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Location: Gedenkstätte Buchenwald      by: Dieter Leimkötter
Area: Germany      Date: 05.11.2020
Mit Bedacht am heutigen Tag, der sowohl für die Machtergreifung Hitlers wie auch für die Reichspogromnacht steht, zeige ich dieses Bild, aufgenommen vor ein paar Tagen die ich beruflich in Weimar zugebracht habe. Statt die lieblichen Schönheiten der Stadt zu genießen war es mir wichtig, diesen Ort des Schreckens persönlich zu erleben. Ein Ort, an dem die letzten Stahlen der Abendsonne keine Wärme mehr spendete. Ein Ort, benutzt von den Nazionalsozialisten, um über eine viertel Millionen Menschen auszubeuten, ihrer Würde zu berauben, zu quälen und zu töten. Ein Ort, der so perfekt für diese Gräueltaten war, dass die Russen das Konzentrationslager als Speziallager Nr. 2 weiternutzten. Anfangs für die Kriegsverbrecher, später aber auch für politisch mißliebige. Ein Fakt, der in der DDR lange verschwiegen wurde.

Urspünglich sollte hier, so die Pläne der DDR-Führung, nur eine Thälmann-Gedenkstätte errichtet werden. Das Lager wurde abgerissen, der Ettersberg sollte wieder aufgeforstet werden. Nach mehrjähriger Planung entschloss man sich, dieSelbstbefreiung der Lagerhäftlinge in den Mittelpunkt eines Mahnmales zu stellen. Das im Stil des sozialistischen Realismus gestalteten Ensembles trägt das Motto "Durch Sterben und Kämpfen zum Sieg" und dient mehr der Selbstdarstellung der DDR als der Aufarbeitung des Gräuels der Zeit von 1938 bis 1950.

22 HF-Aufnahmen, Stativ + NPA, 16 mm, f/8, 1/45 s, ISO 100.
Der Himmel über dem Glockenturm ist mir persönlich ein wenig zu knapp. Die 16 mm am APS-C-Sensor (24 mm KB) gaben hier leider nicht mehr her.

Comments

Ich kann dieses mulmige Gefühl an dem Ort gut nachvollziehen. Sehe diesen Glockenturm ja fast täglich in ca. 23km Entfernung von meiner Terrasse.

Rein fernsichttechnisch wäre es natürlich klasse, wenn man rauf könnte (Fichtelberg, Brocken und Inselsberg gleichzeitig) ...

Sehr schön abgepasst auch mit dem Sonnenuntergang, schöne Idee mit den geschwungenen Treppenstufen, auch sauber ausgearbeitet!
2020/11/09 17:35 , Oliver Bayer
Vor sechs Jahren hatte ich mir anlassbezogen eine Woche Weimar gegönnt, und zur Wochenmitte hin sowohl Lager und Ausstellungen als auch diese Gedenkanlage besucht. Das Wetter war damals nicht ganz so sonnig, aber eitel Sonnenschein ist ja dieser Ort auch nicht.
Danke fürs Zeigen
Klaus
2020/11/09 18:25 , Klaus Föhl
Am eigentlichen Thema vorbei: Den Schnitt im Himmel finde ich gut so. Wo man den Schnitt am Rand bei einem solchen Motiv setzt, ist immer schwierig, aber die Sonne nimmt Dir hier elegant die Entscheidung ab.
Zum eigentlichen Thema: Das ist angesichts des Gräuels der Vergangenheit alles schon wieder viel zu ästhetisch angelegt. Mir ist aber völlig unklar, wie man so eine Gedenkstätte gestalten könnte, dass sie wirkjlich transportiert, was da passiert ist.
VG Martin
2020/11/09 19:46 , Martin Kraus
Ich finde diese Form des betonierten Heldengedenkens ebenso deplaziert wie das Wort "Reichspogromnacht". Der Sonnenuntergang ist schön, aber ihre noch wenigen Strahlen mögen mich nicht wärmen - angesichts dessen, was hier passiert ist. All das ist freilich nur das Problem des Motivs; der Panoramist hat gute Arbeit geleistet.
2020/11/10 18:28 , Matthias Knapp
Ein stilles "Danke", Dieter !!

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
2020/11/11 16:35 , Hans-Jörg Bäuerle

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Dieter Leimkötter

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