"Die erste Station von der Erde zum Himmel" - so jedenfalls bezeichnete der Dichter Johann Peter Hebel den Belchen.
Nach all den tollen Panoramen vom Belchengipfel (der Name Belchen wird übrigens abgeleitet von Belenus, dem keltischen Sonnengott) habe ich es zur Jahreswende endlich geschafft, mir vor Ort ein Bild vom Berg und seiner Fernsicht verschaffen zu können. Nach ein paar schnellen Abfahrten auf der "Kaltwasser-" und der "Donauwellenabfahrt", welche ihren Namen übrigens wirklich verdient hat, konnte ich es natürlich kaum erwarten, die letzten Meter bis zum Gipfel zu laufen. Oben war die Sicht leider noch etwas eingeschränkt und ein kalter Sturm drängte die meisten Besucher zur schnellen Umkehr. Aber als echter Panorama Freund musste ich dort einfach einige Bilderreihen schießen und ich muss gestehen, dass ich trotz oder gerade wegen dieser dubiosen Wolkenstimmung recht schnell in den Bann dieses mystischen Berges gezogen wurde.
Wie ich später bei meiner Recherche herausgefunden habe, bilden der Belchen im Schwarzwald, der Belchen im Elsass (Ballon d'Alsace) und der Belchen in der Schweiz (Belchenflue) ein nahezu rechtwinkliges Dreieck. Diese Tatsache wurde den Überlieferungen zufolge bereits von den Kelten zur Bestimmung der Jahreszeiten verwendet. Steht man nämlich an den sogenannten Tagen der "Tagundnachtgleiche" (21.-22. März und 22.-23. September) auf dem Ballon d'Alsace, so sieht man direkt über dem Belchen im Schwarzwald die Sonne auf bzw. von dort über dem Ballon d'Alsace die Sonne wieder untergehen. Ähnliches gilt für die "Wintersonnenwende" (21. Dezember), hier sieht man vom Ballon d'Alsace die Sonne über der Belchenflue aufgehen. Zur Vervollständigung sei noch erwähnt, dass man zur "Sommersonnenwende" (21. Juni) die Sonne über dem Petit Ballon aufgehen sieht.
Mir jedenfalls hat es dort sehr sehr gut gefallen, so dass ich mir sicher bin, zu einer anderen Jahreszeit bei dann hoffentlich besserer Sicht mit Sicherheit wieder zu kommen. Das hier gezeigte Panorama entstand bereits auf dem Rückweg von der Plattform vor dem Belchenhaus, als sich die Alpenkette doch nochmal schnell aus den Wolken befreite und diesen schönen Blick frei gab.
20 QF Aufnahmen mit EOS 450D und EF-S 17-85 á 85mm, ISO100, F10, 1/250s, Irfanview
Hans-Jürgen Bayer, Jörg Braukmann, Paul Chater, Friedemann Dittrich, Gerhard Eidenberger, Heinz Höra, Thomas Janeck, Martin Kraus, Wilfried Malz, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Arne Rönsch, Werner Schelberger, Christoph Seger
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Kommentare
Vielleicht nicht die allerbeste Sicht, aber definitiv eine sehr schöne Stimmung. VG Werner
Die Informationen über die Belchens haben mich aber auch sehr interessiert. Schade, daß im Panorama nur die Belchenflue zu sehen ist und die Elsäßer alle fehlen.
Nachdem ich bei Wikipedia auch etwas über das Belchen-Dreieck und auch das mit den Blauen gelesen habe, habe ich mich gefragt, wann denn die besondere Konstellation bekannt geworden ist. Ein Kelten-Priester, der den Elsäßer Belchen bestieg, wird aber nicht gewußt haben, daß zur Tag- und Nachgleiche die Sonne über dem Badischen Belchen aufging. Das wird man wohl erst im 19. Jahrhaundert herausgefunden haben, nachdem die Gebiete vermessen waren.
LG Jörg
Den Elsässer Belchen kann man von diesem Standort aus übrigens nicht sehen, sehr wohl aber vom Gipfel.
@ Jörg: Kann gut sein, dass ich es mit dem Schärfen etwas übertrieben habe. Das ist eben immer eine gewisse Gratwanderung, speziell bei Motiven wie diesen.
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