Nördlichste Alpenaussicht von der Frankenalb   1711558
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Details

Location: Burgruine Velburg (621 m)      by: Wilfried Malz
Area: Germany      Date: 14. 11. 2010
Vom Südrand der Frankenalb zwischen Donauwörth und Regensburg ist Alpensicht eigentlich überall möglich. Wenn man sich aber nach Norden begibt, erreicht man die teils brettebene Albhochfläche, die wegen der häufigen Wälder keinerlei Fernsichten ermöglicht. Weiter im Nordosten, zwischen dem Oberlauf der Schwarzen Laber und der Lauterach, wird die Alb extrem kuppig. Allerdings sind diese Kuppen stets bewaldet, zudem erreichen sie alle ungefähr das gleiche Gipfelniveau, so dass von der Ferne gesehen diese Gegend ebenfalls wie eine Hochfläche aussieht. Aussichtsmäßig bildet hier die Ruine Velburg eine Ausnahme.
Um die Alpen aus dieser Entfernung sehen zu können, braucht es aber nicht nur geographischen Spürsinn. Kenntnisse und Erfahrungen in der Meteorologie sind genauso wichtig. Vor Jahren traf ich auf der Ruine einen alten Velburger (die Stadt zu Füßen des Berges trägt denselben Namen), der aus allen Wolken fiel, als ich ihm die Alpen zeigte. Unzählige Male habe er die Aussicht von hier oben bewundert, aber das habe er nicht gewusst, und er glaube, dass es auch niemanden in Velburg gibt, der weiß, dass man von hier die Alpen sehen könne.
Übrigens ist der Titel nicht ganz exakt. Vom nordöstlich der Velburg gelegenen Hohllochberg kann man vom Aussichtsfelsen immer noch die Zugspitze sehen. Nördlicher liegt auch der Münchshofener Berg bei Schwandorf, der zwar nicht für die dortige Bevölkerung, aber vom geologischen Standpunkt aus durchaus noch zur Frankenalb gehört.

Comments

Wow ... 
... 200 km und mehr Fernsicht das ist doch Klasse. Und die Schärfe der Berge trotz der Entfernung - alle Achtung Winfried da hast du ein tolles Werk geschaffen.

LG Hans
2010/12/07 11:10 , Johann Ilmberger
Fantastische Arbeit... 
...lieber Wilfried! Beeindruckend die Qualität und der dokumentarische Begleittext. Herzliche Grüsse
Walter
2010/12/07 16:24 , Walter Schmidt
Fantastisch 
Großartig gemacht und obendrein sehr informativ. Eine sehr gelungene Arbeit!

Grüße vom

gschwandtnerbua
2010/12/07 16:54 , Eugen Prinz
Sehr gut, Wilfried, nicht zuletzt der Text.
2010/12/07 17:58 , Arne Rönsch
Neben den meteorologischen Kenntnissen bedarf es sicher auch etwas Glück, gerade diese seltenen Momente zu erwischen, ich bin jedenfalls beeindruckt!
2010/12/07 18:50 , Jens Vischer
Boa, 
diese Sicht; der Hammer!
lg, Maurice
2010/12/07 19:41 , Maurice Küsel
Von Farbstimmung und Fernsicht her sehr beeindruckend - da macht die etwas fehledne Schärfe nix. VG Martin
2010/12/07 19:56 , Martin Kraus
Wahnsinn!!!! Ich muss ehrlich zugeben, das ich das nicht glauben konnte und mich erst udeuschle überzeugt hat....

Welche Brennweite hast du hier verwendet?

Gruß,
JE
2010/12/07 23:38 , Jörg Engelhardt
Großartige Leistung, nicht nur die Fernsicht über 200 km sondern eben auch der so weit nördlich gelegene Aufnahmestandpunkt. Den hättest Du aber angeben können. Wenn ich richtig ermittelt habe, werden es 49,234° n. B. sein. Auch die Aufnahme finde ich ausgesprochen gut. Aber es wird ja nicht aus mehreren Aufnahmen zusammengesetzt sein, denn die Aufnahme überstreicht in der Breite einen Winkel von ca. 13°, was einer KB-Brennweite von 150 mm entspricht. Leider hast Du dazu auch keine Angaben gemacht. Das gehört aber zu einem solch außergewöhnlichen Dokument dazu.
Kennst Du eigentlich die Diskussion, die die DX'er schon seit einigen Jahren über den "Nördlichsten Punkt mit Alpensicht" auf MySnip führen? Und kennst Du das Buch "Selbs Traum", in dem der Dichter davon berichtet, daß man von der Terasse einer Gaststätte auf dem Dilsberg östlich von Heidelberg bei besonders günstigen Bedingungen die Jungfrau in den Berner Alpen sehen kann? Der Dilsberg soll auf 49,41° n. B. liegen und nur 300 m üNN hoch sein.
2010/12/08 00:10 , Heinz Höra
Heinz, vom Dilsberg hatte ich auch schon gehört. Ich habe es mal mit udeuschle versucht und sogar eine Kamerahöhe von 50 m eingegeben. Keine Spur von einem Alpengipfel. Der Dilsberg liegt ja quasi bei mir um die Ecke. Man kann dort von einem Türmchen an einem kleinen Schloss schauen. Der Turm ist aber vielleicht 30 m hoch. Mich würde interessieren, welches der nördlichste mit Fotos bewiesene Punkt mit Alpensicht ist. Kannst du dazu etwas sagen?

Wilfried, da hst du wieder mal ein Super-Fernsicht-Pano gezeigt! Der 14.11. war ja auch ein extremer Fernsicht-Tag (Sicht von Darmstadt zum Schwarzwald ;-) Pano von der Luwigshöhe). Übrigens für Vorhersagen der Fernsicht empfehle ich den Ballonwetterbericht auf dwd.de. Das erste mal überhaupt, seit dem ich diesen verfolge, wurde für den 14.11.10 auch ca. 100 km Bodensicht vorhergesagt.
Er scheint mir besser als die hier schon mal geannten Daten auf wetter.info.
LG Jörg
2010/12/08 00:47 , Jörg Nitz
@Heinz: Ich wundere mich etwas über Deine Aussage; denn ich habe den Standort exakt angegeben. Die nördliche Breite zu ermitteln ist ja dann kein Problem.
Zum Fotografischen: 8 Querformataufnahmen bei Brennweite 300mm (= 450mm Kleinbild) mit Pentax K-x, ISO 400, gegen 17.10 Uhr, also eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang.
Die Diskussion auf MySnip habe ich mir angesehen. Innerhalb Deutschlands bin ich auch der Meinung, dass der Reichenstein im Oberpfälzer Wald der nördlichste realistische Punkt mit Alpensicht ist (Breite 49,525°); denn auf seinem höchsten Punkt, dem Weingartfels, steht ein Aussichtsturm. Leider hat er schon etwas vergilbte Glasfenster, die sich nicht öffnen lassen.
Der 3km nördlicher gelegene Eulenberg ist am Gipfel bewaldet und bietet keine Aussicht, davon habe ich mich dieses Jahr überzeugt, in unmittelbarer Nähe, auf der Gradlhöhe, entstand mein Pano 4580. Ähnlich weit nördlich gelegene Punkte mit Alpensicht gäbe es auch im Naabgebirge nordöstlich von Amberg (so etwa vom Standpunkt meines Panoramas 3898), auch dort macht Wald jede Möglichkeit zunichte.
Der absolut nördlichste Punkt mit Alpensicht liegt meiner Meinung nach in der Böhmisch-Mährischen Höhe (-tut mir leid, Heinz, ich kenne die tschechische Bezeichnung dieses Gebirgszugs nicht), und zwar auf dem Neunerstein (Devet skal), der 837m hoch ist und sich auf 49,6573° nördlicher Breite befindet. Von dort ist der Wiener Schneeberg zu sehen, der ja auch der nördlichste Zweitausender der Alpen ist.
2010/12/08 09:43 , Wilfried Malz
genial!
2010/12/08 13:38 , Kathrin Teubl
Klasse Weitsichtpano bei einer wunderschönen Abendstimmung präsentierst du hier. Dazu die wahnsinnig interessante Diskussion!

@Jörg: Danke für den Tipp mit dem Ballonwetter auf dwd.de. Nach so welchen Informationen habe ich schon seit langem vergeblich gesucht.
2010/12/08 17:33 , Adri Schmidt
Wilfried, um die Koordinaten heraus zu bekommen, muß man ja extra ein Tool anwerfen, daß einem diese ausgibt, denn hier werden sie einem in der Karte nicht angezeigt. Sie sind aber gerade bei Deinem Panorama wichtig gewesen.
Nachdem Du jetzt geschrieben hast, wie Du die Bilder für das Panorama gemacht hast, steigt meine Hochachtung für Deine Leistung noch mehr. Das mit einer Aufnahme gemacht, wäre schon großartig.
Da hätte ich gleich eine eigentlich allgemeingültige Frag: Würde, wenn man nur eine Aufnahme macht - hier z. B. mit 150 mm KB-Brennweite - im Vergleich zu einer gestitchten Version aus z. B. 8 x 450 mm, nicht die gleiche Bildqualität erreichbar sein, wenn in der einen Aufnahme der gewählte Ausschnitt mindestens 500 Pixel hoch ist?
Doch zu Deiner Beschreibung der nödlichsten Punkte mit Alpensicht. Die war sehr aufschlußreich für mich und sie zeigt, daß Du da eine absoluter Experte bist.
Mein Hinweis auf den Dilsberg war da mehr anektodisch gemeint. Das war mal eine Rechenaufgabe in der Zeitschrift "Sterne und Weltraum". Jörg, ich hab das gestern auch mal mit UDeuschle probiert und sogar mit Überhöhungen von 500 m die Jungfrau nicht angezeigt bekommen. Ich muß das noch mal genauer prüfen. Dazu muß ich mir aber noch ein paar Höhendaten der NASA herunterladen.
Da fällt mir noch eine interssante Sache ein. Auf eine Fachmesse, die 2000 in Frankfurt/Main stattfand, wollten Schweizer Aussteller ein Panorama von der Schweiz zeigen. Beobachtungspunkt sollte genau Frankfurt/Main sein, aber eben aus entsprechender Höhe. Frankfurt ist ja ca. 450 km von den südlichsten Schweizer Alpenzügen entfernt. Letztendlich wurden ca. 10 000 m als Beobachtungshöhe für das zu erstellende Panoramabild gewählt. Wen es interessiert, das ist mal in der schweizer Zeitschrift Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik 8/2001 erschienen. Müßte evtl. auch noch im Netz sein: http://www.toposhop.admin.ch/pub/down/about/publi/VPK-1999-08.pdf.
2010/12/08 19:06 , Heinz Höra
Heinz, ich habe mich auf Deine Anregung hin mit einer Ausschnittvergrößerung einer Aufnahme mit Brennweite 130mm beschäftigt, die ich zum gleichen Zeitpunkt vom Gesamtanblick gemacht hatte. Die Bildqualität ist deutlich schlechter, da bei jedem Bearbeitungsschritt das Rauschen zunimmt oder Details verschwinden wie etwa die entferntesten Gipfel von Ruderhofspitze und Schrankogel. Eine ausreichende Teleoptik scheint mir für solche Aufnahmen nach wie vor wichtig.
2010/12/10 10:10 , Wilfried Malz
Danke, Wilfried, für die Information. Davon kann man lernen. Ich bewundere nochmals die Leistung, die Du mit den 300mm-Aufnahmen zustande gebracht hast.
2010/12/11 11:46 , Heinz Höra
Bei der ersten Durchsicht aller neuen Panoramen seit meinem letzten Besuch hatte ich dieses Bild glatt übersehen. Dank Heinz wurde ich unter "Neue Kommentare" doch noch darauf aufmerksam, sodass mir der Neid nicht erspart bleibt. Ein wunderbares Panorama! Mich begeistert die Fernsicht ebenso wie deren Präsentation. Dein bislang bestes Bild. Es gehört mindestens in die Top 20 und dafür mache ich dort gerne einen Platz frei :-)
2010/12/11 12:21 , Jörg Braukmann

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