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1 Kraftwerk Weisweiler

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Location: Tagebau Inden      by: Felix Gadomski
Area: Germany      Date: 21.07.10
„Schön, das mal mit eigenen Augen gesehen zu haben“, sagt Papi, während wir am Rande stehen; ich nicke zustimmend. Wir sind auf unserer Bullitour mit dem Endziel Kaiserstuhl, nach der Übernachtung bei Jülich geht es heute Richtung Eifel, der Weg ist das Ziel.
In der Tiefe wird fleißig geschaufelt, im Hintergrund verfeuert das Kraftwerk Weisweiler die Kohle. Gekommen sind wir über eine kleine Werksstraße, eigentlich nicht passierfrei für uns, aber dieses gewaltige Erdloch mal so zu sehen ist in jeglicher Hinsicht beeindruckend.

Kurz darauf geht es weiter, am Eingang einer Ortschaft stoppt Herr Vater den Bulli abrupt. „Fällt dir was auf?“ Es dauert nicht lange, da dämmert’s mir: Das Ortsschild fehlt. Wir biegen in eine Seitenstraße und „tuckern“ etwas durch ein Wohngebiet.
Zu diesem Zeitpunkt leben noch ungefähr 50 Menschen in der Ortschaft Pier, zug. Inden. Der Abriss einzelner Ortsteile hat bereits begonnen. Tatsächlich fällt der Ort dem Tagebau Inden zum Opfer. Ich steige aus und mache mal ein paar Bilder, eine echte Geisterstadt also, und während der Bulli ein Stückchen weiter fährt, ist mir doch tatsächlich ein wenig komisch in dieser Umgebung; alle Fenster sind verschlossen, viele Türen haben Löcher und etliche Schilder weisen Eltern zurecht, die für Ihre Kinder haften; Menschen, Fehlanzeige. Dann finde ich zum Glück den Bulli wieder und es geht weiter.

Das Abbaugebiet Inden liegt zwischen Eschweiler und Jülich und bildet den entscheidenden Versorgungsfaktor des Kraftwerks Weisweiler, Grundlastkraftwerk der RWE AG. Dieses belegt in der Liste der umweltschädlichsten Kraftwerke Europas übrigens einen traurigen 6. Rang. Dennoch geht der äußerst effiziente und „alternativlose“ Abbau bis 2030 weiter und wird neben der bereits umgeleiteten Inde und den bereits umgesiedelten Ortschaften Inden und Altdorf weitere Abtragungen von Orten, wie Pier (Ab 2015), fordern. Später soll die Grube zu einem Restsee geflutet werden, welcher dann übrigens der größte in NRW ist.

Fazit: „Schön, das mal mit eigenen Augen gesehen zu haben!“, und natürlich die richtige Vermutung von Euch ;-).

IXUS 80
8 Querformate
ISO 100

Comments

...nun, besser solche Löcher in der Landschaft als so was wie gerade in Japan :-(

Schönes Pano... habe mich bei der Recherche zu deinem Rätsel mal genauer mit diesem Thema beschäftigt, dein Pano zeigt sehr gut, welche Folgen der Tagebau hat...

Gruß,
JE
2011/03/12 23:02 , Jörg Engelhardt
Lieber Felix
danke, daß du das festgehalten hast. Ein schönes Panorama und ein schönes Zeitzeugnis.
herzlichst Christoph
2011/03/12 23:13 , Christoph Seger
Trauriges Zeitzeugnis, gut festgehalten. Leider schreitet der Ausbau der regenerativen Energie nur langsam voran, wobei ich da auch kein Lösung weiß. LG Robert
2011/03/13 20:28 , Robert Viehl
Diese "Landschaft" eignet sich sehr gut für ein Pano. Sehr gute Idee. Den anderen Kommentaren kann ich nur beipflichten.
LG Jörg
2011/03/13 21:03 , Jörg Nitz
Da in der Gegend hab ich mal ein paar Jahre gelebt. Man muß wissen, daß diese Löcher und die dazugehörigen Abraumhalden (bei der Sophienhöhe bis 290m hoch) verzweifelte Versuche sind, dem flachen Land nördlich der Eifel ein bisschen Dreidimensionalität beizubringen. Auf jeden Fall toll im Pano dargestellt. VG Martin
2011/03/14 21:12 , Martin Kraus
Ein Motiv, wie gemacht für p-p.net :-). VG, Volker
2011/05/18 21:11 , Volker Driesen
Wirkt sehr stimmig, gefällt mir. interessanter Hintergrund :)
2012/09/06 23:31 , Robin Dirks

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Felix Gadomski

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