Was ich 2020 am meisten vermisste (gelöstes Rätsel)   6847
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Aufnahmestandort: Kulturspeicher Würzburg      Fotografiert von: Dieter Leimkötter
Gebiet: Germany      Datum: 25.02.2018
Wie immer zwischen den Jahren miste ich mein Fotoarchiv aus. Das vorletzte Jahr geht ins Archiv. Viel wird aussortiert. Manches, das man damals erst einmal in die Ecke gelegt hat, wird nochmal angepackt.

An den Ort, an dem ich dieses Bild machte, bin ich hängen geblieben. Rief es doch mir in Erinnerung, was ich im vergangenen Jahr am meißten vermisste: Kultur. Kein Theater, keine Oper, kein Konzert, kein Museumsbesuch. Was für mich ein Vermissen ist, droht für Kulturschaffende zum Verlust zu werden. Der Verlust des Arbeitsplatzes, der Motivation, des Lebenszweckes. Von daher sei dieses Bild auch ein Dank an alle Künstler verbunden mit der inständigen Bitte, nicht aufzugeben.

Manche Bilder entstehen aus der Lust heraus, Schwierigkeiten zu meistern. So auch dieses. Da ist zum einen der Dynamikumfang, der sich aus dem hereinfallenden Sonnenlicht und den im Gegensatz dazu dunklen Museumssaal ergibt. Da ist der Wechsel der Farbtemperatur vom Tageslicht zum Leuchtstoffröhrenlicht. Da ist die große räumliche Tiefe, Objekte im Vordergrund wie auch in der Ferne.

Wohl wenige Panoramen bereiteten mir so viel Probleme beim Stitchen. Hugin weigerte sich, die 13 Einzelaufnahmen zusammenzusetzen. Auch LR und PS lieferten absolut unbrauchbare Resultate. Also zurück in Hugin. Erst einmal alle Kontrollpunkte gelöscht und händisch neu gesetzt. Das Ergebnis wurde nicht besser. Dann mal das Programm mit nur einen Teil der Bilder rechnen lassen. Und siehe da, bei fünf, bei sechs, ja auch bei den ersten sieben Aufnahmen klappte es. Sobald ich aber die achte Aufnahme dazu rechnen wollte, kippte alles und ich war wieder am Anfang. Daraufhin habe ich dann die Aufnahmen von rechts kommend zusammengesetzt. Ein ähnliches Resultat. Bis zum sechsten Bild ein brauchbares Ergebnis, beim siebten dann wieder nur Murx. Ich war schon drauf und dran, aufzugeben.

Der nächste Gedanke war, zwei Teilpanoramen zu erstellen, bestehend aus den sieben Bildern von links und den sechs von rechts und beide Teilpanos zu verbinden. Zunächst in Hugin, funktionierte allerdings nicht. Dann in PS, dessen Stitcher deutlich besser ist, als der in LR. Das Stitchen funktionierte auch, leider wurde der linke Bildteil dabei so verzerrt, dass das Ergebnis nicht vorzeigbar war. Dann noch ein letzter Versuch in LR. Da ist es mir endlich gelungen, beide Teile so zu verbinden, dass eine für die Weiterverarbeitung geeignete Grundlage entstanden ist.
Das weitere war dann üblicher Workflow, wobei die räumliche Tiefe durch handgehaltene Aufnahmen zu zahlreichen Stitchfehlern führte, die durch die vielen horizontalen Linien natürlich aufgefallen sind. Aber dank der Reparaturwerkzeuge war das dann in mühsamer Kleinarbeit auch lösbar.

Zurück zum Freitagsrätsel: Wer mich und meinen Wirkungskreis kennt, der findet rasch die Lösung, wo ich mich am 25.02.2018 gegen 16:00 Uhr aufgehalten habe.

Allen Betrachtern, allen Rätselfreunden, allen Forumsteilnehmern wünsche ich von Herzen ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes 2021, stets gutes Licht und funktionierende Technik.

13 HF-Aufnahmen mit der RX100M3, 8,8 mm (24 mm KB), f/5,6, 1/125 s, ISO 640.

Kommentare

Auch dir auf diesem Weg ein gesundes Neues! Vielleicht klappt es ja dieses Jahr mal im Raum Weimar mit einem Panoramatreffen!

Zur Lösung des Rätsels kann ich leider nichts beitragen, aber das sieht von vornherein gehässig zum Stitchen aus! Der sonnendurchflutete Bogen des Fußbodens links vorne hat ein paar verdächtige Fransen, aber vielleicht war das ja auch genau so. Und was die Überschrift deines Werks am meisten vermisst, ist das "meisten" selbst. Ich kenne das aber, bei mir gibt es auch kaum ein Pano, wo ich nicht irgendwas am Text hinterher noch ändere ;-)
01.01.2021 11:33 , Oliver Bayer
Danke Oliver,

nicht nur für deine Neujahrswünsche.
Das fehlende Wort im Titel ist ergänzt.
Der Schatten auf dem Boden war tatsächlich so. Da war irgendetwas zwischen dem Durchgang und dem Fenster im Lichtweg. Man ist erst einmal versucht, das dann zu retuschieren. Aber wozu, wenn es doch tatsächlich da war. Das Gebäude ist im Kern recht alt. Die Böden sind hier und da ein wenig wellig.
01.01.2021 13:34 , Dieter Leimkötter
Ein tolles Panorama. Du hast dich da aufgehalten, wo es auch einen an einem Seil kunstvoll im fragilen Gleichgewicht gehaltenen Pflasterstein gibt. Oder anders gesagt: Da wo in Würzburg die Kultur gespeichert wird.
01.01.2021 15:45 , Björn Sothmann
Technisch hochwertige "Flickschusterei" die Du hier mit einem doch hervorragenden Resultat präsentierst, Dieter !!! Ich kann ein ähnliches Lied singen von dem auf Halde liegenden Archivmaterial ... ob ich es jemals anpacke? Mal sehen ...

Dir und den Deinen wünsche ich ebenfalls ein gutes und gesundes Neues Jahr 2021 ... die Motive gehen nicht aus, allein eine Frage der Zeit ;-) !!!

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
01.01.2021 22:18 , Hans-Jörg Bäuerle
Björn,
schön, dass deine Würzburger Zeit noch präsent ist.
Ja, richtig, es ist der Kulturspeicher. Heute Museum für moderne Kunst. Die Sammlung Peter C. Ruppert ist für mich immer wieder ein Erlebnis. Ebenso wie die Entwicklung der Malerei, die, bedrängt durch die Fotografie, sich weiterentwickeln musste, hin zum abstarkten und konkreten. Ich finde, dass ernsthaftes Beschäftigen mit der Fotografie ein ernsthaftes Beschäftigen mit der Malerei erfordert. Ab und zu stelle ich mir vor, ein Fotografie-Seminar anzubieten. Dieses Museum wäre für mich fester Bestandteil darin. Nicht nur aus kunsthistorischer Sicht, sondern auch, weil der Bau für Architekturfotografie prädestiniert ist. Auch das abfotografieren der Bilder, die bloße Reproduktion, fördert einen. Präziser Weißabgleich, exakte Aufnahmeposition ohne Stativ, sorgfältiges Ausrichten, gründliches Nachbearbeiten mit Objektivkorrekturen und manchmal manuellem Ausgleich von Verzerrungen, korrekte Farbwiedergabe und vieles andere lassen sich hier trainieren. Und am spannendsten finde ich die Interaktion von Besuchern mit der Kunst im Bild festzuhalten. Der Moment, in dem das Fragende zum Staunenden wird, sich der Betrachter vom Werk fesseln lässt und versucht, es zu interpretieren.
02.01.2021 09:04 , Dieter Leimkötter
Insgesamt ein sehr ansehnliches Ergebnis. Bezüglich des enormen Aufwands, den Du betrieben hast, kann ich nur wieder empfehlen, es mal mit PanoramaStudio zu probieren. Die Demoversion ist kostenlos und die Vollversion ist auch spottbillig.
02.01.2021 17:54 , Friedemann Dittrich

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Dieter Leimkötter

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