Noch ein zweites Panorama, entstanden während der Feldexkursionen im Rahmen des 12. Internationalen Perm-Trias-Workshops / 2nd Boreal Triassic Conference 2015. Es zeigt zwei östliche Nebenfjorde des Isfjorden – Sassen- und Tempelfjorden, gesehen vom Kapp Belvedere, welches seinen Namen wohl nicht zu Unrecht trägt, westlich der Mündung des Sassendalen.
Fotografiert mit einer Systemkamera SONY NEX-5, Belichtungszeit 1/200 s, Brennweite 18 mm (35-mm-Brennweite 27 mm), mit Fotoshop nachbearbeitet.
Wir blicken über den Sassenfjorden ("Sassen" = niederdeutsch "Sachsen") auf den bekannten Templet (Tempelberg) auf der Halbinsel Bünsow-Land, der mit seiner horizontalen Schichtung mit markanten Felsbändern, ausgeprägter herausmodellierter Vertikalklüftung sowie den typischen Schuttkegeln (Tali) an seinem Fuß wohl an eine zerstörte gotische Kathedrale oder einen buddhistischen/hinduistischen Tempel mit verwitterten Großskulpturenreihen erinnern soll.
Wir befinden uns im östlichen, ungefalteten Teil Spitzbergens bzw. Svalbards mit im Wesentlichen flacher Lagerung der Gesteine und quasi „Grand-Canyon-Morphologie“.
Die Berge des Bünsow-Landes bestehen aus Dolomiten und Kalksteinen der Wordiekammen- und Gipshuken-Formation (Dickson-Land-Subgruppe, Gipsdalen-Gruppe) des Oberkarbon bis Unterperm (Moskau bis Sakmara) an der Basis sowie Karbonaten, Kieselschiefern und Sandsteinen der Kapp-Starostin-Formation (Tempelfjorden-Gruppe) des Perm (Artinsk bis Loping) am Top (über dem markanten Felsband).
Der abgekippte Block im Vordergrund, auf dem die Möwe sitzt, besteht aus einem Brachiopoden-Schillkalkstein des Vøringen-Members der Kapp-Starostin-Formation, auf welcher wir stehen.
Zwischen Tempelberg und Gipshuken/Usherfjellet öffnet sich links das Gipsdalen mit der vorgelagerten Gipsvika, benannt nach wenig erfolgreichen historischen Gipsabbauversuchen zur Baustoffgewinnung.
Rechts im Hintergrund münden die Gletscher Tunabreen und von Postbreen in den Tempelfjorden.
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Gruß, Olaf
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