Breslau - Dominsel   175553
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1 Kirche Maria auf dem Sande
2 Bischöfliches Palais
3 Dom zu Breslau

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Location: Breslau (111 m)      by: Alexander Von Mackensen
Area: Poland      Date: 11.08.2009
Die deutschen Ostgebiete, aus denen zum und nach dem Ende des II. Weltkrieges ca. 12 Mio. Deutsche flohen bzw. vertrieben wurden, sind ein immer noch emotionales Thema. Auch aus meiner Familie liegen Wurzeln in Schlesien. Es ist sicherlich die Aufgabe unserer Generation im heuitgen Europa gemeinsam Brücken zu bauen. Schließlich wurde die heute dort lebende Bevölkerung zum Kriegsende aus Ostpolen - in Breslau aus Lemberg - zwangsweise übergesiedelt.

In kürzestmöglicher Form einige wenige Daten zu Breslau. Zur Zeit der Völkerwanderung siedelten dort die Silinger, die möglicherweise Schlesien den Namen gaben. Von 990 bis 1335 gehörte Breslau zu Dynastie der Piasten, bis 1348 im Vertrag von Namslau Breslau und Schlesien an Böhmen ging. Von 1526 bis 1742 war es habsburgisch, bis es an Preußen ging. Ab 1871 gehörte es bis 1945 zum Deutschen Reich. Gegen Ende des II. WK wurde Breslau zur Festung erklärt: ca. 170.000 Zivilisten, 6.000 deutsche und 7.000 russische Soldaten fanden den Tod, die Stadt wurde zu 60-80% zerstört. Nach der Kapitulation wurden an der Zivilbevölkerung schreckliche Verbrechen verübt. Ab 1955 begann der Wiederaufbau der unter polnischer Verwaltung stehenden Stadt. Heute ist Breslau eine lebendige Stadt in Polen mit 660.000 Einwohnern. In einer sehenswerten Dauerausstellung "1000 Jahre Breslau" werden alle reichhaltigen Facetten der Geschichte anschaulich gezeigt - lohnt sich!

6 QF Aufnahmen, Fuji Finepix 6900, Bildwinkel ca. 130°, bearbeitet und panoramisiert mit Adobe Photoshop Elements und Autostitch. Ein weiteres Panorama aus der Innenstadt folgt noch.

Comments

Da ist sie fein, die Feinpix.
2009/08/17 19:22 , Robert Zehetner
Bei einem Bild Breslaus nichts über seine jüngste Vergangenheit zu sagen, zumal bei Alexander, der ja bei vielen seiner Bilder detaillierte Informationen liefert, erstaunt mich etwas. Daß auch der mit intellektuellen Kommentaren sonst nicht geizende Robert Zehetner nichts dazu sagt, verwundert mich noch mehr. Nach meiner Kenntnis der Dinge wurde Breslau sowohl von der deutschen Wehrmacht als auch von den sowjetischen Truppen schwer zerstört, darunter auch der im Panoramabild zu sehende Breslauer Dom. Dieser wurde, nachdem Breslau entsprechend dem Potsdamer Abkommen polnisch wurde, von der Volksrepublik Polen bis 1951 provisorisch wieder aufgebaut. - Das Panoramabild der Breslauer Dominsel ist nach meinem Dafürhalten Alexander wieder bestens gelungen.
2009/08/18 00:12 , Heinz Höra
Geiz ist zwar nicht geil ... 
... aber Kommentare können nur punktuell subjektivem Anlaß entsprechen; hier wollte ich nur die Anmerkung zu 3420 relativieren. Alexander hat auf den gesprengten Rahmen verwiesen. Aber wenn schon der Anstoß da ist: Zwei formale Ansatzpunkte Deines Kommentars, Heinz, harren des Widerspruchs bzw. der Klarstellung: Da ist mal die Reihenfolge der Zerstörung mit der Wehrmacht voran. Offensichtlich beziehst Du Dich auf die Sprengung von Straßenzügen zwecks Anlage eines Behelfsflugplatzes zur Luftversorgung (Anordnung Hanke=Partei). Das war 3 Wochen nach der Einschließung Breslaus (mit entsprechenden Kampfhandlungen) durch die Rote Armee, letztere wiederum unmittelbar nachdem Dresden in Schutt und Asche gebombt worden war. Und natürlich nach 6 Jahren Krieg, davon 2 Jahre "total". Das sind die wichtigsten unmittelbaren Fakten; das zu bewerten mit der Vorgeschichte (der letzten 20 Jahre? 200 Jahre?) ist ganz einfach im Rahmen der Panoramafotos ein sinnloses Unterfangen (wenigstens dürfen wir hoffen, den Pic Étendard zu schaffen). Da ist ja der 2. Punkt vergleichsweise harmlos, den man nicht stehenlassen sollte: "polnisch werden" suggeriert eine staatsrechtliche Lösung, offiziell ging es aber um polnische Verwaltung Ostdeutschlands bis zu einem Friedensvertrag. Den gibt es bekanntlich bis heute nicht (allerdings wird der Zwei-plus-Vier-Vertrag als Ersatz angesehen), bis zu den Ostverträgen 1970 kann man den Status als polnisch verwaltetes deutsches Gebiet als unstrittig bezeichnen (wenn man von einer propagandistischen Position im Osten absieht). Anfügen sollte man noch, daß das Potsdamer "Abkommen" eher ein Hinnehmen des Status quo aufgrund militärischer Machtverhältnisse war, ohne Beteiligung Deutschlands natürlich, ohne Frankreich (unmittelbar) und mit Neiße-Trick.
2009/08/18 05:22 , Robert Zehetner
@ Heinz: Danke für Deine Bemerkungen. Ich habe im Vorspann einige Daten genannt. LG Alexander. @ Robert: ich war eine Tage verreist (Du siehst es an den Bildern) - melde mich in Kürze wegen Étendard. LG Alexander
2009/08/18 09:54 , Alexander Von Mackensen
Hinsichtlich der Zerstörungen ist die naheliegendste Beschreibung: Breslau wurde durch Kampfhandlungen schwer zerstört. Daß dieser Kampf 3 Monate gedauert hat und erst 4 Tage vor Kriegsende eingestellt wurde, sagt wohl alles. Wie gesagt, hier ist absolut nicht der Ort, über die Geschichte eine Diskussion zu führen, die, wenn sie seriös sein soll, überaus weitgreifend sein müßte. Man sollte es bei vorsichtigen, knappen Korrekturen, soweit notwendig, belassen. Nur als abschließendes Beispiel hinsichtlich "Ort und seine Vergangenheit", ohne dort auch etwas lostreten zu wollen: Da war eben erst auch Wien-Schönbrunn. Nun, in anderem Zusammenhang habe ich erneut darauf hingewiesen, daß der Vollzug der Reichskristallnacht in Wien (ein Viertel der Toten ganz Deutschlands) samt fröhlicher Rundfunkübertragung vom Synagogenbrand die folgende reichsweite Radikalisierung sehr befügelt hat. Auch dazu wäre viel mehr zu sagen. Aber Arne sprach gelegentlich von den "internettypischen Dreizeilern" - die sind der Tod einer sinnvollen Diskussion, die über das schöne Wetter hinausgeht.
2009/08/18 13:29 , Robert Zehetner
Sicherheitshalber: Die Anmerkungen wollten nicht dazu dienen, etwas abzuwürgen oder gar "ein Ende der Debatte zu dekretieren", was mir ja nun wirklich nicht zukommt; gemeint war vielmehr, daß mir nichts an Wadlbeißerei (Hickhack) liegt, was aber leicht entsteht, wenn man einem heiklen Thema nicht mit wenigen Worten gerecht wird. Hinsichtlich Friedensvertrag habe ich oben eine Korrektur vorgenommen.
2009/08/18 15:55 , Robert Zehetner
Sehr schönes Panorama, gefällt mir. L.G. v. Gerhard.
2009/08/18 16:07 , Gerhard Eidenberger
Ich bin mir sicher, dass ich diesen Blick bei meinem einzigen Breslau-Besuch 1987 nicht hatte und ich vermute stark, dass ich ihn damals auch nicht haben konnte. Schön ist er jedenfalls.
2009/08/18 17:28 , Arne Rönsch
Bundesregierung distanziert sich vom Osten 
Offenbar gibt es seit einigen Monaten eine neue Praxis, die jahrzehntelangen verfassungsrechtlichen Souveränitsannahmen zu ignorieren und sogar rückwirkend bis in die 20er Jahre etwa den Geburtsort Königsberg der "Russischen Föderation" zuzuordnen. Ich möchte das nicht weiter kommentieren, nehme aber an, daß es noch nicht jedem bekannt ist. ("Seit wann ist Breslau Ausland?", FAZ 17.6.09, scheint nur kostenpflichtig abrufbar)
2009/08/18 17:50 , Robert Zehetner
Die Todeszahlen 
dürften von Norman Davies stammen. Möchte weder Debatte noch gar Streit drüber lostreten, sondern bloß drauf aufmerksam machen, daß sie ziemlich unglaubwürdig klingen - gleich einmal wegen des Mißverhältnisses. Generell wird es wohl so sein, daß viele Zahlenangaben aus der Zeit fragwürdig, allerdings oft heute schwer verifizierbar sind. Manchmal ist es offensichtlich: Die Bregenzer Festspiele sprachen im Entwurf zum Programmheft (weil der Bruder des Komponisten Lehár am Isonzo ein Regiment befehligte) von "mehr als zwölf Mio. Toten" in den Isonzoschlachten, wo es leicht war, drauf hinzuweisen, daß das mehr waren, als der gesamte Weltkrieg gefordert hatte. Für Stalingrad wurde in letzter Zeit von 1 Mio. toten Rotarmisten und 600.000 Ziviltoten gesprochen. In Leningrad (als es noch so hieß) habe ich den Friedhof gesehen, für den 800.000 Hungertote (in 3 Jahren) angegeben werden. Für die "harmlose" kurze Schlacht um Wien findet sich eine Angabe von 19.000 deutschen und 18.000 sowjetischen Gefallenen, bei insgesamt 28.000 Wehrmachtskämpfern sicher unzutreffend (Ziviltote werden mit 20% aller Toten angegeben). Bei einem dreimonatigen Festungskampf um Breslau wäre eine so geringe Verlustrate der Angreifer erklärbar, wenn sie den Nahkampf vermieden hätten. Das Verhältnis von fast 1:30 Zivil- zu Heerestoten auf deutscher Seite müßte eine außergewöhnliche Erklärung haben.
2009/08/18 21:27 , Robert Zehetner
In Bezug auf die 12 Isonzo-Schlachten erinnere ich mich an eine Zahl von rund 500.000 Toten. Vielleicht hat die Anzahl der Schlachten zu der falschen Zahl geführt?! Interessant finde ich nicht nur die unterschiedlichen Baustile der drei Sakralbauten im Bild, sondern auch, wie Robert Z. sich von Heinz' provokant kitzelnder Bemerkung "aus der Reserve locken" lässt!;-)
2009/08/18 22:06 , Robert Mitschke
Reserve 
Ja, aber jetzt ist das Plansoll wieder für längere Zeit erfüllt. Den Festspielen habe ich 200.000 bis 250.000 genannt.
2009/08/18 22:10 , Robert Zehetner
Das hatte ich vermutet, daß Alexanders Familie Wurzeln in Schlesien hat. Und das war ein Grund mit für meine Verwunderung, nichts über die jüngste Geschichte im Zusammenhang mit den im Panorama gezeigten historischen Gebäuden dazu zu lesen. Inzwischen hat Alexander die Beschreibung seines Panoramas aber dahingehend ergänzt. Mich interessiert bei solchen Stadtbildern eben besonders die Geschichte der letzten 100 Jahre, weil damit Politik gemacht wird. Daß ich bei meinem Kommentar auch Robert Zehetner mit angesprochen habe, ergab sich allein aus der Tatsache, daß er hier vor mir einen - für mich nichtssagenden - Kommentar abgegeben hatte. Da ich Robert bei anderen Panoramen anders erlebt hatte, hatte das zu meiner Aufforderung geführt. Was dann Robert zu berichten wußte, ist zwar schön und gut - aber, um es mit aller Deutlichkeit zu sagen, es ist das Geschichtsbild, das nicht das Nazi-Regime als den allein Schuldigen an dem Verbrechen des 2. Weltkrieges anprangert.
2009/08/20 23:58 , Heinz Höra
Geschichtsbild 
An einem Geschichtsbild mit Tunnelblick liegt mir nichts, und ich hoffe, niemandem, der etwas auf sich hält, Heinz. Wenn Dir die Reichskristallnacht nicht entgangen ist, sollte klar sein, daß es nichts zu beschönigen gibt. Allerdings sind im 2. Weltkrieg viele Verbrechen begangen worden, und alle Täter mögen jeweils ihre moralische Verantwortung tragen. Ausdrücklich habe ich hier keine Bewertung vorgenommen. Nur als kleine Andeutung, nicht als Hineinschlittern in eine Schulddebatte: Gerade in Österreich wird in ein operettenhaftes Geschichtsbild mit Kaffeetassen-Franz-Joseph (vielleicht warst Du kürzlich auch in Ischl?) auch der Erste WK eingeschlossen. Franz Joseph war in Ischl, als er die Kriegserklärung unterzeichnete, weil er meinte, es zahle sich nicht aus, für diesen läppischen Krieg extra nach Wien zu fahren. Jenen Krieg, für den erst in jüngster Zeit viele Fotodokumente ausgegraben wurden, die z.B. Tausende aufgeknüpfte Zivilisten am Balkan und anderswo zeigen. Es waren Zeiten, Orte, Ereignisse, die nicht nur Hitler geprägt haben. Oder - anderes Schlaglicht - beim Nachschlagen stieß ich auf einen Aufstand in Oberschlesien 1919 mit 3.000 Toten. Sollte ich es schon mal gewußt haben, habe ich es vergessen. --- Oberflächlicher Umgang mit der Geschichte fällt uns solange nicht auf den Kopf, als es uns - Krise hin oder her - unvergleichlich viel besser geht als vor 80 Jahren.
2009/08/21 14:16 , Robert Zehetner
Vorbeugend: Von mir aus hier einmal genug gesagt. Was ich von Einseitigkeit halte: Bei a-p 7230 Dabertal Bemerkung als Katholik. Vielleicht kommt noch ein Link, sobald verfügbar.
2009/08/22 07:53 , Robert Zehetner
Links 
http://religion.orf.at/projekt03/tvradio/ra_gedanken/ra_ged090822_schwanberg_fr.htm *** http://www.kerber-net.de/literatur/deutsch/lyrik/expression/lyrik_express.htm (das dritte ist das Bild des sudentendeutschen Graphikers, hab nichts Geeigneteres gefunden). In einigen Tagen Flurbereinigung.
2009/08/24 12:31 , Robert Zehetner
Putin am 1. September ? 
Ö1 brachte ein Gespräch von Joana Radzyner mit dem polnischen Historiker Wlodzimierz Borodziej. Dabei fand eine aktuelle russische Sicht auf den 1.9.39 Erwähnung: Polen sei am Kriegsausbruch schuld, weil es den deutschen (offenbar als berechtigt angesehenen) Forderungen nicht nachgegeben habe. Katyn wird von den Russen immer noch, wenn schon nicht ge-, so doch verleugnet. Borodziej ist Repräsentant der jetzigen liberalen polnischen Mehrheit, wurde von den Nationalkonservativen angegriffen, weil er die Schuld Polens an der Vertreibung der Deutschen ausspricht. Interessant wird sein, welche Akzente Putin am Dienstag setzen wird.
2009/08/28 19:44 , Robert Zehetner

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