Städte der Normandie (1) - Le Havre
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In seiner Nr. 27426 monierte Jörg Braukmann, dass es in Le Havre keinen exponierten Aussichtspunkt gäbe. Da hat er grundsätzlich Recht. Allerdings gibt es im Juli und August die Möglichkeit im Zusammenhang mit einem Vortrag über die Geschichte der Stadt den Rathausturm zu besteigen. Ich hatte schon Wochen vorher den Termin im Internet gebucht. Hinterher stellte ich fest, dass es genügend freie Plätze gab und ich auch einen Tag vorher hätte buchen können. Ich hatte gehofft von der knapp einstündigen Besichtigung mindestens 20 Minuten Zeit für einen Aufenthalt auf der Rundumterrasse zu haben. Gerade einmal zehn Minuten waren es und ich fotografierte hektisch zwei Serien bei bewölktem Wetter bevor es in den Vortragsraum ging. Als wir wieder rauskamen schien die Sonne und ich ärgerte mich zunächst. Glücklicherweise musste die strenge Referentin schnell hinunter, um die nächste Gruppe in Empfang zu nehmen. Zwei Feuerwehrleute führten nun die Aufsicht und begleiteten die Teilnehmer im Aufzug nach unten. Ich versuchte einfach noch eine Serie abzulichten, bis ich hinuntergejagt werde. Der Rundgang um die Terrasse dauert einige Minuten. Der freundliche Feuerwehrmann ließ mir zum Glück noch ein wenig Zeit, so dass es wenigstens für eine Serie bei Sonnenschein reichte. Schließlich fuhr ich mit ihm allein im Aufzug hinunter.
Da ich zahlreiche Städte der Normandie (darunter die vier größten) panoramisieren konnte, starte ich mit der größten Stadt (ca. 170.000 Einwohner) der Normandie eine kleine Serie.
Die Stadt Le Havre erlebte ihren größten Einschnitt in der Geschichte durch das Bombardement von 1944. Paris war längst befreit, doch die Deutschen wollten die strategisch wichtige Stadt unbedingt halten und führten einen sinnlosen Kampf. Schließlich wurde Le Havre von 132 Bombenangriffen getroffen. 5000 Menschen kamen dabei ums Leben. Von der Innenstadt blieb nichts übrig. Das Flächenbombardement der Royal Air Force ist keineswegs unumstritten. So wurden die Britten nach Befreiung der Stadt von der Bevölkerung nicht begeistert empfangen.
Nach dem Krieg gestaltete der Architekt Auguste Perret die Stadt völlig neu. Seit 2005 ist Le Havre Welterbe der UNESCO.
Für mich war es ein besonderes Gefühl durch eine Stadt zu gehen, die fast ausschließlich aus einer Architektur der 1950er Jahre besteht, die auch nicht unbedingt mit jener deutscher Städte vergleichbar ist.
25 HF-Aufnahmen, 50 mm KB. Durch den weitläufigen Umlauf entstanden starke Parallaxeverschiebungen, daher Bearbeitung mit PanoramaStudio.
Hans-Jürgen Bayer, Müller Björn, Jörg Braukmann, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, Jochen Haude, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Giuseppe Marzulli, Steffen Minack, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer
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Grüße,
Dieter
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