudes, genannt Humboldt-Box, gemacht.
Bezüglich des Palastes der Republik möchte ich auf mein ganz altes Panorama Nr. 1998 "Marx und Engels in Berlin" hinweisen.
Hans-Jürgen Bayer, Klaus Brückner, Gerhard Eidenberger, Jörg Engelhardt, Velten Feurich, Klaus Föhl, Thomas Hansen, Martin Kraus, Geir Anders Langangen, Giuseppe Marzulli, Jörg Nitz, Danko Rihter, Arne Rönsch, Walter Schmidt, Christoph Seger, Markus Ulmer, Jens Vischer, Alexander Von Mackensen
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Comments
LG Christoph
So auf den ersten Blick sieht das Pano sehr sauber verarbeitet aus - an der Farbgebung und der Schärfe sieht man schon wer hier Hand angelegt hat.
Interessant, dass man da so viel Sand sieht - sähe in München schottriger aus - Sand käme wohl nur in homöopathischen Dosen vor, selbst an der Isar.
Staatsratsgebäude: Hat man sich in diesem Gebäude architektonisch eigentlich wohl gefühlt ?
Marstall: Wessen Marstall war es ?
VG HJ
die "Werdersche Kirche" nicht als "Nikoleikirche" beschrieben sein? L.G.
LG Jörg
LGC
Ich habe etwas salopp Dein Pano mit "auf den ersten Blick ganz gut" kommentiert. Auf den zweiten Blick finde ich es noch wesentlich besser.
Stadtansichten allgemein: Man sollte sich stets mehrere Stadt-Panos zum Vergleich ansehen. Umso überzeugter ist man dann von Deiner Ausarbeitung - ungeachtet des Motivs versteht sich. Wenn man auf den Bauplatz blickt meint man jetzt müsste sich das Baufahrzeug gleich bewegen ...
Man baut halt lieber ein Sony Center oder das Kanzleramt ... (nichts einzuwenden, aber im Vgl. zu anderen Staaten alles eher mau) VG HJ
"BRD hat ihn abgerissen" klingt allerdings etwas nach später Genugtuung.
Die vererbten 5000 Tonnen Asbest waren auch kein Pappenstiel.
Bleibt abzuwarten welchen anderen "Lampenladen" man nun hier für die veranschlagten 590 Mio bekommt. Das sind sind schon gewaltige Summen - dann noch der BER dazu, da wird manchem hier in Bayern ganz schwummrig :-) VG HJ
Warum nicht ein Wiederaufbau, anderswo gibt es genügend gelungene Beispiele: die Münchner Residenz (schwer kriegszerstört), der weltberühmte Campanile am Markusplatz in Venedig (fiel um 1900 bei einem Versuch um, einen Fahrstuhl einzubauen), selbst im ehemals kommunistischen Bereich gibt es genügend Beispiele: die Frauenkirche in Dresden, die schwer kriegszerstörten Altstädte von Danzig oder Breslau, und bei St. Petersburg die berühmten Schlösser Peterhof und Katharinenpalast (die Arbeiten dauern übrigens bis heute noch an).
Da ich fairerweise nur die Panos bewerte, bekommst Du für ein sehr gelungenes Pano selbstverständlich vier Sterne. LG Alexander
Gruss Walter
Hans-Jürgen, Du bist doch der größere Sarkastiker. Auch noch den BER mit einzubeziehen, das hätte ich mir nicht getraut zu sagen - obwohl er mich die ganze Zeit beschäftigt, was vielleicht auch aus meinem Panorama Nr. 10865 zu sehen ist.
Was aber den Asbest angeht, den kann man auch so angehen:
http://www.rbb-online.de/nachrichten/wirtschaft/2012_09/Fraktionschefs_sind_fuer_Sanierung_des_ICC.html bzw. es so sehen: http://www.berliner-zeitung.de/archiv/streit-um-sanierung-entbrannt--opposition-fordert-auch-erhalt-des-palastes-der-republik-icc-bleibt-trotz-asbest-stehen,10810590,8803488.html.
Das werden vielleicht auch mal historische Tatsachen.
;-)
LGC
(editiert 22. 11.2012, 12:30 Uhr)
@Arne, das Aufnahmedatum ist zwar etwas symbolisch, aber es stimmt, wie auch an meinem Lustgarten-Panorama #8932 zu sehen ist.
@ Alexander: Ich weiß nicht, inwieweit uns das Wort Unrechtsregime weiterbringt. Die DDR war halt ein Marionettenstaat und hat, wie alle Marionettenstaaten, seine Kritiker gnadenlos verfolgt. Sie hat sich aber natürlich nicht das Unrecht auf die Fahnen geschrieben wie der Rechtsstaat das Recht oder der Sozialstaat das Soziale. Unrecht gibt es in vielen Regimen, auch in dem der CSU. Insofern halte ich die Wörter Unrechtsstaat oder Unrechtsregime vor allem für politische Kampfbegriffe wie Herdprämie oder Gutmensch.
Ach, ein wunderbares Panorama übrigens...
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