Der kärgliche Rest eines einstmals stolzen Bergfriedes sind diese mächtigen Turmmauern. Auf einem Bergsporn gelegen war die Ravensburg im 12. Jhdt. von großer strategischer Bedeutung. Gut 70 m über dem Maintal bot sich schon damals eine vorzügliche Aussicht über die Umgebung.
Es sind Ziele, die man sich heute setzt. Fußläufig erreichbar, kein ausgesprochenes Ausflugsziel. Die Standortauswahl für Panoramen ist allerdings hier mittlerweile sehr eingeschränkt. Die Blaugrashalden sind aufgrund ihrer botanischen Einzigartigkeit streng geschützt, das verlassen von Wegen ist nicht gestattet. Zurecht, spitzen doch schon überall die Küchenschellen aus dem Boden.
Was mir an dem Standort, an dem die Aufnahmeserie entstanden ist, besonders auffällt, ist die kleine Kiefer, die aus dem Mauerwerk wächst. Sie steht dort seit vielen Jahren, wächst jedoch Jahr für Jahr nur ein kleines bisschen. Die extremen Standortbedingungen lassen so einen Natur-Bonsai entstehen.
12 HF-Aufnahmen, 16 mm Festbrennweite (24 mm KB), f/8, 1/750 s.
Hans-Jürgen Bayer, Jörg Braukmann, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Jörg Engelhardt, Manfred Hainz, Rainer Hillebrand, Matthias Knapp, Martin Kraus, Wilfried Malz, Niels Müller-Warmuth, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Arne Rönsch, Werner Schelberger, Björn Sothmann, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Augustin Werner
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Comments
Deswegen mit aller Zurückhaltung und nur als persönlicher Eindruck, Dieter:
Ich finde, dass deine Panos im Gegensatz zu früher einen viel ausgewogeneren Bildaufbau haben.
Das dachte ich beim Öffnen dieses schönen Panos auch, um dann nach rechts zu scrollen und ein wenig vom angehängten Weinberg enttäuscht zu werden.
Den bräuchte ich hier nicht, bei den Hütten hätte das Pano ein (mir) gefälligeres Ende gehabt.
Ich habe mir deinen Vorschlag angesehen und stimme dir zu, dass ein Schnitt bei ca. 50 ° einen Teil des aus optischer Sicht nicht so prickelnden Weinberges ausblendet (aus kulinarischer Sicht ist der Teil der Lage jedoch herausragend, exzellenter Weißburgunder vom Winzerhof Reiss). Unschön wäre allerdings der dann doch eher unharmonische Schnitt durch den Vordergrund. Mir geht es bei fast-360°-Panoramen immer so, dass ich mich dann frage, was versteckt sich in den kleinen Ausschnitt, den der Fotograf nicht zeigt. Oft gibt es einen Grund, dass da ein Mast steht, ein Gebäude, ein Geländer, die das Bild zerschneiden. Einen solchen Grund habe ich hier glücklicherweise nicht.
Die Standortwahl war hier auf dem kleinen Plateau gar nicht so trivial. Im Westen des Bergfried-Restes ist zwar der Main besser zu sehen, jedoch auch die begleitende Straße sowie die Eisenbahn. Überflüssigerweise springen dann auch die Verbotsschilder sehr dominant ins Bild. Im Norden verschwindet der Ort Erlabrunn komplett aus dem Sichtfeld, dafür ist die Senke mit einem nicht sonderlich schönen aufgelassenen Weinberg im Bild.
Die Aufnahmeposition der Bilder war übrigens in einer Höhe von ca. 40 cm über dem Boden, natürlich mit Stativ und Panoramaschiene.
Ich habe mir bei den Panoramen, die wirklich nur für hier oder ap.de sind (und das sind fast alle, die ich mache) angewöhnt, den rechten Rand ernster zu nehmen als den linken.
Man könnte das den "Scroll-Effekt" nennen.
Dort versuche ich noch einen (geographischen, archtektonischen oder optischen) "Hingucker" unterzubringen. Wenn ich den nicht habe, schmerzen mich Kürzungen überhaupt nicht.
Das emotionale Argument mit dem Weißburgunder erkenne ich aber jederzeit an. :-)
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Auch auf ein Glas Weißburgunder auf der Ravensburg.
LG Jörg
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