...und ganz sicher kein photographischer Leckerbissen.
Daher zielt das Bild auch nicht auf Bewertungen ab, Kommentare sind wie immer willkommen (manch einem Fernsichtfreund wird diese neue Sichtdokumentation bestimmt gefallen).
Bereits im vergangenen Dezember habe ich ein Panorama mit dem Pfälzerwald gezeigt, welches aber qualitative Schwächen aufwies. Auch die anderen Aufnahmen sind nicht sehr gut (Vignettierungen/Rauschen), weshalb ich bisher kein weiteres Werk präsentiert habe. Jörg Braukmann hat mich daraufhin ermutigt, doch noch etwas zu zeigen, da ich die Nachricht aber erst Monate später las, wurde zunächst nichts daraus.
Nun habe ich nochmals die Bilder durchforstet und auf stichingfähige Reihen überprüft. Die bisher angefertigten Panoramen waren schlichtweg zu schlecht für 500px, wenngleich auch dieses hier alles andere als optimal ist.
Es geht bei diesem Bild nur um Fernsichtdokumentation, wie es die "Könner" auf p-p gerne nennen. Denn trotz einiger Panoramen vom Hohlohturm gibt es noch ein paar Berge, die bisher nicht abgebildet wurden.
Als ich (vom Turm) am Neujahrstag 2015 einige Bergspitzen über der Schwäbischen Alb herausragen sah, konnte ich mithilfe von "uDeuschle" erahnen, welche Gebirgsgruppen zu sehen waren. Die Fernsicht am 01.01.2015 ließ ja eine umfassende Alpensicht zu, doch damals fertigte ich noch keine zeigenswerten Panoramen an.
Dann stand ich am 10. Dezember letzten Jahres auf der Hohen Warte über Pforzheim und bestaunte die recht niedrige Inversion (#18797). Ohne vorher auf die aussagekräftigen Webcams gen Süden zu schauen war ich nicht ganz sicher, ob die Fernsicht Weitblicke über 200 km (zu den Alpen) zuließ. Doch der wahrscheinliche Fernblick vom bisher nördlichsten Standort im Nordschwarzwald mit Alpensicht ließ mich schnell wieder ins Auto steigen, um nach Kaltenbronn zu fahren.
Ca. eine Stunde später auf dem Turm war die Sonne schon am untergehen, weshalb ich schnell ein paar Serien knipste. Eine solch umfassende Fernsicht habe ich bei einigen Besuchen auf dem alten Gemäuer noch nicht erlebt. Die Schweizer Berge (Glarner, Urner, Berner) sind immer ein Augenschmaus, gefolgt von Feldberg, Kandel und Belchen. Um diese Erhebungen zu sehen, "genügt" vermutlich eine Inversionswetterlage in Süddeutschland/Schweiz.
Damit man Berge östlich des Säntis erspähen kann, bedarf es allerdings der hier schon oft behandelten Refraktion. Diese sorgt für erhöhte horizontale Sichtweiten, speziell bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.
Als ich mittels Fernglas die Rote Wand, Hoher Riffler und das Allgäuer Dreigestirn erkannte, war ich schon beeindruckt. Man stelle sich das mal umgekehrt vor, von der Mädelegabel zum Nordschwarzwald !
Noch faszinierter war ich dann daheim, als mir vor dem Bildschirm bewusst wurde, dass auch die Zugspitze zu sehen war. Damit habe ich vorher nicht gerechnet, weshalb mein Fernglas auf dem Turm nur auf die anderen Gipfel gerichtet war.
Bei uDeuschle kann man ja bei der Einstellung zur maximalen Sichtweite einen anderen Refraktionskoeffizienten (normal k=0,13) angeben, was ich für sehr hilfreich halte. Um einen ähnlichen Fernblick wie auf den Originalaufnahmen zu bekommen, muss man den Koeffizienten auf 0,25 stellen.
Bis zum höchsten Berg Deutschlands sind es 239 km, damit sieht man im Schwarzwald nur vom Belchen aus größerer Distanz (241 km) zur Zugspitze.
Da die Panoramen von Jörg Nitz und Hans-Jörg Bäuerle den restlichen Alpenzug in viel besserer Qualität zeigen, möchte ich es hier bei diesem kleinen Blickfeld belassen. Das Bild soll nur zeigen, dass man auch vom Nordschwarzwald zu den Allgäuern bzw. zur Zugspitze sehen kann, wenn alle Umstände/Faktoren stimmen.
Zeitpunkt der Aufnahmen: 16.29 Uhr
7 QF, Nikon D700, 185mm (ca. 240mm Crop), ISO 640
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Comments
Gratulation zu dieser Sicht!
LG Jörg
Kurze Anmerkung zum Bild: Wenn du es eh schon stark gecroppt hast, dann wäre es vielleicht schöner geworden, mehr vom Himmel anstatt vom dunklen schwarzen Wald zu zeigen, also unten deutlich mehr zu schneiden. Ist aber nur eine Idee, ich weiß natürlich nicht, wieviel die Originalaufnahmen hergeben.
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Ich gebe dir recht, den dunklen Wald im unteren Bildteil braucht es wirklich nicht. Doch die Vignettierungen im Himmel sind so extrem, dass ich lieber die Bäume drinnen lasse. Schon ärgerlich, wenn die Aufnahmen nicht mehr hergeben. Im Vergleich zu den anderen Panoramisten muss man sich für so ein Bild ja fast schon schämen ;)
Ja, dein Vergleich von der Burgruine Velburg ist mir bekannt. Allerdings wird es vermutlich noch ein paar Monate (Winter) dauern, bis ich wieder auf dem Hohlohturm stehe (bei guter Fernsicht). Passende Vergleichsaufnahmen habe ich leider auch nicht, aber vielleicht kann ich das beim nächsten Besuch nachholen. Jedenfalls war die Refraktion an diesem Tag besonders stark, weshalb man überhaupt erst die Zugspitze sehen konnte.
Alleine die Dokumentation der überaus sehenswerten Fernsicht gefällt mir sehr gut und ist nach meinem Empfinden gut gelungen.
Gefällt mir :-)
LG Christoph
Beste Grüße,
JE
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