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Seit einiger Zeit gehört auch bei uns der Kürbis zum Herbst. Das leuchtende Orange des Hokaido sticht uns ab September auf den Gemüsemärkten ins Auge.
Hier, im Ochsengrund finden sind auf nährstoffreichen Böden ideale Bedingungen für dieses Gewächs. Wenn da nicht der nasse Herbst wäre. Lange sollten sie schon abgeerntet sein, diese Riesenbeeren. Das Laub ist schon vor Wochen von Mehltau dahingerafft worden, die Stengel vertrocknet. Sie müssten nur noch aufgesammelt werden, die Früchte dieses Jahres. Allerdings sind die Böden vom reichlichen Niederschlag so aufgeweicht, dass der Einsatz selbst von leichtem Gerät nicht möglich ist. Traktoren, die die schweren Brocken aufnehmen und abtransportieren, versinken im Lehm. So liegt die Ernte dieses Jahres noch immer da. Der Bauer hofft, dass sich doch noch ein paar trockene Tage einstellen bevor der erste Nachtfrost das Gemüse zu Brei verwandelt. Handelsware ist dieser Kürbis schon nicht mehr. Die glänzende Wachsschicht ist bereits abgewaschen, die lange ungeschützt lagernden Stielansätze bieten Pilzen eine Eintrittspforte in die Frucht, was die Lagerfähigkeit einschränkt.
Hier liegen auf knapp zwei Hektar rund 30.000 Früchte. Zwei weitere Schläge befinden sich nicht weit entfernt, einer ebenfalls mit Hokaido, einer mit dem feinen Butternut-Kürbis. Ernteausfall für den Landwirt von rund 30.000 €.
12 HF-Aufnahmen, 17 mm (25,5 mm KB), f/11, 1/500 s, ISO 100.
Hans-Jürgen Bayer, Peter Brandt, Jörg Braukmann, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, J. Engelhardt, Heinz Höra, Martin Kraus, Jörg Nitz, Arne Rönsch, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Kommentare
Jedenfalls ein herrlich farbenprächtiges Motiv und schade, dass die Ernte komplett entsorgt werden muss ... Erntehelfer, oder wie einst mit Pferdefuhrwerk die Ernte einfahren, wären doch ggf. eine Lösung zur Rettung gewesen. Auch bei uns im Schwarzwald wurden früher Pferdefuhrwerke zum Abtransport des Stammholzes eingesetzt und richteten weit weniger Flurschaden an, wie das heute mit dem "schweren Gerät" der Fall ist und die Waldwege nach Regenperioden in einem katastrophalen Zustand hinterlassen!!
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Sehr bunt mit dem Herbstwald im Hintergrund.
Grün-Orange sieht meist positiv-lebensbejahend aus, scheint mir.
LG Jörg
Ich fand es mal an der Zeit, darauf hinzuweisen, dass auch heutzutage der Ernteerfolg von vielen Faktoren abhängt. Und wenn das ganze Jahr noch so gut gelaufen ist, es zählt nur, wenn am Ende die Saison erfolgreich abgeschlossen werden kann. Und da kannst du dir in dem anspruchsvollen Beruf des Landwirtes halt nie sicher sein. Die Konsequenzen sind gravierend: Erfolg oder Missernte, Geld oder kein Geld. Uns Verbrauchern ist das kaum noch bewusst. Wenn der Frankenwein erfroren ist, dann greifen wir halt zum Italiener, Franzosen oder Südafrikaner. Wenn die Getreideernte hier mäßig ist, dann wurde das früher über den Preis geregelt. Heute bestimmt der Weltmarkt den Wert und da interessiert sich keiner dafür, dass der feuchte Sommer hierzulande Ertrag und Qualität verdorben hat. Wir täten alle gut daran, unsere Landwirte Wertzuschätzen. Sie liefern uns nicht nur gute Nahrungsmittel, sie halten auch unsere Landschaft in Schuss. Letztes ist ja auch für unser Hobby von großer Wichtigkeit.
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