Schon lange war es auf der Giechburg nicht mehr so ruhig. Das Plateau über dem Regnitztal am Rande der Fränkischen Schweiz ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Die Kelten waren da, die Völkerwanderung zog vorbei, im Mittelalter wurden die Ungarn dort abgewehrt. Sie wechselte häufig den Besitzer, wurde von aufständischen Bauern eingenommen, blieb im 30-Jährigen Krieg hingegen verschont. Nach der Säkularisation verfiel die Anlage in einen Dornröschenschlaf, bis in den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts erste Sanierungsmaßnahmen einleitete, die dann vom Landkreis Bamberg fortgesetzt wurde. Ein Teil der Anlage wurde instandgesetzt, dient heute als Veranstaltungszentrum und bietet Übernachtungsmöglichkeiten. Die Gastronomie, aber auch der großartige Blick auf das Regnitztal, das nahe Bamberg und die Hügelketten des Steigerwaldes, der Haßberge, an guten Tage sogar bis in die Rhön zieht besonders bei solch prächtigem Wetter zahlreiche Ausflügler an.
Heute ist die Wirtschaft geschlossen. Ein Aushang an der Eingangstüre verweist auf die Corona-Situation. Die Sonnenschirme sind verpackt, die Bierbänke zusammengestellt. Nur ein Fahrradfahrer hat sich auf den Weg hierher gemacht und entspannt sich nach anstrengender Bergfahrt in der Sonne.
Für mich die beste Gelegenheit, den Innenhof der Teilruine in aller Ruhe auf den Sensor zu bannen und als 360°-Panorama zu präsentieren. Ohne parkende PKW, ohne Menschen, die gedankenlos vor die Kamera rennen, ohne Sonnenschirme, die den Blick auf die Architektur verbergen. Der makellose Himmel passt zu diesem Zeitdokument der Corona-Pandemie.
9 HF-Aufnahmen, 8 mm (12 mm KB, beschnitten auf ca. 20 mm), f/8, 1/350s. Zusammengesetzt in Hugin, Mercatorprojektion.
Hans-Jürgen Bayer, Jörg Braukmann, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Rainer Hillebrand, Leonhard Huber, Heinz Höra, Martin Kraus, Steffen Minack, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Werner Schelberger, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer
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Herzliche Grüße
Hans-Jörg
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