Vom Südrand der Frankenalb zwischen Donauwörth und Regensburg ist Alpensicht eigentlich überall möglich. Wenn man sich aber nach Norden begibt, erreicht man die teils brettebene Albhochfläche, die wegen der häufigen Wälder keinerlei Fernsichten ermöglicht. Weiter im Nordosten, zwischen dem Oberlauf der Schwarzen Laber und der Lauterach, wird die Alb extrem kuppig. Allerdings sind diese Kuppen stets bewaldet, zudem erreichen sie alle ungefähr das gleiche Gipfelniveau, so dass von der Ferne gesehen diese Gegend ebenfalls wie eine Hochfläche aussieht. Aussichtsmäßig bildet hier die Ruine Velburg eine Ausnahme.
Um die Alpen aus dieser Entfernung sehen zu können, braucht es aber nicht nur geographischen Spürsinn. Kenntnisse und Erfahrungen in der Meteorologie sind genauso wichtig. Vor Jahren traf ich auf der Ruine einen alten Velburger (die Stadt zu Füßen des Berges trägt denselben Namen), der aus allen Wolken fiel, als ich ihm die Alpen zeigte. Unzählige Male habe er die Aussicht von hier oben bewundert, aber das habe er nicht gewusst, und er glaube, dass es auch niemanden in Velburg gibt, der weiß, dass man von hier die Alpen sehen könne.
Übrigens ist der Titel nicht ganz exakt. Vom nordöstlich der Velburg gelegenen Hohllochberg kann man vom Aussichtsfelsen immer noch die Zugspitze sehen. Nördlicher liegt auch der Münchshofener Berg bei Schwandorf, der zwar nicht für die dortige Bevölkerung, aber vom geologischen Standpunkt aus durchaus noch zur Frankenalb gehört.
Jörg Braukmann, Gerhard Eidenberger, Jörg Engelhardt, Heinz Höra, Johann Ilmberger, Martin Kraus, Maurice Küsel, Petra Neusel, Jörg Nitz, Eugen Prinz, Jan Lindgaard Rasmussen, Arne Rönsch, Adri Schmidt, Walter Schmidt, Kathrin Teubl, Jens Vischer
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Comments
LG Hans
Walter
Grüße vom
gschwandtnerbua
lg, Maurice
Welche Brennweite hast du hier verwendet?
Gruß,
JE
Kennst Du eigentlich die Diskussion, die die DX'er schon seit einigen Jahren über den "Nördlichsten Punkt mit Alpensicht" auf MySnip führen? Und kennst Du das Buch "Selbs Traum", in dem der Dichter davon berichtet, daß man von der Terasse einer Gaststätte auf dem Dilsberg östlich von Heidelberg bei besonders günstigen Bedingungen die Jungfrau in den Berner Alpen sehen kann? Der Dilsberg soll auf 49,41° n. B. liegen und nur 300 m üNN hoch sein.
Wilfried, da hst du wieder mal ein Super-Fernsicht-Pano gezeigt! Der 14.11. war ja auch ein extremer Fernsicht-Tag (Sicht von Darmstadt zum Schwarzwald ;-) Pano von der Luwigshöhe). Übrigens für Vorhersagen der Fernsicht empfehle ich den Ballonwetterbericht auf dwd.de. Das erste mal überhaupt, seit dem ich diesen verfolge, wurde für den 14.11.10 auch ca. 100 km Bodensicht vorhergesagt.
Er scheint mir besser als die hier schon mal geannten Daten auf wetter.info.
LG Jörg
Zum Fotografischen: 8 Querformataufnahmen bei Brennweite 300mm (= 450mm Kleinbild) mit Pentax K-x, ISO 400, gegen 17.10 Uhr, also eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang.
Die Diskussion auf MySnip habe ich mir angesehen. Innerhalb Deutschlands bin ich auch der Meinung, dass der Reichenstein im Oberpfälzer Wald der nördlichste realistische Punkt mit Alpensicht ist (Breite 49,525°); denn auf seinem höchsten Punkt, dem Weingartfels, steht ein Aussichtsturm. Leider hat er schon etwas vergilbte Glasfenster, die sich nicht öffnen lassen.
Der 3km nördlicher gelegene Eulenberg ist am Gipfel bewaldet und bietet keine Aussicht, davon habe ich mich dieses Jahr überzeugt, in unmittelbarer Nähe, auf der Gradlhöhe, entstand mein Pano 4580. Ähnlich weit nördlich gelegene Punkte mit Alpensicht gäbe es auch im Naabgebirge nordöstlich von Amberg (so etwa vom Standpunkt meines Panoramas 3898), auch dort macht Wald jede Möglichkeit zunichte.
Der absolut nördlichste Punkt mit Alpensicht liegt meiner Meinung nach in der Böhmisch-Mährischen Höhe (-tut mir leid, Heinz, ich kenne die tschechische Bezeichnung dieses Gebirgszugs nicht), und zwar auf dem Neunerstein (Devet skal), der 837m hoch ist und sich auf 49,6573° nördlicher Breite befindet. Von dort ist der Wiener Schneeberg zu sehen, der ja auch der nördlichste Zweitausender der Alpen ist.
@Jörg: Danke für den Tipp mit dem Ballonwetter auf dwd.de. Nach so welchen Informationen habe ich schon seit langem vergeblich gesucht.
Nachdem Du jetzt geschrieben hast, wie Du die Bilder für das Panorama gemacht hast, steigt meine Hochachtung für Deine Leistung noch mehr. Das mit einer Aufnahme gemacht, wäre schon großartig.
Da hätte ich gleich eine eigentlich allgemeingültige Frag: Würde, wenn man nur eine Aufnahme macht - hier z. B. mit 150 mm KB-Brennweite - im Vergleich zu einer gestitchten Version aus z. B. 8 x 450 mm, nicht die gleiche Bildqualität erreichbar sein, wenn in der einen Aufnahme der gewählte Ausschnitt mindestens 500 Pixel hoch ist?
Doch zu Deiner Beschreibung der nödlichsten Punkte mit Alpensicht. Die war sehr aufschlußreich für mich und sie zeigt, daß Du da eine absoluter Experte bist.
Mein Hinweis auf den Dilsberg war da mehr anektodisch gemeint. Das war mal eine Rechenaufgabe in der Zeitschrift "Sterne und Weltraum". Jörg, ich hab das gestern auch mal mit UDeuschle probiert und sogar mit Überhöhungen von 500 m die Jungfrau nicht angezeigt bekommen. Ich muß das noch mal genauer prüfen. Dazu muß ich mir aber noch ein paar Höhendaten der NASA herunterladen.
Da fällt mir noch eine interssante Sache ein. Auf eine Fachmesse, die 2000 in Frankfurt/Main stattfand, wollten Schweizer Aussteller ein Panorama von der Schweiz zeigen. Beobachtungspunkt sollte genau Frankfurt/Main sein, aber eben aus entsprechender Höhe. Frankfurt ist ja ca. 450 km von den südlichsten Schweizer Alpenzügen entfernt. Letztendlich wurden ca. 10 000 m als Beobachtungshöhe für das zu erstellende Panoramabild gewählt. Wen es interessiert, das ist mal in der schweizer Zeitschrift Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik 8/2001 erschienen. Müßte evtl. auch noch im Netz sein: http://www.toposhop.admin.ch/pub/down/about/publi/VPK-1999-08.pdf.
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