Siab Bazaar in Samarkand   103360
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Legende

1 Bulgar Qalampiri = Gekrümmte Paprikaschoten
2 Pomidor = Tomaten
3 Karam = Kohl
4 Sum: Usbekische Währung

Details

Aufnahmestandort: Samarkand (706 m)      Fotografiert von: Jörg Engelhardt
Gebiet: Uzbekistan      Datum: 18.09.2015
Der Siab Bazaar in Samarkand ist der größte Basar der Stadt und bietet neben einer unbeschreiblichen Vielfalt an wohlduftenden Lebensmittel und Gewürzen auch nahezu alle Produkte aus dem Non-Food-Bereich, insbesondere natürlich auch die typischen Haushaltswarengeschäfte mit unzähligen undefinierbaren Plastikprodukten und dem unverkennbaren weniger wohl duftenden Seifengeruch, wie aus vielen Ländern Asiens und Afrikas bekannt.

Noch eine kleine Besonderheit auf dem Bild: Usbekistan ist zweisprachig: Erste Sprache ist Usbekisch, normalerweise in lateinischer Schrift, die zweite Sprache ist Russisch – diese bekanntlich in kyrillischer Schrift. Hier auf den Schildern zu sehen: Usbekisch in kyrillischer Schrift – eher eine Seltenheit.



Nikon D800
AF-S Nikkor 24-120 1:4 G ED bei 24 mm
9 HF
1/500
F/8
ISO 100
Mit Stativ und Nodalpunktadapter

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Weitere Informationen zu Usbekistan (Teil 1 siehe #18368, Teil 2 siehe #18459, Teil 3 siehe #18583, Teil 4 siehe #18681)

5. Wirtschaft und Bildung

Wirtschaftlich befindet sich Usbekistan noch immer in einer Übergangsphase zwischen der Planwirtschaft und der Marktwirtschaft. Zwar sind private Betriebe zulässig, der Staat kontrolliert aber viele wichtige Preise sowie die Gehälter, was jedoch den Vorteil hat, dass es weder Armut noch neureiche Protzmillionäre gibt. Ebenso liegt die offizielle Arbeitslosigkeit unter 1%.

Wichtigste Standbeine der Wirtschaft sind hierbei:

a) Bodenschätze: Vor allem Kupfer, Uran, Gold, Öl und Gas
b) Baumwollplantagen
c) Automobilbranche. Im Ferganatal an der Grenze zu Kirgisistan befindet sich ein Werk von Chevrolet, vormals Daewoo, inkl. diverser Zulieferer. Von hier wird hauptsächlich der Markt für Zentralasien und Nahost bedient, das Modell „Spark“ wird auch für den europäischen Markt in Usbekistan gefertigt.

Die Gehälter sind insgesamt sehr ausgeglichen, so ist es auf dem Land nicht unüblich, dass es auch einem Baumwollpflücker für ein kleines Häuschen reicht. Kurzum: 80% Sozialismus und 20% staatlich kontrollierter Kapitalismus.

Insgesamt ist der Außenhandel etwas erschwert, Usbekistan ist neben Liechtenstein das einzige "doppelte Binnenland" weltweit, d.h. sämtliche angrenzenden Nachbarländer sind Binnenländer.

Bildung hat in Usbekistan einen sehr hohen Stellenwert. Es herrscht die allgemeine Schulpflicht, die Analphabetenrate ist ähnlich der Arbeitslosenrate. Taschkent und Samarkand verfügen über Hochschulen aller Fakultäten, die den internationalen Vergleich sicherlich nicht scheuen müssen. Unsere usbekische Reiseleiterin, eine studierte Germanistin, verfügte über einen Wortschatz und Aussprache, die so mancher Bio-Deutsche nicht hat, ebenso ihre Kenntnisse in der deutschen Literatur und Geschichte hatten durchaus das Niveau einer deutschen Gymnasiallehrkraft...

Kommentare

Gibt es eigentlich auch noch einen alten (gedeckten) Bazaar in der Stadt?

PS: Hast recht, Liechtenstein hat es schwer. Allerdings fließt der (junge) Rhein an der Grenze entlang. Ist ein Ausweg.
04.01.2016 23:50 , Christoph Seger
Hochinteressanter Blick in fernen Alltag. Und sieht nach sehr viel Maskierarbeit aus.
Es grüßt Wolfgang
05.01.2016 00:51 , Wolfgang Bremer
Mit Ausnahme der beiden Herren links scheinen sich nur wenige für den Fotografen mit Stativ zu interessieren - ganz im Gegensatz zu mir! Ein sehr interessanter und lebendiger Alltagseindruck den Du aus dem fernen Lande an der Seidenstraße mitgebracht hast. Lobenswert auch Deine informative Fortsetzung zu Usbekistan ...

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
05.01.2016 16:15 , Hans-Jörg Bäuerle
@Christoph: Entlang der von hier südlich abzweigenden Strasse Richtung Registan (siehe Karte) befinden sich viele ehemalige Basare und Karawansereien, welche aber heute in eine Shopping-Mall sowie diverse Touristenlokale umgewandelt wurden.

@Hans-Jörg: Im Gegensatz zu Europäern lassen sich Usbeken liebend gerne fotografieren. Insbesondere Familien mit Kindern stellen sich gerne vor die Linse (und die wollen kein Geld dafür haben) in der Annahme, das Bild zu verschönern. Gerade mich brachte das hin und wieder zur Verzweiflung, da ich doch menschenleere Panoramen mag und die wenigen Personen dann ausmaskiere. Aber einen menschenleeren Basar fände auch ich langweilig ;-)
05.01.2016 17:57 , Jörg Engelhardt
All of great interest.
05.01.2016 18:11 , Giuseppe Marzulli
Instructive your remark!
I checked, and even the Central African Republic has one neighbour facing the Atlantic and one other facing the Red Sea.
Now I understand why life in Liechtenstein is so hard!
Cheers, Alberto.
09.01.2016 12:47 , Pedrotti Alberto
@Alberto 
...yes, Liechtenstein - this must be very hard. Maybe no electricity there... We can count ourselves lucky that we live in Italy and/or Germany ;-)
09.01.2016 23:31 , Jörg Engelhardt
Sehr schön gezeigt und falls sie auch noch russisch verstehen hätte ich mal wieder meinen "gewaltigen Wortschatz" nach Russisch von der 5. Klasse bis zum Studium auspacken können. Wegen einstiger diebezüglicher chronischer Faulheit wäre ich aber nicht weit gekommen und komischerweise haben sie weiter östlich immer Probleme wenn ein Sachse versucht Russisch zu sprechen....abercdafür haben wir ja unseren "sorbischen Ministerpräsidenten"... Ich wünsche Dir ein schönes und erfolgreiches Fotojahr Velten
15.01.2016 05:26 , Velten Feurich
Bei solchen Bildern dürfen durchaus viele Leute rumlaufen. Hatte schon befürchtet, daß die Usbekistan Serie schon wieder vorbei ist - gerne mehr! VG Martin
15.01.2016 21:08 , Martin Kraus
Dieses Panorama hat mich begeistert! Diese Farben und die ganze Szene steckt voller Leben. Am meisten beindruckt hat mich, wie natürlich sich die Menschen vor dem Fotografen und seiner Kamera bewegen.
24.01.2016 18:56 , Werner Schelberger

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Jörg Engelhardt

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