An der Straße nach Afghanistan   112800
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Legende

1 Beshkal
2 P. 2459 m
3 Karatepinskoe Reservoir
4 Kyzylbash

Details

Aufnahmestandort: Kyzylbash (965 m)      Fotografiert von: Jörg Engelhardt
Gebiet: Uzbekistan      Datum: 19.09.2015
Von Samarkand aus führt nach Süden die Strasse M39 durch das Pamir-Gebirge über die Stadt Shahrisabz (sprich „Schachrisabbs“) zu der usbekischen Grenzstadt Termiz am Fluss Amudaryo und von dort weiter nach Masar-i Sharif, dem Ort der berühmten „blauen Moschee“ im Norden von Afghanistan. Der Besuch dieser Gegend jenseits der Grenze ist aber derzeit nicht empfehlenswert.

Auch wenn es von dem Aufnahmestandort noch immer 352 Straßenkilometer bis zur afghanischen Grenze sind, ist schwer vorstellbar, dass jenseits dieser Bergkette seit Jahren ein grausamer Krieg mit zehntausenden Toten tobt, strahlen doch die Landschaft und die Menschen auf der usbekischen Seite Frieden und Harmonie aus.

Bei den Hügeln im Vordergrund dürfte es sich um Moränenwälle handeln. Die Berge im Hintergrund bestechen durch ihre Schönheit und Ursprünglichkeit. Den Alpinisten „juckt“ es da in den Beinen. Da ich mit einer geführten Reisegruppe unterwegs war, war ein Gipfel leider nicht möglich. Aber ich besuche dieses Land bestimmt nochmals....


Nikon D800
AF-S Nikkor 24-120 1:4 G ED bei 60 mm
13 QF
1/200
F/6.3
ISO 100
Freihand

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Weitere Informationen zu Usbekistan (Teil 1 siehe #18368, Teil 2 siehe #18459)

3. Religion

Usbekistan ist ein säkularer islamischer Staat. Kommt man als Tourist aus Mitteleuropa nach Usbekistan, wird man als erstes feststellen, dass die Religion dort insgesamt einen geringeren Stellenwert hat als in Mitteleuropa. Dies erstaunt. Wird hierzulande gerade in der letzten Zeit der Islam als „aggressiv“ bezeichnet, kommen mir manche Gegenden in Mitteleuropa und die dort lebenden Zeitgenossen weitaus mehr militant christlich vor als ein Usbeke irgendwie überhaupt äußerlich als Muslim erscheinen könnte.

Obwohl Usbekistan ein islamisches Land ist, die Mehrheit sind Sunniten, sieht man auf den Strassen kaum bis gar nicht verschleierte Frauen, eigentlich gar deutlich weniger als in Mitteleuropa. Wenn man welche sieht, sind dies augenscheinlich meist Touristinnen aus der Türkei, Pakistan oder Malaysia. Auch sind per Gesetz Muezzinrufe verboten, die Gebetszeiten werden für die wenigen streng Gläubigen auf elektronischen Anzeigetafeln am Eingang zu den Moscheen angezeigt. Auch Alkohol und Zigaretten werden in gleichem Maße konsumiert wie aus Mitteleuropa üblich. Lediglich Schweinefleisch ist unbekannt, aber auf das Zeug kann man ja durchaus verzichten....

Insgesamt herrscht dort ein sehr toleranter Islam: So wollte z.B. unsere Reisegruppe eine Moschee in Taschkent besuchen, als wir dort ankamen, fand gerade unerwartet eine Trauerfeier in der Moschee statt. Die Reisegruppe wollte aus Pietät geschlossen auf den Besuch verzichten. Unsere usbekische Reiseleiterin meinte jedoch, dass dies kein Problem sei, während der Zeremonie die Moschee zu besuchen. Wir sollten nur auf der anderen Seite bleiben. So konnte unsere Reisegruppe, inklusive der Frauen (ohne Kopftuch!), während der Zeremonie die Moschee besuchen. Dies wäre bei uns undenkbar...

Nach Aussage unserer Reiseleiterin wurden in den letzten Jahren mehrere islamistische Prediger aus Saudi-Arabien des Landes verwiesen, was zur Folge hatte, dass die Beziehungen zwischen Usbekistan und Saudi-Arabien seither als „sehr abgekühlt“ zu bezeichnen wären. Besteht für Usbeken zwar generell Reisefreiheit, ist Saudi-Arabien davon ausgenommen. Gläubigen aus Usbekistan ist daher eine Pilgerfahrt nach Mekka verwehrt. Die religiöse Führung in Usbekistan hat daraufhin kurzerhand beschlossen, „dass der Besuch von drei heiligen Stätten in Usbekistan einer Reise nach Mekka gleichkommt“....

Kommentare

Freut mich sehr, dass du nun auch ein Landschaftsbild deines Trips präsentierst (nicht, dass mir die anderen Bilder nicht gefallen hätten)!
05.11.2015 22:08 , Jens Vischer
@Jens 
Danke... Nun, Du kennst ja diese Art von Reisen. Der Bus hält halt leider nicht da, wo ich Panoramen machen möchte. Es kamen aber immerhin so 4 oder 5 Landschaftspanoramen zusammen....

Beste Grüße,
J
05.11.2015 22:11 , Jörg Engelhardt
Deine Ausführungen sind spannend und sehr informativ, das Pano entspricht voll meinem Geschmack, es muß nicht immer Schönwetter sein.
Gruß Klaus
05.11.2015 23:10 , Klaus Brückner
Was für eine Stimmung und auch die Beschreibung am Ende gefällt mir sehr gut!
LG & behüt Dich Gott,
Christian
06.11.2015 11:42 , Christian Hönig
Sehr reizvoller Landschaftseindruck aus einer exotischen Region, ganz nach meinem Geschmack. Ein herrlich stimmiges, der Wettersituation angepasstes Panorama! Danke auch für Deine Mühe, uns dieses interessante Land mit Detailinformationen nahezubringen.

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
07.11.2015 09:06 , Hans-Jörg Bäuerle
Großartige Eindrücke !!
07.11.2015 10:09 , Hans-Jürgen Bayer
Schöner Blick aber ich denke das sind keine Moränen-Wälle. Eher Wollsack-Verwitterung des anstehenden Gesteins. Aber unsere Geologen werden da sicher noch was dazu sagen. Haltepunkte: Habt wohl keine Raucher im Bus gehabt und keine Gäste mit schwachem Magen ??
Herzlichst C
07.11.2015 11:21 , Christoph Seger
Sehr eindrucksvoll, wenn auch für meinen Geschmack grenzwertig stark bearbeitet - aber das darf ja persönlicher Stil sein.
Nach Afghanistan ist es aber schon noch ein Stückchen. Dasselbe Phänomen hat man ja auch im östlichen Mittelmeer - von Kriegsgebieten zu beliebten Badestränden hat's hier sowohl in den letzten Jahrzehnten immer wieder als auch aktuell oft weniger als 350km.
VG Martin
07.11.2015 12:39 , Martin Kraus
Exotisch. Kann mir gut vorstellen, daß Du gerne auf die kahlen Berge wolltest, ideal für Aufnahmen.
07.11.2015 21:23 , Friedemann Dittrich
Interessante Licht- und Wolkenstimmung in exotischer Landschaft. Danke fürs Zeigen.
08.11.2015 22:44 , Peter Brandt
Eine sehr gelungene und kurzweilige Präsentation. Was dem Himmel an Farbe fehlt, macht der Boden wett. Sehr interessante Landschaftseindrücke. Von schlechtem Wetter mag ich da gar nicht sprechen. Es passt sehr gut ins Bild.
09.11.2015 15:33 , Jörg Braukmann

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Jörg Engelhardt

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