Zum ersten Mal ist ein Pano von mir schneller auf MP publiziert worden, als ich es hier zeigen kann - die 500Px Version, dafür mit ausführlicherer Beschreibung, ist daher jetzt schnellstens fällig.
Diesen Blick als Pano einzufangen war eines der großen Ziele der Oman Unternehmung. Der Jebel Shams ist der höchste Berg des Omans und darüberhinaus ein Berg, der, obwohl nicht auf einer Insel gelegen, eine topographische Prominenz fast gleich seiner Höhe hat. In der Liste der prominentesten Gipfel der Welt (http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_peaks_by_prominence) auf Platz 110 - in Europa sind je nach Definition nur zwei oder drei Gipfel auf dieser Liste weiter oben. Zum nächsthöheren Gipfel im Jemen muss man in der Wüste auf etwa 200m herunter. Damit, wenn man schon mal in der Gegend ist, ein herausstechendes Ziel.
Der Hauptgipfel durchbricht mit 3005 m eine magische Grenze. Er ist über eine Piste erschlossen, die Gipfelregion ist allerdings militärisches Sperrgebiet und wird von einer weithin sichtbaren Kuppel mit Funk- und Abhöranlagen gekrönt. Eine mehrere Kilometer langer Grat zieht sich zum fast gleichhohen, öffentlich zugänglichen Südgipfel. Dieser ist auch Endpunkt des durchgehend rot-weiss-gold gut markierten Trails W4. Eine Wegspur findet sich im felsigen Gelände nur in kurzen Abschnitten, außer ein paar kleinen Felsstufen ist es aber durchgehend Wandergelände, die Landschaft ist (wie schon im Pano #16726 vom Aufstieg gezeigt) überaus spektakulär. Wie bereits einmal angedeutet, nimmt in dieser Ecke die Vegetation mit der Höhe zu. Unten im Tal ist Wüste, hier oben hängen gelegentlich Wolken und es regnet auch einmal, so finden sich Wacholderbäume und andere größere Pflanzen, und das Buschwerk blüht teils auch im Oktober.
Auf der im Internet verfügbaren Wegbeschreibung sind für die dort zitierten 9km und ca. 1000 Höhenmeter 5-6 Stunden für die einfache Strecke zitiert. Das erschien uns sehr großzügig. In Wirklichkeit ist der Weg aber weiter (hin und zurück nach GPS Log 25km) und mit vielfachen Gegenanstiegen verziert - insbesondere zwischen den beiden Gipfeln geht es leicht frustrierend im Gratbereich drei mal rauf und runter. Trotz zügigen Gehens brauchten wir also die veranschlagte Zeit und waren erst gegen 13:00 müde, aber glücklich auf dem Gipfel. Der Abstieg nach langer Gipfelrast (u.a. wg. Erstellung des vorliegenden Panos) ging (effiziente Suche der Markierungen vorausgesetzt) zügiger - lang vor Sonnenuntergang waren wir aber nicht am Auto.
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Jebel Shams is the highest peak in Oman and Eastern Arabia and lists high on the list of peak by topographic prominence - the desert between here and the somewhat higher mountains in Yemen goes down to 200m. It's main summit is military restricted area, but the southern summit is well accessible by a finely marked hiking trail. The hike is without technical difficulties, but with some up and down on the ridge turned out to be a full day's worth of entertainment - we returned to the car by sunset.
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Olympus OM-D E-M10
M.Zuiko 9-18 @18mm (=36mm KB) in 3 Reihen
56HF RAW, ISO 200, 1/500, f11
Bushman Amarula + Gobi - damit für mich der Beweis, daß diese Teile leicht genug sind, um auch bei meinen Ansprüchen als tourentauglich qualifiziert zu werden.
Lightroom 5.7, Autopano Pro 3.7.1, IrfanView
360 Grad Blickwinkel
Hochauflösend und mit größerem Höhenwinkel unter http://www.mountainpanoramas.com/___p/___p.html?panoid=2014_K4
Beschriftung soweit möglich - durch den Dunst ist die Sichtweite leider auch nicht allzu hoch. Recht weit entfernt zeigt der in Pano #16669 von Al Ayn aus so dominante Jebel Misht von hier aus eine charakteristische Hakenform, die wir im Abstieg noch schöner beobachten durften.
Hans-Jürgen Bayer, Jörg Braukmann, Arno Bruckardt, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Gerhard Eidenberger, Jörg Engelhardt, Johannes Ha, Wilfried Malz, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Werner Schelberger, Christoph Seger, Matthias Stoffels, Jens Vischer
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Comments
Herzlichst
Gerhard.
Beste Grüße,
J
Welche Temperaturen fandest Du denn am Gipfel und Startpunkt zu dieser Jahreszeit vor?
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Temperatur: Bei der starken Strahlung war es subjektiv sehr warm und durchgehend T-Shirt-tauglich. Objektiv werden es am Gipfel wohl 15-20 Grad gewesen sein.
Fernsicht: Falls es den Dunst nicht gäbe, wohl nur durch Erdkrümmung und Refraktion begrenzt - was da das theoretische Limit ist, wissen andere hier im Forum besser als ich. Laut Deuschle sind die ersten Erhebungen im Süden Irans etwas über 300km im Norden zu sehen.
Sand: Ob das Gelbe in der Luft Sand ist, weiss ich nicht. Die Luft fühlte sich in allen Höhenlagen sehr klar und sauber an. Eher mal feiner Wüstenstaub im Dunst.
Aufnahmestandort: Die Ecke bei 325 Grad hatte ich nicht so wahrgenommen, weil der Weg von etwas weiter links kommt. Die Sicht in die steilen Nordhänge ist dort sicher besser, aber der grosse Busch würde eine 360 Grad Sicht verhindern. Und es wäre nicht so nah am Gipfelzylinder (in Uk wär's ein trig point - keine Ahnung wie die hier heissen)
Höhe: Es stimmt schon, daß die Höhenangaben hier sehr unterschiedlich zitiert werden, sogar auf deutscher und englischer Wikipedia sind sie nicht gleich. So gross wie von Dir, Wilfried, angegeben, habe ich die Schwankung heute aber nirgends mehr gefunden. Sowohl das von Google Earth genutzte Höhenmodell als auch meine GPS Ablesungen bestätigen die hier angegebenen Höhen (mit einem akzeptierten Fehler von ca. 20m) Das im Kern als Jebel Akhdar bezeichnete Gebiet liegt weiter im Osten NNO von Nizwa und ist niedriger, geographisch mag der Name manchmal auch für den ganzen Gebirgszug Verwendung finden, aber eher nicht für einen einzelnen Gipfel.
VG Martin
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