Dornige Hauhechel   62177
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Location: Napoleonstein auf dem Windknollen bei Jena (361 m)      by: Wolfgang Bremer
Area: Germany      Date: 01.08.2014
Eigentlich wollte ich mich an eine Aufnahme vom Windknollen heranwagen, wo man einen Teil des Schlachtfelds der Schlacht bei Jena und Auerstedt vom Oktober 1806 überblicken kann. Oben angekommen, hat mich einerseits totes, flaches Licht 'begeistert' (die Bilder sehen nach obernix aus), andererseits waren Bestände der Dornigen Hauhechel (Ononis spinosa) in bisher nicht gesehener Ausdehnung Anlaß für drei Versuche, wovon dieses hier das beste Ergebnis ist. Nach dem ersten Schock beim Sichten der Einzelfotos habe ich mir die Sache schöngeredet mit der Hoffnung, daß vielleicht auch andere Betrachter dem Gewirr der trockenen Gräser einen Reiz abgewinnen können. Ich habe das Ganze etliche Male auf Stichtingfehler abgesucht und bin noch fast jedes Mal auf geknickte Halme reingefallen, die dann aber im Einzelbild genauso aussahen. Die Dornige Hauhechel besiedelt offene Lagen in voller Sonne, gerne also Weiden und Trocken- oder Halbtrockenrasen, wobei sie sich mittels der namengebenden Dornen das Weidevieh weitgehend vom Leibe hält. Die Gräser, die zwischen den Hauhechelbüschen hochwachsen, bleiben dadurch stehen und bilden so das malerische Durcheinander. Keine wirklich nette Pflanze also aus der Sicht von Schaf, Kuh oder Ziege, aber doch schön anzusehen.

Kamera : Olympus VR-320
Bilder : 34 QF freihand
Brennweite: 24,4 / 138
Blende : F5,8
Belichtung: 1/500 bis 1/640
Software : Hugin, Gimp, IrfanView, ArcSoft MediaImpression

Comments

Na, irgendwie muss sich dieses linkische Gewächs ja dem rot- und schwarzbunten Vieh erwehren. Nahrungsaufnahme ist ja schließlich keine Koalitionsverhandlung ;-).
By the way: Den Bereich links hätte ich wahrscheinlich beschnitten. Da sind die Gräser im Hintergrund schon etwas defokussiert.
Herzliche Grüße, Matthias.
2014/09/17 21:22 , Matthias Stoffels
Ich denke der Hauhechel kommt überall dort (in den Halb-Trockenrasenstandorten) auf, wo sie "aus der Kultur" genommen werden, d.h. wo kein Grasschnitt mehr stattfindet. Denn die Schafe werden ihn meiden; die Ziegen würden es übrigens nicht ....

Ganz rechts die Gräser - könnte das eine Trespe (Bromus - vielleicht erectus) sein?
2014/09/17 22:41 , Christoph Seger
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Die Anregung von Matthias ist auf fruchtbaren Boden gefallen, der Bereich fiel auch farblich noch etwas anders aus als gedacht. Zum Ausgleich fürs Abgeschnittene habe ich zwei Hauhechel-Bläulinge neu drangehängt, zwar von etwas anderer Stelle, aber über dem Panoramafleck waren diese Gesellen ebenfalls munter zugange.
Daß das Gelände aus der Nutzung genommen ist, stimmt natürlich. Der Windknollen liegt am Rande des Schlachtfeldes von 1806, wo sinnigerweise schon in preußischer Zeit, also vorm 1. Weltkrieg, ein Truppenübungsplatz eingerichtet wurde. Mit solcher Art ''Nutzung'' ging es weiter bis 1991, die letzten Jahrzehnte betrieben von Truppen eines großen Landes etwas weiter im Osten. Grasschnitt hat also sehr lange nicht stattgefunden, lediglich Panzerverkehr und Schaftrift haben die Flächen offengehalten. Heute gehört das Schlachtfeld zum Ring der Naturschutzgebiete rund um die Stadt und wird entsprechend bewirtschaftet, wobei Ziegenhaltung eher selten ist, der Landwirt verdient wohl mit Schafen schon das meiste an der Landschaftspflegeprämie aus Brüssel. Und das freut freut dann die Hauhechel, die interessanterweise in Österreich ein Herr ist ?
Bei der Gräserbestimmung tue ich mich schwer, Christoph. Die Stengel im Bild sind alle schon trocken und sehr ausgefallen, und in so spätem Stadium bilden die Nachschlagewerke kaum etwas ab. Der Habitus scheint allerdings wirklich am ehesten zu Bromus erectus zu passen.
Es grüßt Wolfgang
2014/09/18 02:02 , Wolfgang Bremer
Schön dargestellt und für mich interessant, da in meinem Umfeld nur Ononis repens vorkommt, von der ich auch ein Panorama zu bieten hätte... Na, mal sehen. LG Wilfried
2014/09/18 18:07 , Wilfried Malz
Crowes claw (Krageklo) in danish! LG Jan.
2014/09/18 20:42 , Jan Lindgaard Rasmussen
In Zeiten wo es mit den "Flattermännern" leider weiter bergab geht finde ich jede Beschäftigung damit sehr gut, wobei sich da auch andere Fotoplattformen eignen. Das es dabei sehr kompliziert ist die Biotope dar zu stellen ist klar. Für mich eine gelungene Sache die sicher viel Aufwand erfpordert hat. Herzliche Grüße Velten
2014/10/11 03:52 , Velten Feurich

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Wolfgang Bremer

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