Das rechtsrheinische Köln wurde in der Vergangenheit durchaus abfällig "Schäl Sick" -Scheele Seite - genannt. Gemeint war damit jener Kölner Teil, der in den Augen der Alteingesessenen eigentlich gar nicht zu Köln gehört.
In römischer Zeit bildete der Rhein die Grenzen zwischen dem römischen Weltreich, der Provinz Germania inferior, und den aus Sicht der Römer unterentwickelten germanischen Stammesgebieten, die nie erfolgreich durch die römischen Legionen eingenommen wurden. Der Rhein bildete also quasi eine Art Limes. Alles was jenseits des Rheines lebte, galt als barbarisch, rückständig, weltfremd, unkultiviert.
Die Legende besagt, dass der Begriff "Schäl Sick" daher stammt, dass früher die Schiffe des Rheins flussaufwärts (also gegen die Strömung) durch Pferde gezogen werden mussten. Die Tiere wurden durch die vom Wasser reflektierenden Sonnenstrahlen geblendet. Deshalb begannen sie auf ihrem dem Wasser zugewandten Auge zu schielen, was sich auch durch einseitig montierte Sonnenschutz-Scheuklappen nicht verhindern ließ. Nach diesem Phänomen nannte man die ihrem schielenden Auge gegenüberliegende Seite die "Schäl Sick", die "Schielende Seite", was auch Ausdruck einer gewissen Geringschätzung dieser Stadtseite war.
14 QF Bilder mit Lumix TZ 10 - BW 11 mm (62 mm KB)
Uhrzeit 10:46
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L.G. v.
Gerhard.
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