Das Berg-Täschelkraut (auch Berg-Hellerkraut, Thlaspi montanum) ist trotz seines Namens keine Alpenpflanze. Sein Hauptverbreitungsgebiet in Europa ist der Jurazug zwischen Lyon und Bayreuth, aber auch dort mit Lücken. Es bildet dichtblütige Polster in oder am Rand von Kalkschutthalden. Diese Biotope werden infolge der allgemeinen Eutrophierung durch Stickstoffeintrag aus der Luft immer seltener. Sobald dort höherwüchsige Gräser und Kräuter mit verstärkter Humusbildung auftreten, kann das Berg-Täschelkraut nicht mehr konkurrieren.
In den Alpen findet man übrigens statt dieser Art das Rundblättrige Täschelkraut (Thlaspi rotundifolium), das in den Hochlagen der Kalkalpen ebenfalls Kalkschutthalden besiedelt und rosafarbige Blüten hat.
Hinweis 2015: Ein Makropanorama vom Berg-Täschelkraut in doppelter Bildhöhe habe ich veröffentlicht unter: http://panoramen-und-natur.de/index.php/biotop/biotop-1/187-taeschelkraut
Panorama: 6 QF-Aufnahmen, Brennweite 60mm KB, 1/90sec, f8.
Einzelbild: Brennweite 28mm KB, 1/400sec, f8.
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Comments
Zum Art-Namen: Mons hat eben nichts mit Alpen zu tun! Ich kenne dieses Thlaspi aus meiner "Primär-Heimat", der Gegend um Mödling / NÖ recht gut, dort ist es ein stetes Element in der Krautschicht der Kalkfluren, welche sich am Alpen-Ostrand aber auch durch schöne Bestände von Sesleria varia auszeichnen, was (im Zusammenhang mit vielen anderen Details) als Hinweis darauf gesehen wird, dass diese Fluren Reste von eiszeitlichen Rasenfluren / Tundren des Gletschervorfeldes sind. Nach dem Rückzug der Gletscher sind diese Floren in ökologischen Nischen (z.B. Felsfluren) erhalten geblieben. Dein Bild zeigt schön einen solchen Sonderstandort in Saumform.
Herzlichst Christoph
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