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Location: Bayrische Schanz (516 m)      by: Dieter Leimkötter
Area: Germany      Date: 8.01.2022
Kurz vor der Grenze zu Hessen befindet sich das Wirtshaus "Bayrische Schanz". Inmitten des Spessart, wo einst die Grafschaften Rieneck, Hanau und das Fürstentum Kurmainz zusammentrafen liegt ein ausgedehtes Wandergebiet um den Schanzkopf. Franken lassen sich ja nur wiederwillig als Bayern bezeichnen, der Ortsbegriff "Bayrisch" stammt mutmaßlich aus dem 19. Jahrhundert, als wenige 100 m westlich ein weiteres Wirtshaus existierte. Um beide zu unterscheiden wurde das eine als "Hessische", das andere als "Bayrische" Schanz tituliert.

Kurz vor Ende des Hochwintermonats Januar mit Blick auf den Februar kann man, der Bauernregel "Ist bis Lichtmess noch kein Winter, kommt auch keiner mehr dahinter" davon ausgehen, dass es in den tiefergelegenen Regionen Frankens nicht mehr richtig einwintern wird. Wahrscheinlich werden wir, wenn schon viele warme Tage ins Land gezogen sind, also Ende März, den Grill anschüren und die ersten Würstchen drehen. Beim zweiten Schoppen kommt dann ein für den männlichen Franken typisches Gespräch auf, in dem rückwirkend der Winter betrachtet wird. Der erste wird feststellen: "schöö wor er scho, der Winder". Der zweite wendet ein: "Awer koz". Worauf der dritte anmerkt: "S woa fei a Sunndich in dem Joahr".

Ein kleines, aber ergiebiges Schneefallgebiet zog in der Nacht über das nördliche Franken. Im Maintal reichte es nur für einen optischen Effekt, der schon mittags wieder vergangen war. Die Wetterstation in Ruppertshütten (Daten abrufbar über den Hochwassernachrichtendienst Bayern hnd.bayern.de) meldete stolze 15 cm. Da die Wetterprognosen für den Nachmittag auch noch etwas Sonne versprachen bevor gegen Abend eine Warmfront mit dichter Bewölkung aufziehen sollte, packte ich die Kamera und freute mich auf eine Winterwanderung. Der Spessart ist in dieser Gegend leider nicht mit Aussichtspunkten gesegnet. Die dichte, tiefhängende Bewölkung hätte auch keine Fernsicht gestattet. So war mein Mitbringsel der Tour dieser Rundumblick im Winterwald. Ein für Franken seltenes, und daher unbedingt zu konservierendes Ereignis.

15 HF-Bilder, 11 mm (16,5 mm KB, beschnitten auf ca. 20 mm), f/8, 1/200 s, ISO 200.

Comments

Die Strukturen im Schnee hast du sehr gut und ausgewogen hinbekommen.
2022/01/30 11:42 , Steffen Minack
Schöne Erinnerung an den Schneefall des Jahres. Musste hier am Taunusrand morgens erst mal die Äste im Garten vom schweren Nassschnee befreien. Bei einer mittäglichen Runde auf dem Haus"berg" gab es dann oben auf über 250m noch ca. 10 cm Schnee, der war aber auch schnell wieder weg. VG Martin
2022/01/30 19:25 , Martin Kraus

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Dieter Leimkötter

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