Zu sehen ist ein kleiner, nordöstlich von Berlin gelegener Windpark, der aus 26 Windrädern besteht. Die Windräder sind, abgesehen von dem grün-gelben, alle von der dänischen Firma Vestas. Der größte Teil wurde in den letzten Jahren neu errichtet. Das sind die, die einen roten Ring haben. Diese haben eine Nabenhöhe von ca. 132 m und die Flügel sind ca. 53 m lang. D. h. sie haben eine Gesamthöhe von fast 190 m! Jedes dieser Windräder liefert eine Leistung von 3,3 MW (ab 12 m/s Windgeschwindigkeit). Der Windpark wird also eine Leistung von ca. 80 MW haben. Das ist schon beachtlich, aber allein wenig im Vergleich zu einem Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerk.
Die Stromtrasse, die direkt an dem Windpark vorbeiführt, besteht aus einer 110kV- und einer 220kV-Hochspannungleitung. An den Isolatoren der Hochspannungsleitungen kann man erkennen, wie hoch ihre Betriebs- Spannung ist. Bei 220 kV-Leitungen sind die Isolatoren aus jeweils 2 Segmenten zusammengesetzt und damit doppelt so lang wie die der 110 kV-Leitung. 380 kV-Leitungen, von denen es beim Ausbau des Netzes wegen der beschloßenen "Energiewende" mehr geben wird, haben Isolatoren, die aus 3 Segmenten bestehen.
Eine 380 kV-Freileitung würde hier in Brandenburg auch noch hineinpaßen. In Bayern sieht das wohl etwas anders aus. Freileitungen erzeugen ja, wenn Strom fließt, ein elektrisches und ein magnetisches Feld. Diese breiten sich unterschiedlich weit aus, aber keinesfalls so weit wie das elektromagnetische Feld der Funkwellen. Die Feldstärke des elektrischen Feldes ist direkt unter der Leitung noch erheblich, sodaß Potentialunterschiede im Boden auftreten. Die dabei meßbare Schrittspannung kann so groß sein, daß man es lieber lassen sollte, falls einem mal danach sein sollte, sein Wasser unter einer Leitung abzuschlagen. Die Ausbreitung des elektrischen Feldes wird aber durch feste Körper gestoppt, während sich das magnetische Feld sich ungehindert ausbreitet. Eine sehr kritische Beschreibung der Gesundheitsrisiken findet man z. B. auf http://www.pro-oespel.de/risiko_hochsp.htm. (Als Gegenbeispiel finde ich so gut wie nichts im Netz über die Gesundheitsrisiken, die täglich 275 Starts und 275 Landungen mitten im Stadtgebiet von Berlin verursachen. Im Gegenteil, der Flughafen Tegel wird sehr geschätzt, von denen, die Berlin mit dem Flugzeug erreichen oder verlassen wollen - und denen, die daran gut verdienen.)
Das Panorama entstand mittels PTGui aus 9 Querformataufnahmen (Canon EOS 600D, Canon EF-S 18-135 STM @ 69mm, ohne Stativ).
(Editiert und ergänzt am 6. und 7.3.2015 und 15.8.2017)
|
 |
Comments
Unabhängig von meiner subjektiven Meinung, verdient diese technisch einwandfreie Komposition mit informativer Beschreibung meine tiefe Verbeugung, Heinz ... da kann ich mich Jens nur anschließen, dass das wohl nicht ganz einfach war ...!?!
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Selbst wenn man Stativ und Nodalpunktadapter - der dann hoffentlich auch auf das Objektiv und die verwendete Brennweite eingestellt ist - verwendet, möchte ich hier ausdrücklich nochmal darauf hinweisen, daß man damit auch trotz genauester Einstellung des Stativs und eben auch des Nodalpunktadapters keine 100%ige Übereinstimmung der Bilder erreichen kann. Wenn man sich die Pitch- und Roll-Werte der Einzelbilder eines solchermaßen erstellten Panoramas nach dem Stitchen anschaut, dann wird man die Unterschiede sehen, besonders die Roll-Werte schwanken stärker. D. h. aber, daß es auch hier wichtig ist, genau zu stitchen. Damit will ich z. B. sagen, daß man die schiefe Laterne in Sebs letztem Panorama auch dann gerade hinbekommt, wenn, wie Christoph dazu bemerkt hat, "der NPA vielleicht doch nicht ganz im Wasser war". Da mir die Formulierung so gut gefallen hat, wiederhole ich sie hier gerne.
Herzliche Grüße, Matthias.
Beste Grüße,
JE
Nun noch eine Anmerkung zum Inhalt - wie bekannt bin ich kein Freund dieser Art von "Energiewende".
Von den drei generellen Möglichkeiten Strom zur Aufrechterhaltung von Wirtschafts-Leistung und "Zivilisation" zu produzieren, nämlich
* genau dann wann man die Strommenge braucht (Speicherkraftwerke, Gaskraftwerke ...),
* immerzu - auch wenn man die Strommenge nicht gerade braucht (Kernkraftwerke, kalorische Kraftwerke, Laufkraftwerke),
* wann immer das Kraftwerk dazu aufgelegt ist (Windkraftwerke, Solar-Kraftwerke)
ist ein Windpark natürlich die aufwändigste Lösung.
Hat jemand eigentlich schon die Öko-Bilanz zu einem Windrad inklusive seiner Produktion errechnet? Wann ist da der Break-Even-Point? Sicherlich viel, viel später wenn man dafür sorgen muss, dass zu beliebigen Zeitpunkten anfallende Stromproduktionen über Leitungstrassen und Pumpspeicherkraftwerke in "Energie auf Knopfdruck" verwandelt wird was unsere Gesellschaft offenbar so notwendig hat ...
Weil ich nun den Bogen zum Bild zurück nicht mehr finde, muß es ohne gehen: Mir gefällt vor allem das Rhythmische; die Akteure erscheinen, begleiten sich, kommentieren sich, steigern sich und kontrapunktieren sich. Das sind Qualitäten polyphoner Musikstücke.
Es grüßt Wolfgang
Leave a comment