Man sieht hier einen Teil der Pommerschen Bucht und wie sie im Osten von der polnischen Insel Wolin begrenzt wird. Im Südwesten breitet sich die Insel Usedom aus. Zwischen beiden Inseln mündet die Swina, das ist ein Flußarm der Oder, in die Ostsee. An der Swina liegt die seit 1945 polnische Hafenstadt Swinoujscie, früher Swinemünde.
Das Fährschiff der Polferris, das vor der Insel Wolin entlang fährt, steuert geradewegs auf Swinoujscie zu.
Auf der Insel Usedom liegt nicht weit von Swinoujscie das Ostseebad Ahlbeck, das sich auch neuerdings als eines der Kaiserbäder bezeichnet, weil zur Kaiserzeit, also vor 1918, Kaiser Wilhelm II. dort "kurte". Das tat er vor allem aber in Swinemünde. Dort ließ der Kaiser auch für den Kriegsfall mächtige Bastionen an der Swine errichten. Zum Schluß des 2. Weltkrieges wurde Swinemünde fast vollständig von anglo-amerikanischen Bombern zerstört und dann von der Sowjetarmee erobert, die das Stadtgebiet samt einem Zipfel Usedoms noch 1945 an Polen übergeben haben.
Soviel Erklärung zu dem in meinem Panorama zu sehenden Halbrund, das ich aber hauptsächlich wegen des Mondaufganges aufgenommen hatte. Da es einen Tag vor Vollmond war, ging der Mond ca. eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang auf, weshalb die Szenerie auch noch einigermaßen hell beleuchtet ist.
Eigentlich wollte ich das Ganze bei vollem Vollmond, wenn der Mondaufgang gleich nach Sonnenuntergang erfolgt, zeigen - doch da war wieder mal alles bedeckt und vom Mond war nichts zu sehen, weshalb ich froh war, daß ich diese Ausweichvariante aufgenommen hatte. Es werden hier 98% der Mondfläche beleuchtet. Die 2% fehlen rechts an der Scheibe. Oder ist es links?
Da immer wieder festgestellt wird, daß der Mond in Horizontnähe größer erscheint als wenn er weiter oben steht, andererseits daß er aber immer den gleichen Blickwinkel hat. Deshalb habe ich anhand einiger Aufnahmen mit einer größeren Tele-Brennweite untersucht, ob das mit dem gleichen Blickwinkel wirklich so ist. Erstaunlich war folgendes Ergebnis: die Mondscheibe ist, wenn der Mond noch flach über dem Horizont steht, ca. 10% in der Höhe gegenüber der Breite abgeflacht, aber die Breite entspricht der für einen höheren Stand, wo er dann auch vollkommen rund zu sehen ist. Diese gemessene, also kleinere Größe ist demzufolge gerade entgegengesetzt zu dem Eindruck, daß der Mond in Horizontnähe größer erscheint. Daß sich das so deutlich ergibt, das hatte ich nicht erwartet.
Panorama aus 6 Breitformataufnahmen (Canon EOS 600D, Canon EF 70-200 f/4 L IS @ 70mm, ohne Stativ) gestitcht mit PTGui, Zylinderprojektion. In der Höhe ca. 50% beschnitten.
Hans-Jörg Bäuerle, Gerhard Eidenberger, Jörg Engelhardt, Leonhard Huber, Walter Huber, Martin Kraus, Steffen Minack, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Arne Rönsch, Silas S, Walter Schmidt, Christoph Seger
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Comments
Wenn ich Nachbar wäre, würde ich gerne mal läuten bei Dir lieber Heinz!
Gruss Walter.
Im Flachland ist der Mondaufgang zum Vollmond leider recht selten ordentlich zu fotografieren, da der Mond erst einmal aus dem Dunst raus muss.
Oft hat bis dahin das Sonnenlicht stark nachgelassen, oder die Sonne ist ganz weg. Deswegen gefällt mir dein Pano. Die 2% fehlen links.
Zur Geschichte könnte ich noch einiges, wie es in den 60er und 70er Jahren dort war, erzählen. Bei meinem Panorama Nr. 5198 habe ich dazu etwas angedeutet.
@Walter, vielleicht klappt es doch noch mal, wenn ich wieder mal in die Schweiz fahren sollte.
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