Über einem Geisterdorf   54932
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Legende

1 Canciás 1929 m
2 Peña Collarada 2883 m, 60 km
3 Peña Telera 2762 m, 52 km
4 Manchoya 2035 m
5 Suerio 1954 m
6 Peña Cebollar 2701 m
7 Pico Baziás 2758 m
8 Comiello 1889 m
9 Santa Marina 1799 m
10 Pico Tallón 3146 m
11 Boltaña
12 Cilindro de Marboré 3325 m
13 Monte Perdido 3348 m
14 Soum de Ramond (Pico de Añísclo) 3259 m
15 Punta de las Olas 3022 m
16 Sestrales Baja 2075 m
17 Pico Inferior de Añísclo 2802 m
18 Las Tres Marías
19 Puntas Verdes 2617 m
20 Guaso
21 Pala de Montinier 2593 m
22 El Grado
23 Peña Altura 2292 m
24 Pico del Ibonet 2864 m
25 Pico de la Espaca 2829 m
26 Punta Fulsa 2865 m
27 Punta Suelza 2972 m
28 Punta Llerga 2267 m
29 Peña Montañesca 2295 m
30 Cotiella 2912 m
31 Embalse de Mediano
32 El Turbón 2492 m
33 Campanúe 1550 m
34 Santa Bárbara 1173 m
35 Castillo Samitier [PANO-Nr. 5334]
36 Embalse de El Grado
37 Sierra de la Carrodilla 1109 m

Details

Aufnahmestandort: Santa María de Buil, Mirador del Castillo (975 m)      Fotografiert von: Jörg Nitz
Gebiet: Spain      Datum: 06.07.2010
Schon lange habe ich nichts mehr aus meinem Pyrenäenurlaub 2010 gezeigt. Bevor es mit dem Bodensee weiter geht, wollte ich etwas Abwechslung bringen.

Zu diesem Pano gehört eine kleine oder auch weniger kleine Geschichte:
Mai 2007: Das Wetter auf der Nordseite der Pyrenäen war tagelang verregnet. Ich begab mich auf die Südseite. Hier war es sehr stürmisch, mal Sonne, mal Wolken, die Regentropfen flogen waagerecht durch die Luft. Ein Etappenziel war die romanische Kirche in Santa María de Buil. Von der ruckeligen Hauptdurchgangsstraße führte ein Wegweiser in das Dorf. Ein kurviger Schotterweg führte mich immer weiter bergauf. Nach einiger Zeit sah ich auf der linken Seite das an einem Hügel gelegene Dorf. Die Häuser waren zum Teil eingestürzt, der oberen Kirche fehlte das Dach, der Turm war ruinös. Aha, also ein "Geisterdorf". Geisterdörfer gibt es in den Pyrenäen viele, besonders im Hoch-Aragon und in Katalonien. Diese Dörfer wurden zum Ende des 19. und Anfang des 20.Jh. verlassen. Noch nie hatte ich eines gesehen bzw. besucht. Die Schotterpiste endete am Dorfeingang. Ein rostiges Einfahrt-Verboten-Schild empfing mich. Ich parkte an einem vor dem Dorf liegenden Gehöft. Ein alter Lada-Geländewagen mit Zulassung stand im Hof. Sonst Totenstille, es stürmte. Ich ging die Dorfstraße entlang, fand auch gleich die verschlossene romanische Kirche am Dorfanfang. Ich ging weiter das Dorf hinauf; manche Häuser waren wohl noch nicht so lange verlassen, sie hatten Plastikjalousien an den Fenstern. Elektrizität gab es keine. Auf einmal sah ich ein neu angebrachtes Hinweisschild zu einem Aussichtspunkt. Ich folgte dem Wegweiser für Wanderer. In die Häuser konnte man teilweise hinein schauen, denn Türen oder Fenster fehlten. In manchen standen noch Möbelstücke oder die Fliesen waren noch an den Wänden. Die Atmosphäre war wahrlich gespenstig. Durch kniehohes Gras ging der Weg weiter. Neu errichtete Treppenstufen führten zu einem Hügel mit einer wunderbaren Aussicht. Nach Norden zu waren die Berge in Wolken, nach Süden zu schien die Sonne. Ich verließ dieses Dorf wieder und war froh, als ich auf der Hauptstraße ankam.

Juli 2010: Wolkenloser Himmel und eine fantastische Fernsicht. Da ich in der Nähe war, beschloss ich den vor gut vier Jahren besuchten Aussichtspunkt noch einmal aufzusuchen, um ein Panoramabild zu machen. Die einstige Schotterpiste war zu meiner Überraschung asphaltiert. Neue Strommasten führten an der Straße entlang. Schon aus der Ferne sah ich, dass die obere der beiden Kirchen wieder aufgebaut war und ein neues Dach hatte. Auch einige Häuser waren wieder instand gesetzt worden. Gegenüber dem Gehöft war ein neues Haus gebaut. Ich parkte genau wie damals vor dem Gehöft. Beim Gang durch das Dorf traf ich auf Häuser, bei denen Spielzeug davor lag. Vor der Kirche lief ein Betonmischer. Zwei Arbeiter guckten nicht schlecht, als ich sie begrüßte. Touristen hatten die wohl nicht erwartet. Ich war überrascht, was sich in den wenigen Jahren alles getan hatte. Nur der Weg zum Aussichtspunkt war völlig zugewachsen. Das Gras stand teilweise mannshoch. Seit Wochen muss ich der erste gewesen sein, der diesen wunderschönen "Mirador" besucht hat.
Das Ergebnis seht Ihr hier. Wer mal in diese Ecke kommt, sollte sich dieses Dorf- und Aussichtserlebnis nicht entgehen lassen. 2010 waren immer noch viele Häuser zerfallen. Wer weiß wie es inzwischen dort aussieht.

12 QF-Aufnahmen, 38 mm KB
RL 06.04.2019




Kommentare

Sehr feines und kontrastreiches Pano welches sehr eindrücklich diese von Dir beschriebene Landschaft zeigt. Eine sehr gute Arbeit ! War es damals nur Zufall, dass keine Menschen vor Ort waren oder ist tatsächlich eine ganze Ortschaft restauriert worden ? VG HJ
21.04.2011 22:16 , Hans-Jürgen Bayer
Gibt wunderbar die Stimmung wieder, die über dieser Landschaft liegt. LG Wilfried
21.04.2011 22:24 , Wilfried Malz
Hans-Jürgen, das war kein Zufall. In dem Dorf hat 2007 niemand mehr gelebt (abgesehen wohl vom Gehöft am Dorfeingang).
Der Begriff "Geisterdorf" ist übrigens aus mehreren Reiseführern entnommen und nicht einfach so von mir gewählt.
LG Jörg
21.04.2011 22:25 , Jörg Nitz
Gutes Foto, gute Geschichte!
21.04.2011 23:05 , Wolfgang Schmähling
Tolle Geschichte und ein toller Überblick!!

L.G. v.
Gerhard.
22.04.2011 19:12 , Gerhard Eidenberger

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Jörg Nitz

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