für Erwachsene und Kinder ein großes Abenteuer ist die einzigartig gelegene Burgruine Fleckenstein, die unterirdisch auf Treppen im Fels erreicht werden kann. Abenteuerlich und nicht sehr vertrauenseinflößend ist allerdings auch der Zustand des Geländers. Am Ende des linken Bilddrittels ist KEIN (!) Stitchingfehler, sondern Original. Wäre das ganze nur 200 Meter weiter nördlich, so hätte der deutsche TÜV die Plattform aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Einiges zur Geschichte:
Die geschichtlichen Daten zur Burg Fleckenstein sind recht dürftig. 1174 wurde ein Gottfried von Fleckenstein, der zu einer Familie von Reichsministerialen gehörte, erstmals erwähnt und damit indirekt auch die Burg. Ein Kapitell, das in den Burgtrümmern gefunden wurde, stammt jedoch bereits aus dem frühen 12. Jahrhundert, so dass feststeht, dass die Burg spätestens damals errichtet worden ist, also mehr als 50 Jahre vor der ersten Erwähnung. Zur Zeit ihrer Erbauung lag die Burg an einer Straße, welche die Kaiserpfalzen der Staufer in Hagenau im Elsass und Kaiserslautern verband; deshalb kam der Burg Fleckenstein strategische Bedeutung zu.[1]
1276 belagerte König Rudolf von Habsburg den Heinrich von Fleckenstein, um den von diesem gefangengesetzten Friedrich von Bolanden, den Bischof von Speyer, zu befreien; allerdings ist nicht bekannt, ob die Belagerung direkt die Burg Fleckenstein oder eine andere Burg dieser im Mittelalter weitverzweigten und einflussreichen Familie betraf. Ähnlich bedeutend war das Ministerialengeschlecht von Dahn, das seine Hauptsitze 15 km nördlich hatte. Seine Burg Altdahn wurde 1363 erstmals zerstört im Verlaufe einer Fehde mit den Fleckensteinern. 1407 und 1441 sind Bauarbeiten am Fleckenstein bezeugt.[1] Ein Anlass wird nicht genannt, doch vermutlich ging es darum, durch Ausbau komfortablere Wohnverhältnisse zu schaffen.
Im Dreißigjährigen Krieg und kurz danach machten drei Brüder aus dem Rittergeschlecht der Fleckensteiner von sich reden: Gottfried von Fleckenstein-Windeck fiel 1639 bei der Belagerung der Stadt Vesoul, die im Grenzbereich Burgund/Lothringen liegt. Sein Bruder Georg Heinrich wurde General bei den bayerischen Truppen. Der jüngste Bruder, Friedrich Wolfgang, trat in französische Dienste und wurde später von Ludwig XIV. zum Feldmarschall ernannt. Mit Friedrich Wolfgangs Neffen Heinrich-Jakob starb 1720 der letzte Fleckensteiner.[1]
Zweimal gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Fleckenstein durch französische Truppen eingenommen. 1674 geschah dies unter Marschall de Vauban, ohne dass Widerstand geleistet wurde. 1680 jedoch wurde die Burg unter General Montclar vollständig zerstört.[1] Danach wurde von Fleckenstein nur noch als Rechts- und Besitztitel weiterverliehen.[2]
Bis 1890 verfiel die Ruine der Burg. 1898 kam sie unter Denkmalschutz, was 1933 durch den französischen Staat bestätigt wurde. 1960 wurde sie durch das Syndicat d’Initiative de Lembach für Besucher geöffnet, blieb jedoch in Privateigentum. 1998 kam sie in Besitz der Gemeinde Lembach, als diese die umliegenden Waldgebiete Thalenberg und Fleckenstein erwarb.[2]
In den 1990er Jahren fanden umfassende Restaurierungsarbeiten statt, um die Mauern zu sichern und den Zugang zur Kernburg für Besucher zu erleichtern. Am 8. September 2002 wurde die Burg im Rahmen des Programms Interreg mit Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung dokumentatorisch-didaktisch aufbereitet und ist seither eine besondere Attraktion für Familien mit Kindern.
Aus Gründen der Symmetrie und des gleichmäßigen Bildaufbaues habe ich gestalterisch die 360°-Plus Variante gewählt. 15 QF Aufnahmen auf Samsung NX30, bearbeitet und panoramisiert wie immer mit PSE14.
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Comments
LG Jörg
Der Schmied ist allerdings noch nicht fertig. Wie von Zauberhand schwebt ein ganzes Geländer am Treppenaufgang in der Mitte in der Luft ;-)
LG Jörg
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
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