Licht, Schatten und ein alter Gasturm   74854
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Legende

1 Olympiazentrum
2 BMW-Zylinder
3 Olympiaturm
4 SWM-Kantine

Details

Aufnahmestandort: SWM-Zentrale 3 OG (530 m)      Fotografiert von: Christian Hönig
Gebiet: Germany      Datum: 24.03.2010
6 Qf-Aufnahmen Sony H-7 PSE8 1. 1/250 f4,5 -0,3 28mm ISO 100 9:24Uhr

Gaswerk





Aus München Wiki


http://www.monacomedia.de/muenchenwiki/index.php/Gaswerk





Neue Stadtwerkzentrale
Das Gaswerk der Stadtwerke München befand sich an der
Dachauer Strasse 148 in Moosach. Mit dem Bau wurde 1906 begonnen, nachdem
die früheren Gaswerke an der Thalkirchner Strasse und Am Kirchstein
(heute Vogelweideplatz) mit dem wachsenden Gasbedarf Münchens nicht mehr
Schritt halten konnten. Im Gaswerk Moosach wurde von der Inbetriebnahme
am 23.April 1909 bis zum 20. März 1967 durch Vergasung von Steinkohle
Stadtgas erzeugt.

Seit 1960 wurde dem Stadtgas Erdgas beigemischt (damals wurde das
Erdgas noch aus Vorkommen im oberbayrischen Isen gefördert). Da Erdgas
im Gegensatz zu Stadtgas einen höheren Heizwert besitzt, musste bis zur
Umstellung der Gasverbraucher das Erdgas durch Spaltanlagen entsprechend
umgewandelt werden. Am 10. November 1975 war die Gasversorgung der
Stadt München vollständig auf das ergiebigere Roherdgas umgestellt; das
Gaswerk wurde endgültig ausser Betrieb genommen.

Bis dahin war das Gaswerk der wohl unbeliebteste Arbeitsplatz bei
den Stadtwerken. Es war heiss (die Kohle wurde unter Luftabschluss bis
auf 1200 Grad erhitzt), es stank (das entstehende Rohgas enthielt
zahlreiche Stoffe, wie Ammoniak, Schwefel und Teer, die herausgefiltert
werden mussten) und es war anstrengende körperliche Arbeit. Um das
Gaswerk attraktiver zu machen, gab es auf dem Gaswerksgelände zahlreiche
Angebote, wie ein Schwimmbad, eine Kantine mit Kegelbahn,
Werkswohnungen und Sportplatz. Nach und nach entstand somit, zusammen
mit den eigentlichen Einrichtungen des Gaswerks, wie Kohlehalden,
Ofenblöcken, Gasbehältern, Teerbehältern, Kohlesilos, Wasserturm,
Werkstätten und Labors, Güterbahnhof und Lokschuppen, eine Stadt in der
Stadt.

Das Stadtgas bestand zu einem nicht unerheblichen Teil aus
giftigem Kohlenmonoxid (CO). Da das Gas zudem geruchlos war, gab es Jahr
um Jahr etwa 200 Todesfälle durch Vergiftungen oder Explosionen. Um
diese Gefahren einzudämmen, wurden dem Gas Geruchsstoffe beigemischt, so
dass ausströmendes Gas besser bemerkt weurde. Ausserdem wurde 1962 eine
Entgiftungsanlage installiert, welche den Kohlenmonoxidgehalt auf unter
2% verminderte.

Wahrzeichen des Gaswerks waren die drei weithin sichtbaren
Gasbehälter (im Volksmund "Gaskessel" genannt), in denen das Gas
zwischengesprichert wurde. Nachdem die Gebäude und Einrichtungen des
stillgelegten Gaswerks jahrelang leerstanden, begann man mit dem Abriss
der Anlagen, der im Jahre 1992 abgeschlossen wurde. Heute erinnern nur
noch vier denkmalgeschützte Häuser (ehemalige Werkswohnungen und
Betriebsgebäude) an der Emmy-Noether-Strasse sowie der Wasserturm mit
Werkstattgebäude an das frühere Gaswerk.

Auf dem Gelände - das ursprüngliche Areal umfasste den Bereich
zwischen Dachauer Strasse, Hanauer Strasse, Georg-Brauchle-Ring und
Landshuter Allee - befindet sich heute die Zentrale der Stadtwerke München. Der Mittelbau der
Stadtwerkszentrale erinnert in seiner Ausgestaltung an die früheren
Gaskessel, so dass zumindest ein Eindruck des alten Gaswerks erhalten
bleibt.

Auf dem Gelände des Gaswerks befand sich auch ein Flügel der
verloren geglaubten Schrannenhalle. Das eiserne Gerüst der Schrannenhalle war nach deren Brand im Jahre
1932 auf dem Gaswerksgelände aufgebaut, mit Brettern verkleidet und als
Lagerhalle verwendet worden. Erst im Jahr 1978 erkannte der Architekt
und Stadthistoriker Volker Hütsch, dass es sich bei dem Gerüst um die
erhaltenen Reste der Schrannenhalle handelte. In der Folgezeit
wurde sie restauriert und auf dem ursprünglichen Platz wieder
aufgestellt.

Kommentare

Gratuliere, Christian! Wieder einmal ein Volltreffer meiner Meinung nach! 
18.04.2010 19:20 , Augustin Werner
"Exotisches" Motiv, super gelungen.
18.04.2010 22:36 , Jörg Nitz
Du gibst es dir auch gern auf die harte Tour, Christian.. :-)
Bis auf den einen Schattenbruch am Fußboden ist dieses Bild aber wirklich gut gelungen.
19.04.2010 11:21 , Arne Rönsch
Danke Euch,

@ Arne, "harte Tour" versteh ich gerade nicht aber auf jeden Fall ist der Schatten jetzt behandelt.

Behüt Euch Gott,

Christian
19.04.2010 12:20 , Christian Hönig
Hallo Christian,

zwar komme ich aus dem ap-Forum, schaue aber auch ab und zu hier rein. Da ich ganz in der Gegend wohne, zusätzlich zu Deinen schon umfangreichen Informationen noch folgende Info:

Hier wurde 1971 der Film "Willy Wonka und die Schokoladenfabrik" mit Gene Wilder gedreht, Infos hierzu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Charlie_und_die_Schokoladenfabrik_(1971)

Für alle Kinder und jung gebliebene ein sehenswerter Film!
20.04.2010 14:04 , Jörg Engelhardt
Danke für interessante Info Jörg!

LG Christian
20.04.2010 18:18 , Christian Hönig
Interessante Historie.
20.04.2010 20:16 , Adri Schmidt

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Christian Hönig

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