Eine Klippe und wenige Gehminuten weiter und man steht auf der Manneporte, dem mächtigsten der drei Felsentore von Étretat, welches ich noch nicht zur Ansicht gebracht habe. Von hier bietet sich ein sehr schöner Blick zurück zur Pote d´Aval mit der Aiguille. Bei genauem Hinsehen fällt ein bedeutsamer Unterschied zu Helgoland auf: In Étretat darf unterhalb der Felsen entlang gewandert werden. Tunnel, Leitern und Drahtseile ermöglichen das Überwinden der drei Felsriegel zwischen Étretat und dem Valleuse d´Antifer. Diese Tour ist nur bei Niedrigwasser möglich, wobei sich der am tiefsten gelegene Abschnitt zwischen Étretat und der Porte d´Aval befindet. Daher wird empfohlen, die Tour zwei Stunden vor Niedrigwasser in Étretat zu beginnen. Wenn man nicht aufpasst, kann es passieren, dass man auf dem Strandabschnitt zwischen zwei Klippen eingeschlossen wird. Da hilft nur Warten oder ein teurer Notruf, wobei ich nicht geprüft habe, ob man unten überhaupt Empfang hat. Zwischen der Porte d´Aval und der Manneporte gibt es einen Notaufstieg (im Bild markiert). Unten führt eine Leiter über das erste steile Stück und dann geht es im Zickzack und Steilgras weiter nach oben. Ich bin ihn nicht gegangen, weiß aber, dass der Einstieg von oben verboten ist. Barfuß ist die Tour unterhalb der Klippen nur etwas für sehr abgehärtete Füße. Ich empfehle festes Schuhwerk, das auch nass werden darf. Trittsicherheit ist nicht verkehrt, wobei das Gehen auf teilweise glitschigem Untergrund aus Algen und Seetang eine Herausforderung ist, die man aus den Alpen nicht kennt.
5 HF Freihandaufnahmen (jpg) mit meiner G15 und 28 mm.
Hans-Jürgen Bayer, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, Friedemann Dittrich, Johannes Ha, Manfred Hainz, Leonhard Huber, Heinz Höra, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Niels Müller-Warmuth, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Arne Rönsch, Werner Schelberger, Christoph Seger, Björn Sothmann, Matthias Stoffels, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Comments
Auffällig sind die gebänderten Strukturen im Fels. Ich habe gelesen, es handelt sich um Kreide. Ist das richtig? Dann wären die Bögen und Klippen ja nicht von langer Dauer.
"Dauer" ist bei geologischen Motiven relativ. Die Klippen von Étretat wurden Ende des 19. Jahrhunderts von mehreren namenhaften Künstlern gemalt. Vergleicht man diese Bilder oder auch ältere Fotos mit dem Zustand von heute, finde ich, dass sich nicht so viel verändert hat. Bei den Kreidefelsen auf Rügen fielen mir in deutlich kürzeren Zeitabständen viel größere Veränderungen auf. Da hätte ich auch für Ètretat mit größeren Veränderungen gerechnet. Warum diese Klippen beständiger zu seinen scheinen als die auf Rügen, weiß ich nicht. Da müssten wir mal einen Geologen fragen. Ich glaube, wir haben einen in der Community, weiß aber nicht, ob der mitliest.
Friedemann, du hast nicht geklickt.
@Jörg - Deine tollen Impressionen machen wirklich Lust diese Region zu besuchen.
Herzliche Grüße, Matthias.
LG Jörg
Weil Frankreich bei mir letztendlich immer wieder gegen einen (höchstwahrscheinlich ex-k.u.k.-) Urlaubsplanungskonkurrenten verlieren wird, bin ich auch sehr froh darüber, hier von den Jörgs und anderen so gut von dort unterhalten zu werden.
http://www.nationalpark-jasmund.de/index.php?article_id=12
gestoßen, die ich so aufschlußreich und umfassend gestaltet finde, daß ich gerne auf einen Fachartikel von einem Geologen verzichte.
Außerdem biete ich den Interessierten dazu noch an, sich mein Panorama Nr. 3032 anzuschauen, das den größten Teil der Rügener Kreideküste zeigt und in dem man auch die gravierenden Unterschiede zur französischen Kreideküste - die starke Bewaldung, die tiefen Einschnitte, die von den Bächen herrühren, und die Verunreinigungen durch Ton, Sand und Mergel - sehen kann.
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