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Die Projektionsart Mercator genießt außerhalb der Panoramafotografie bekanntlich nicht überall den besten Ruf. Der Grund hierfür ist die in unseren Köpfen verankerte Weltkarte, die auf Basis dieser Technik erstellt wurde. Die dabei unvermeidbaren Verzerrungen führen u.a. dazu, dass Grönland nahezu gleich groß wie Afrika dargestellt wird, in Wirklichkeit aber kleiner als Algerien ist. Und dem damaligen Zeitgeist entsprechend liegt Europa zentriert auf der Weltkarte und erscheint unverhältnismäßig groß.
Die Mercator-Projektion kann aber auch überraschend positive Effekte generieren.
So geschehen bei diesem Panorama aus dem Kaisersaal des Barockklosters St. Mang in Füssen. Mit der zweireihigen Aufnahmeserie wollte ich unbedingt die schönen Deckenfresken und -malereien ins Bild integrieren. Durch die Mercator-Projektion wurden diese überraschend "gerade gebogen" und können nun ohne die Gefahr, sich den Nacken zu verrenken, betrachtet werden. Dieses Biegen gipfelt im obersten Bereich des Bildes, welches die eigentlich kugelrunde 32-zackige Windrose nun als Rechteck darstellt (nur leider stehen die Eintragungen auf dem Kopf).
Mir ist bewusst, dass die meisten Details hier in der 500px Version nicht erkennbar sind. Der Effekt war es mir aber dennoch wert, gezeigt und gerne auch diskutiert zu werden. Zum Vergleich habe ich vorübergehend ein Einzelbild der Decke mit angehängt.
18 HF Aufnahmen mit IPhone 15pro, 360°, PTGui Pro
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Nebenbei, ein großartiges Motiv, dieser Saal. In der benachbarten Kirche war ich bereits, aber damals waren diese Teile des Klosters nicht zu besichtigen. Muss ich mal nachholen, wenn es mich wieder nach Füssen zieht.
Grüße,
Dieter
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