Kraftwerk Weisweiler |
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„Schön, das mal mit eigenen Augen gesehen zu haben“, sagt Papi, während wir am Rande stehen; ich nicke zustimmend. Wir sind auf unserer Bullitour mit dem Endziel Kaiserstuhl, nach der Übernachtung bei Jülich geht es heute Richtung Eifel, der Weg ist das Ziel.
In der Tiefe wird fleißig geschaufelt, im Hintergrund verfeuert das Kraftwerk Weisweiler die Kohle. Gekommen sind wir über eine kleine Werksstraße, eigentlich nicht passierfrei für uns, aber dieses gewaltige Erdloch mal so zu sehen ist in jeglicher Hinsicht beeindruckend. Kurz darauf geht es weiter, am Eingang einer Ortschaft stoppt Herr Vater den Bulli abrupt. „Fällt dir was auf?“ Es dauert nicht lange, da dämmert’s mir: Das Ortsschild fehlt. Wir biegen in eine Seitenstraße und „tuckern“ etwas durch ein Wohngebiet. Zu diesem Zeitpunkt leben noch ungefähr 50 Menschen in der Ortschaft Pier, zug. Inden. Der Abriss einzelner Ortsteile hat bereits begonnen. Tatsächlich fällt der Ort dem Tagebau Inden zum Opfer. Ich steige aus und mache mal ein paar Bilder, eine echte Geisterstadt also, und während der Bulli ein Stückchen weiter fährt, ist mir doch tatsächlich ein wenig komisch in dieser Umgebung; alle Fenster sind verschlossen, viele Türen haben Löcher und etliche Schilder weisen Eltern zurecht, die für Ihre Kinder haften; Menschen, Fehlanzeige. Dann finde ich zum Glück den Bulli wieder und es geht weiter. Das Abbaugebiet Inden liegt zwischen Eschweiler und Jülich und bildet den entscheidenden Versorgungsfaktor des Kraftwerks Weisweiler, Grundlastkraftwerk der RWE AG. Dieses belegt in der Liste der umweltschädlichsten Kraftwerke Europas übrigens einen traurigen 6. Rang. Dennoch geht der äußerst effiziente und „alternativlose“ Abbau bis 2030 weiter und wird neben der bereits umgeleiteten Inde und den bereits umgesiedelten Ortschaften Inden und Altdorf weitere Abtragungen von Orten, wie Pier (Ab 2015), fordern. Später soll die Grube zu einem Restsee geflutet werden, welcher dann übrigens der größte in NRW ist. Fazit: „Schön, das mal mit eigenen Augen gesehen zu haben!“, und natürlich die richtige Vermutung von Euch ;-). IXUS 80 8 Querformate ISO 100 |
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Comments
Schönes Pano... habe mich bei der Recherche zu deinem Rätsel mal genauer mit diesem Thema beschäftigt, dein Pano zeigt sehr gut, welche Folgen der Tagebau hat...
Gruß,
JE
danke, daß du das festgehalten hast. Ein schönes Panorama und ein schönes Zeitzeugnis.
herzlichst Christoph
LG Jörg
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