Leuchtende Nachtwolken - Finale einer Ostsee-Sommernacht   232003
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Legende

1 Binnensee
2 Yachthafen

Details

Aufnahmestandort: Heiligenhafen, Kreis Ostholstein (54. 374616, 10. 975816) (2 m)      Fotografiert von: Steffen Minack
Gebiet: Germany      Datum: 14.06.2019 02:55 Uhr (00:55z)
26HF@90mm(KB) – nach crop ca. 80mm im QF, F3.5, 1", ISO 640, Stativ, 1h:45min vor Sonnenaufgang, Sonnenhöhe (Depression) -9,6°

Nach vielen Jahren Ostseeurlaub Anfang oder Mitte Mai sind wir dieses Jahr Mitte Juni gefahren. Der Unterschied in den Nächten ist enorm, denn bei geringer Bewölkung bleibt der Nordhorizont immer hell.
Schon einige Nächte vorher konnte ich prächtige NLC bewundern – absolut kein Vergleich zur geogr. Breite meiner Heimat, wo sie nur selten kurz über den Horizont kommen.
In dieser Nacht hier war ich ab 01.00 Uhr unterwegs, weil langsam Gewitter und Wolken entschwanden. Leider zogen die Gewitter aber nur langsam nach Norden ab, so dass ich noch bis ca. 30min vor diesen Bildern Wetterleuchten über Dänemark beobachten konnte. Dann aber begann die Show, die NLC leuchteten immer stärker (die Leuchtkraft war enorm) und waren bis in mindestens 45° Höhe zu beobachten.
Ein absolut beeindruckendes Natur-Phänomen, welches ich nicht so schnell vergessen werde. Vielleicht werde ich später auch einmal ein Weitwinkel-Pano zeigen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtende_Nachtwolke
http://www.leuchtende-nachtwolken.info/beobachtung.htm

Kommentare

Wunderschöner Nachthimmel!
20.06.2019 09:35 , Friedemann Dittrich
Just a short comment before I get more seriously back to PP: Congratulations!

BTW, it seems these last weeks in june has been particular good for NLC's, but the forecast on spaceweather.com says retreating clouds from now on. So if anyone want to try their luck, this is the time. LG Jan.
20.06.2019 21:24 , Jan Lindgaard Rasmussen
Schön dokumentiertes Erlebnis.

Warte auch schon auf eine Gelegenheit, die zarten Schleier am Himmel wieder zu sehen. Bislang hat entweder der Himmel, die Gelegenheit oder einfach die Müdigkeit nicht gepasst.
21.06.2019 09:55 , Dieter Leimkötter
Ganz großes Kino, Steffen!!!
Auf so eine Gelegenheit müsste ich in unseren Breiten lange warten. Hast du vorher das OSWIN Radarbild beobachtet oder auf gut Glück einen Versuch gestartet?

LG Werner
22.06.2019 19:26 , Werner Schelberger
Danke Werner, der Blick auf den Radarplot von Kühlungsborn erübrigte sich. Ich bin einfach jede Nacht, bei der die Bewölkung gering genug war losgezogen.
22.06.2019 19:40 , Steffen Minack
Steffen, wenn diese Wolken in 85km Höhe von der von uns aus gesehenen so tief stehenden Sonne zum Leuchten gebracht werden, wo befinden sich denn dann diese Wolken, d. h. auf welchen Breitengraden?
22.06.2019 20:25 , Heinz Höra
@Heinz, die leuchtenden Nachtwolken sind am besten zwischen dem 50. und 60. Breitengrad sichtbar. Das wäre in Deutschland alles nördlich der Linie Frankfurt- Nürnberg.
22.06.2019 21:03 , Werner Schelberger
Danke Heinz, etwa dort:
Höhe 18° = 250km entfernt
Höhe 13° = 350km entfernt
Höhe 8° = 500km entfernt
Höhe 5° = 700km entfernt
Höhe 3° = 800km entfernt
(jeweils Großkreisentfernungen)

Der obere Bildrand hat hier eine Höhe von etwa 15° - aber die NLC gingen noch höher.
Statistisch ist in Europa der beste Ort für NLC Beobachtungen der 53. bis 55. Breitengrad.
22.06.2019 21:10 , Steffen Minack
Leuchtende Nachtwolken sind ein interessantes Phänomen, das ich neulich auch von zu Hause beobachten konnte. Es ist aber nicht per se panoramatauglich. Hier stimmt das Setting und ich muss sagen, dass mir auch die Lichter der Stadt sehr gefallen. Die Betonbauten des 1969 bis 1972 Ferienparks dürften bei Nacht ein besseres Bild als am Tag.
23.06.2019 21:30 , Jörg Braukmann
Danke, Steffen, für diese detaillierte Antwort, die m. E. ein Zeugnis Deiner Sachkenntnis ist.
Willst Du damit ausdrücken, daß die NLC's am unteren Rand ca. 500 km entfernt sein müßten und die am oberen Bildrand ca. 300 km? Das hieße dann, da Heiligenhafen auf 53,37° nB liegt, daß sie sich über einen Bereich von ca. 55,5° nB bis 57,8° nB erstreckt haben.
Darüber liest man auf den von zitierten Seiten nämlich nichts.
Genau so wenig über ihre Ausdehnung in der Breite, also über die Längengrade. Dazu kann man ja auch etwas aus Deiner Beschriftung des Panoramabildes ablesen, nämlich daß sie sich in Richtung ONO von ca. 30° bis 90° erstrecken, was man noch in Längengrade umrechnen müßte.
Es wäre schön, wenn die anderen Kollegen, die auch NLC's gezeigt haben, dazu auch solche Angaben machen würden. Dann könnte man vergleichen und weitere Erkenntnisse gewinnen.
24.06.2019 19:52 , Heinz Höra
@Werner, Deinen Kommentar habe ich auch gelesen, aber mir ging es nicht um den besten Standort für NLC-Beobachtungen, sondern eben darum, wo die NLC's auftreten.
24.06.2019 20:08 , Heinz Höra
Du hast das Thema zu den NLC's panoramistisch in eindrucksvoller Weise eröffnet, andere haben nachgezogen - ich selbst habe nur beobachtet ;-) und Eure Diskussionsbeiträge die letzten Tage mit Interesse verfolgt!

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
24.06.2019 20:50 , Hans-Jörg Bäuerle
@ Jörg B. - danke. Ja da gebe ich dir voll recht. Meinen Urlaub würde ich in so einem Bau nicht verbringen wollen, aber Nachts sieht es ganz hübsch aus.

@Heinz - danke, aber ich habe nur Halbwissen ;-)
Die Entfernungen stammen von einem Amateurfunk-Programm zur Berechnung von Verbindungen mit Hilfe von Streuungen des Funksignals an ionisierten Gasen, welche bei Eintritt von Meteoriten in die Erdatmosphäre in etwa der gleichen Höhe wie die NLC entstehen.

Wegen deiner Frage zum örtlichen Auftreten kann ich noch das hier empfehlen: http://leuchtende-nachtwolken.info/vorhersage.htm (Abschnitt AIM-Satellit).
25.06.2019 14:22 , Steffen Minack
Steffen, die Entfernungen ergeben sich aus ganz einfachen Berechnungen im rechtwinkligen Dreieck. Ich hatte aber gestern bei meinen Schlußfolgerungen nicht bedacht, daß man die von Dir angegebene Bildhöhe von 15° nicht als Höhenwinkel nehmen kann, weil ja der 0°-Horizont des Panoramas nicht am unteren Rand liegt sondern bei ca. 3° der Bildhöhe. Wenn man das berücksichtigt, dann haben die Wolken am oberen Bildrand einen Höhenwinkel von 12° und der unterste Rand der NLC's hat einen Höhenwinkel von ca. 4°. Mit diesen Höhenwinkeln und der vorausgesetzten Höhe der NLC's von 80 km ergeben sich die Entfernungen von ca. 380 km bzw. 1150 km. Umgerechnet auf Breitengrade bedeutet das, daß die im Panorama zu sehenden NLC's sich von 57,8° nB bis 64,8° nB erstrecken. das ist also ungefähr von Nordspitze Jütlands bis nach Mittel-Norwegen.
25.06.2019 18:55 , Heinz Höra
Heinz, dass 0° nicht am unteren Bildrand ist, hatte ich schon bedacht....
Da die Erde keine Scheibe ist klappt das hier mit dem Pythagoras nicht wirklich...Stichwort Großkreisentfernung.
25.06.2019 19:43 , Steffen Minack
Steffen, trigonometrische Berechnungen sind nicht gleich Pythagoras. Aber bei diesen Entfernungen, die in meiner vorherigen Abschätzung herauskamen, muß man tatsächlich berücksichtigen, daß die Erde gekrümmt ist und die Mesopause mit den NLC's auch.
Wenn ich das berücksichtige, dann, übrigens mit Pythagoras (eine alte Skizze zum Rechengang zeige ich hier https://www.fotocommunity.de/photo/skizze-vom-1162005-d-heinz-hoera/42612601), ergeben die Höhenwinkel von 12° und 4° für den oberen und den unteren Rand der NLC's Entfernungen von 340 km bis 680 km. Das stimmt eigentlich ganz gut mit den Werten in der Tabelle überein, die Du gleich am Anfang angeführt hattest.
Wenn ich nun noch berücksichtge, daß die Mitte der von Dir fotografierten NLC's den von Dir angegebenen Richtungswinkel von 55° hat, dann werden die NLC's direkt über Gotland gelegen haben. Die Wolken am oberen Rand werden über Karlskrona (50,18° nB, 15,52° öL) gewesen sein oder noch näher, da sie ja noch höher gingen, und die Wolken am unteren Rand über der Ostsee zwischen der Nordspitze von Gotland und der estnischen Küste bei Windau (57,5° nB, 20,30° öL).
Mal sehen, was sich bei den NLC's ergeben wird, die die Kollegen am 21.6. fotografiert haben.
26.06.2019 16:06 , Heinz Höra
Danke für die "Mitarbeit" Heinz. Interessant ist das alles schon.
Aber wenn ich so was erlebe denke ich überhaupt nicht an irgendwelche Zahlen, sondern freue mich nur. Zumal ich ja wie die meisten von uns dazu irgendwo hin fahren muss und es nicht einfach vom Fenster aus beobachten kann.
27.06.2019 18:23 , Steffen Minack
Auch wenn ich zuletzt den Eindruck hatte, Steffen, daß meine "Mitarbeit" nicht so Deinen Gefallen fand, möchte ich doch noch etwas dazu sagen, welche Ausbreitung Deine NLC's in der Breite gehabt haben müßten. Aufgrund der von Dir angegebenen Richtungswinkel würde das bedeuten, daß die zentral über Nord-Gotland befindlichen NLC's in der Breite eine Ausdehnung nach NW fast bis zum Vätern-See im südlichen Mittelschweden hatten und nach SO über die gesamte Ostsee bis zum 500km entfernten Gdansk (54,38° nB, 18,73 öL). Bemerkenswert ist dabei, daß sie sich im Osten bis auf eine Breite, auf der auch Heiligenhafen liegt, ausgebreitet haben mußten.
01.07.2019 16:53 , Heinz Höra
@Heinz, anbei ein Link zum Satellitenbild vom 14.06.2019 auf der Homepage des Laboratory for Atmospheric and Space Physics der University of Colorado:

http://lasp.colorado.edu/aim/cips/data/repository/north_2019/level_3/cips_sci_3a_2019-165_v05.20_r04.png
http://lasp.colorado.edu/aim/browse-images.php?dataset=pmc

Vielleicht hilft dir das bei deiner Bestimmung weiter.
01.07.2019 20:40 , Werner Schelberger
Danke, Werner, für die Links. Bei einer ersten Betrachtung konnte ich aber weder für 14.6. noch den 21.6.2019 Übereinstimmungen sehen. Aber man muß sich das auch genauer anschauen. Bisher habe ich nämlich nicht herausbekommen, welche Uhrzeit für die Bilder gilt.
Meinst Du wirklich, daß das Satelittenbilder sind?
02.07.2019 20:29 , Heinz Höra
Nein, nein Heinz. An deiner Mitarbeit gibt es absolut nichts auszusetzen, ich wäre froh wenn ich in deinem Alter auch noch so den Dingen auf den Grund gehen würde.
03.07.2019 17:46 , Steffen Minack
@Heinz, der AIM (Aeronomy of Ice in the Mesosphere) ist ein Satellit zur Erforschung der Polar Mesospheric Clouds (PMCs), auch nachtleuchtende Wolken genannt, um herauszufinden, warum sie sich bilden und warum sie sich verändern:

https://de.wikipedia.org/wiki/Aeronomy_of_Ice_in_the_Mesosphere

Siehe auch:
https://www.nasa.gov/mission_pages/aim/index.html
http://aim.hamptonu.edu/
https://directory.eoportal.org/web/eoportal/satellite-missions/a/aim
04.07.2019 19:05 , Werner Schelberger
@Heinz, @Steffen, @Werner, @et al... 
Sorry again for a much too late comment...

Heinz, regarding "übereinstimmungen" it is important to understand, that NLC's move, sometimes rapidly, and as you have noted, it is a pity that one cannot see what time the satelite-pictures are taken. When one look at the link of AIM for 2019-06-14, one can se a massive NLC over Jutland, and this could very well be the one seen in this pano. Most likely your generel navigation for the NLC have been right.

A few days later, on 2019-06-18, I was trying out time-lapse on a NLC-night, and for those interested it can be seen here:

https://vimeo.com/343476398?fbclid=IwAR0snZvt7sVDgWkMt8mK1r1UWfO-kdGeLUC30Fh-hlJaFv1vGxVAK031c5U

The AIM-link for this night can be seen here:

http://lasp.colorado.edu/aim/cips/data/repository/north_2019/level_3/cips_sci_3a_2019-169_v05.20_r04.png
14.12.2019 13:14 , Jan Lindgaard Rasmussen

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Steffen Minack

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