... Spiegelkabinett.
Der wohl prächtigste Raum der Würzburger Residenz war das Spiegelkabinetts, das 1740-1745 unter Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn verwirklicht wurde. In einer für die damalige Zeit einmaligen Technik von Gravurarbeiten und Hinterglasmalerei diente es als Vorraum des Kaiserzimmers. Barocke Pracht in Funkion, die Besucher des Fürstbischofs oder anderer hochgestellter Persönlichkeiten vor der Audienz zu beeindrucken.
Am 16.03.1945 wurde dieses Zimmer, wie auch alle angrenzenden Räume der nördlichen und südlichen Kaiserzimmer gänzlich zerstört. Während die anderen Räumlichkeiten in den 70-ger Jahren restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnten dauerte es bis 1987 bis auch das Spiegelkabinett wieder in altem Glanz erstrahlte. Rekonstruiert aus wenigen Scherben und Fotografien. Die alte Technik musste wieder erlernt werden, was dem Würzburger Künstler Wolfgang Lenz nach vielen Jahren Forschung schlussendlich gelungen ist.
Lange Zeit galt in der Residenz Fotografieverbot. Dies wurde vor kurzem glücklicherweise aufgehoben, so dass ich meinen Wunsch, dieses Zimmer als 360-er präsentieren zu können, nachgehen konnte. Als Inhaber der bayerischen Ehrenamtskarte genieße ich das Privileg, zu den allgemeinen Öffnungszeiten kostenfreien Zugang zu haben. Dennoch ist es nicht leicht, diesen Prunkraum alleine für sich zu haben. Besuchergruppen reihen sich an Besuchergruppen. Die eine geht, die nächste kommt. Und alle verweilen hier, um ein paar Schnappschüsse oder Selfies anzufertigen. Ich musste mich fast eine halbe Stunde gedulden, biss ich ein kurzes Zeitfenster nutzen konnte, die 12 Einzelaufnahmen anzufertigen. Ohne Stativ, mit einen 11 mm Objektiv wahrlich eine Herausforderung. Auch finde ich, dass die natürliche Wiedergabe von Goldtönen auf Fotografien schwierig ist. Von daher bin ich Stolz, dieses Panorama hier präsentieren du können, wenngleich der Detailreichtum bei 500 Px doch sehr leidet.
12 HF-Aufnahmen aus der Hand, 11 mm (16,5 mm KB), f/7,1, 1/125 s, ISO 800.
Hans-Jürgen Bayer, Peter Brandt, Günter Diez, Franz Kerscher, Martin Kraus, Jörg Nitz, Arne Rönsch, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Benjamin Vogel, Alexander Von Mackensen
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Comments
Ich war am einzigen Würzburg-Tag meines Lebens (vor ca. 20 Jahren) auch in der Residenz.
Aber ich erinnere mich nicht mehr an diesen herrlichen Raum, sondern nur noch an das Treppenhaus.
Links im Spiegel der Fotograf ? :-)
@Alexander: hoffen wir es, wenngleich nach dem nächsten Krieg wahrscheinlich kaum mehr an eine Restaurierung zu denken wäre.
@Jens und HJB: die echte Kunst wäre es gewesen, im Spiegelkabinett nicht irgendwo auf den Bildern aufzutauchen. Wer genau aufpasst, sieht mich sogar doppelt.
@Arne: an einem Überkopf-Pano des berühmten Treppenhauses arbeite ich noch. Die Weitwinkel-Serie dieses Tages wollte sich nicht so recht stitchen lassen.
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