Noch mal ein kleineres Bild, vielleicht eher der Nutzung von p-p als öffentliches Reisetagebuch zuzuordnen als dem Wettbewerb um das spektakulärste Bild. Ich weiss nicht, ob es jemandem aufgefallen ist: Alle bisher aus Kanada gezeigten Panos sind an nur zwei Tagen entstanden (keine Angst, nicht jeder der 14 Tage war so ergiebig). Dies ist das vorerst letzte Bild vom zweiten dieser Tage.
Nach der Wanderung zum Helen Lake und dem Photostop am Peyto Lake hatten wir uns entschlossen, bis Jasper weiterzufahren, um nicht zu riskieren, am einzig offenen Quartier, dem grossen Motel am Sakatchewan River Crossing, zwischen den beiden Pässen des Icefield Parkway eingeschneit zu werden. Tatsächlich zogen Wolken auf. Dieses Bild ist zwei Stunden nach dem vom Peyto Lake entstanden, eine weitere Stunde später regnete es auf der bergab nach Jasper führenden Strasse.
Vom riesigen Columbia Icefield (ca- 2600-3100m hoch) gehen mehrere Gletscherzungen ins Tal. Am nächsten an die Strasse reicht der Athabasca Glacier, der auch die Quelle des gleichnamigen nach Norden führenden Flusses darstellt. Dies ist einer der touristischen Höhepunkte der Canadian Rockies. Gegen stattliches Entgelt kann man sich vom grossen Visitor Center mit Bussen auf einer asphaltierten Strasse hinter die Seitenmoräne fahren lassen; dort steigt man in Spezialbusse mit sehr dicken Rädern um, die einen auf den flachen Teil des Gletschers fahren - für viele eine einmalige Chance, direkten Kontakt mit dem ewigen Eis zu bekommen.
Da wir in den Alpen schon mal einen Gletscher betreten hatten, sparten wir uns das Geld und gingen auf einen schön angelegten kleinen Rundweg auf der Endmoräne. Irritierend waren hier nur die dramatischen Warnungen, die schon mehrere Hundert Meter vom Eis entfernt drastische Bilder von rettungslos verlorenen Kleinkindern in Gletscherspalten nutzten, um dezent auf den "sicheren" Bustransport auf den Gletscher hinzuweisen. Alles war aber schön und risikolos durch Seile geführt - beim Rückweg drei Tage später lag hier Schnee und der Weg war gar nicht mehr zugänglich.
Canon G10, 7 HF RAW, Autopano Pro, Lightroom, IrfanView; ca. 200 Grad Blickwinkel
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Comments
Ich finde dieses triste Motiv in den dominierenden Grau-, Braun-, Weisstönen sehr ansprechend. Hat für mich eine eigene schon dem Bedrohlichen sich zuwendende Dynamik, die einen sich nur deshalb sicher fühlen lässt, weil man sich nicht am Grat der Berge befindet, sondern die Szenerie vom "sicheren Hafen" betrachtet. Danke auch für die sehr ausführliche Beschreibung, die mein Interesse geweckt hat.
Herzliche Grüße, Hans-Jörg
Herzliche Grüße von Velten
PS ich bedauere es sehr das ich nun schon das zweite Jahr nicht ins Wallis konnte und meine fast 20 jährigen Beobachtungen am Feegletscher eine Zwangspause erleben...
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