Granitblock   41922
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Location: Baderstein (Bayerischer Wald) (760 m)      by: Wilfried Malz
Area: Germany      Date: 8. 1. 2018
Als Ergänzung zu meinem Vorgängerpanorama aus dem Kalk der Frankenalb noch ein Gesteinsbild aus dem Urgestein des Bayerischen Walds. Dort ist die genaue Gesteinsbestimmung nicht so einfach wie in der Alb mit ihrem über weite Strecken gleichförmigen Schichtgefüge. Jedenfalls sind es im Bayerwald granitische Gesteine, die aber in der genauen Zusammensetzung variieren. Nach der Geologischen Karte von Bayern handelt es sich in diesem Raum um Granodiorit. Typischerweise sind solche Urgesteinsblöcke von Moos überzogen.

5 QF-Aufahmen, Brennweite 57mm KB, 1/60 sec, f 4,5.

Comments

Ja - in der Tat. Berge bestehen aus Steinen, Hügel zumeist auch. Aus einer Gebietskarte auf die Zusammensetzung zu schließen - das hättest du dir bei den Pflanzen nicht durchgehen lassen. Ansonsten - Stifters Nachsommer lässt im Forum weiterhin grüssen.

Liebe Grüße auch von mir

Christoph
2018/01/22 14:35 , Christoph Seger
Christoph, ich richte mich bei den Pflanzen sehr wohl auch nach den Verbreitungskarten - wonach denn sonst? Nur gebe ich aus bekannten Gründen die Standorte dort meist nicht an. - Wenn Du das Gestein hier besser bestimmen kannst, dann sei es Dir unbenommen. LG Wilfried
2018/01/22 21:22 , Wilfried Malz
Aber sicher, selbst langjährig in der Erkundung tätige Geowissenschaftler greifen zuerst zum geologischen Blatt, sowohl vor der Exkursion, um zu wissen, was anzutreffen sein wird, als auch hinterher, um eigene Erkenntnisse mit dem bisher geltenden Kenntnisstand abzugleichen - Geologie ist ja im klassischen Sinne empirisch. Für die schlußendliche Unterscheidung verschiedener Arten Granite, Schiefer, Sandsteine usw. braucht der Geologe zuweilen den Mineralogen, und der braucht einen Dünnschliff vom Gestein. Eine keine Scheibe wird möglichst plan geschliffen, auf einen Objektträger gekittet und dann von der anderen Seite abgedünnt bis auf ca. 0,03 mm Reststärke. Damit wird jedes Gestein durchscheinend, und in gekreuzt polarisiertem Licht geben sich die Gemengeanteile durch deutliche Farbunterschiede zu erkennen, was auf verschiedengradige Doppelbrechung zurückgeht. Gleichzeitig lassen die Struktur und die Anteile der Mineralbausteine am Gefüge Schlüsse auf die Genese zu. Wo immer es technisch, logistisch und finanziell machbar ist, sammeln Geowissenschaftler alle solche Daten, derer sie habhaft werden können, und verbessern damit dauernd die geologischen Karten. Die großen Projekte Pumpspeicherwerk Goldisthal, Talsperre Leibis oder ICE-Neubaustrecke Erfurt-Nürnberg sind z. B. stark genutzt worden, um spezielle Fragen zum Innenbau des Thüringer Gebirges zu untersuchen.
Solchen Aufwand kann der umherstreifende Panoramist nie treiben, und so war Wilfrieds Blick auf die geologische Karte das Mittel der Wahl. Die für Geologie und Umwelt zuständigen Ämter der Bundesländer halten meines Wissens geologische Karten bis zum Maßstab 1:25.000 vor, im gleichen Blattschnitt wie die topografischen Karten der Vermessungsämter.
Es grüßt Wolfgang
2018/01/23 00:37 , Wolfgang Bremer
Was für nette Antworten!

Da habe ich ja richtig was ausgelöst. Ich verlasse mich bei Pflanzen auf meine Sinne und auf eine gute Flora inkl. Bestimmungsschlüssel. Verbreitungskarten sind nur eine Orientierungshilfe, eben auch wie die Verbreitungskarten für die Beschaffenheit des geologischen Untergrundes. Im Feld stellt sich eigentlich sehr rasch heraus, dass beides - die Vegetations-Kartierung wie auch die geologische Kartierung (welche ja über Strecken nur auf Vermutungen beruht ...) der Realität bei weitem nicht Genüge tut. Als Beispiele aus meinem Erfahrungsschatz nenne ich die Talschlüsse am Etrachsee / Schladminger Tauern bei mit ihren Marmor-Einsprengungen inkl. basophiler Vegetation mitten im Kristallin.

Liebe Grüsse Christoph

PS - aus Stifter (1857): »Ich kenne den Bühel auch«, sagte ich, »dort geht der Granit zu Ende, aus dem der ganze mitternächtliche Teil unseres Landes besteht, und es beginnt gegen Mittag zu nach und nach der Kalk, der endlich in den höchsten Gebirgen die Landesgrenze an der Mittagseite macht.«
2018/01/23 22:08 , Christoph Seger

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