Mit Bedacht am heutigen Tag, der sowohl für die Machtergreifung Hitlers wie auch für die Reichspogromnacht steht, zeige ich dieses Bild, aufgenommen vor ein paar Tagen die ich beruflich in Weimar zugebracht habe. Statt die lieblichen Schönheiten der Stadt zu genießen war es mir wichtig, diesen Ort des Schreckens persönlich zu erleben. Ein Ort, an dem die letzten Stahlen der Abendsonne keine Wärme mehr spendete. Ein Ort, benutzt von den Nazionalsozialisten, um über eine viertel Millionen Menschen auszubeuten, ihrer Würde zu berauben, zu quälen und zu töten. Ein Ort, der so perfekt für diese Gräueltaten war, dass die Russen das Konzentrationslager als Speziallager Nr. 2 weiternutzten. Anfangs für die Kriegsverbrecher, später aber auch für politisch mißliebige. Ein Fakt, der in der DDR lange verschwiegen wurde.
Urspünglich sollte hier, so die Pläne der DDR-Führung, nur eine Thälmann-Gedenkstätte errichtet werden. Das Lager wurde abgerissen, der Ettersberg sollte wieder aufgeforstet werden. Nach mehrjähriger Planung entschloss man sich, dieSelbstbefreiung der Lagerhäftlinge in den Mittelpunkt eines Mahnmales zu stellen. Das im Stil des sozialistischen Realismus gestalteten Ensembles trägt das Motto "Durch Sterben und Kämpfen zum Sieg" und dient mehr der Selbstdarstellung der DDR als der Aufarbeitung des Gräuels der Zeit von 1938 bis 1950.
22 HF-Aufnahmen, Stativ + NPA, 16 mm, f/8, 1/45 s, ISO 100.
Der Himmel über dem Glockenturm ist mir persönlich ein wenig zu knapp. Die 16 mm am APS-C-Sensor (24 mm KB) gaben hier leider nicht mehr her.
Oliver Bayer, Peter Brandt, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Klaus Föhl, Johannes Ha, Martin Kraus, Giuseppe Marzulli, Niels Müller-Warmuth, Jan Lindgaard Rasmussen, Silas S, Björn Sothmann, Markus Ulmer, Arjan Veldhuis, Jens Vischer
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Comments
Rein fernsichttechnisch wäre es natürlich klasse, wenn man rauf könnte (Fichtelberg, Brocken und Inselsberg gleichzeitig) ...
Sehr schön abgepasst auch mit dem Sonnenuntergang, schöne Idee mit den geschwungenen Treppenstufen, auch sauber ausgearbeitet!
Danke fürs Zeigen
Klaus
Zum eigentlichen Thema: Das ist angesichts des Gräuels der Vergangenheit alles schon wieder viel zu ästhetisch angelegt. Mir ist aber völlig unklar, wie man so eine Gedenkstätte gestalten könnte, dass sie wirkjlich transportiert, was da passiert ist.
VG Martin
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
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