Manchmal reizt es einen, schwieriges zu versuchen. Lichtzieher und Panorama gleichzeitig, geht das?
Nachts, bei gleichmäßiger Dunkelheit ist das sicher leichter. Hier, in der blauen Stunde bei langsam schwindendem Licht ist das schon schwieriger. Dazu wollte ich neben den PKW-Lichtern noch die Bahn mit im Bild haben (Schiffe fahren derzeit nicht, das wäre dann die nächste Herausforderung). Also galt es, zuerst einmal die Lichter der PKWs zu sammeln. Mit der automatischen Serienbildfunktion und der elektronischen Anzeigetafel des Hauptbahnhofs auf dem Handy konnte ich ein optimales Zeitfenster ermitteln. 15 Bilder des linken Bereiches hatte ich dann schnell im Kasten. Dann rechts über die Stadt geschwenkt und schlussendlich die Aufnahme ganz rechts wieder mit 15 Serienbilder abgelichtet. Von den jeweils 15 Bildern rechts und links die 8 besten rausgesucht und in Photoshop als Ebenen geöffnet und die Lichtspuren mit dem Überblendungsmodus "Aufhellen" zusammengerechnet. Diese beiden Einzelbilder dann wieder nach LR gespeichert und dann mit den vier Aufnahmen des Mittelteils pi mal Daumen in Helligkeit und Farbtemperatur angeglichen. Die so annähernd gleich ausgeleuchteten Einzelbilder schlussendlich in PSP3 zum Pano zusammengerechnet. Ein paar deutliche Übergänge waren dann doch noch zu sehen. Also wieder in Photoshop gegangen, dort die offensichtlichen Fehler korrigiert, und dann das Resultat in LR dem üblichen Feintuning unterworfen. Klingt kompliziert? War es auch. Vor allen, da der Weg keinesfalls so linear war, wie beschrieben. Aber das macht ja gerade den Reiz aus, finde ich.
Vielleicht gehts ja auch einfacher. Tipps und Tricks nehme ich gerne.
20 QF-Aufnahmen, 20 mm (30 mm KB, beschnitten auf ca. 50 mm), f/10, 15 s, ND 8, ISO 100.
Hans-Jürgen Bayer, Müller Björn, Peter Brandt, Jörg Braukmann, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, Friedemann Dittrich, Klaus Föhl, Heinz Höra, Martin Kraus, Steffen Minack, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Silas S, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Comments
Nun haben wir ja jeder für sich einen speziellen Blick, der wohl eine Mischung aus Realität und Wunsch ist.
Insgesamt finde ich persönlich das Pano zu hell für die Szenerie.
Du hast nach Tipps gefragt: Ganz einfach eine andere Kamera verwenden.
Seit mindestens 10 Jahren hat Olympus den livecomposite Modus eingebaut.
Dort fotografiert man mit festgelegten Belichtungsdaten über längere Zeit - sagen wir mal mit 1/2s. Somit entspricht das Bild der halben Sekunde Belichtungszeit. Solange man die Aufnahme nicht abricht werden nur Änderungen in das Bild addiert, man kann das auf dem Monitor live verfolgen.
Klingt evtl. kompliziert, ist aber einfach: Belichtungsdaten einstellen -> Auslöser drücken -> wenn man mit dem Bild zufrieden ist mit dem Auslöser die Aufnahme beenden.
Damit spart man sich die ganze PC-Arbeit, wie du sie beschrieben hast.
Gebrauchte OM-D E-M10 gibt es schon ab 150€.
PS. Mit diesem Modus lassen sich auch Blitze gut einfangen (#25883)
Landwirtschaft, Fernstraßen, Schienenwege, Schiffahrt und noch ein Radweg.
Steffen, die Aufnahmen entstanden um ca. 19:00 Uhr, also etwa 15 Minuten nach Sonnenuntergang. Das Licht entspicht im Wesentlichen den tatsächlichen Gegebenheiten.
Auf die Idee, solche Bilder gleich in der Kamera verrechnen zu lassen, bin ich gar nicht gekommen. Ich habe bei ähnlichen technischen Rafinessen eher die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, dem heimischen PC das Arbeiten zu überlassen, als der Kamera. So konnte ich die Bilder rausnehmen, in denen die Züge ins nächste Bild gefahren sind, was zu einem offensichtlichen Bruch im Pano geführt hätte. Außerdem liefern diese automatisch generierten Kamerafunktionen oftmals nur JPG-Formate, die den Dynamikumfang in der blauen Stunde in der Regel nicht abbilden können. Ich sehe das ähnlich skeptisch wie die Schwenkpanoramen, die heute ja auch jede Kamera eingebaut hat. Bei optimalen Bedingungen kann ein passables Ergebnis rauskommen. Nicht umsonst stitchen wir unsere Bilder lieber am PC.
Die Belichtungszeit habe ich übrigens so gewählt, dass die PKW den Bereich komplett durchfahren können. Ohne ND-Filter wäre das nicht möglich gewesen.
Grüße,
Dieter
Prinzipiell gebe ich dir recht, ich nutze solche Sachen wie Panofunktion etc. überhaupt nicht und belichte zu 95% manuell. Eine Ausnahme bildet die beschriebene Funktion, die es möglich macht bestimmte Situation überhaupt erst zu fotografieren, oder sie realistischer darstellen zu können, sofern man bei solchen Bildern von Realismus sprechen kann ;-)
Die Bilder werden selbstverständlich in einem vollwertigen RAW ausgegeben und ich habe die Funktion schon oft für Einzelbilder verwendet: wie hier bei dir, Sternenspuren, Blitze, Feuerwerk, Meteoritenspuren etc.
@Steffen - ich habe das von Dir erwähnte Feature bei meiner Olympus tatsächlich noch nie eingesetzt (Schande über mich) - aber würde das überhaupt für Panos funktionieren, oder wäre dann doch jedes Bild anders ausgeleuchtet?
VG Martin
Gelungenes Ergebnis abseits der Pano-Norm.
LG Jörg
Für alle Bilder gilt dann, dass sie die gleiche Belichtungszeit haben, nur die neu hinzugekommene Lichter werden zu Spuren addiert.
Somit sollte es absolut keine Probleme mit Helligkeitsübergängen geben.
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