Wiesenorchideen waren früher keine Seltenheit. Wo der Boden mager ist, lohnte sich kein mehrmaliges Mähen im Jahr. Heute, in unserer intensivierten Landwirtschaft, wird durch Düngung auch der Ertrag von Magerwiesen gesteigert, das heißt, sie werden zu Fettwiesen umgewandelt. Man erkennt sie zur Zeit des Laubaustriebs gut am Gelb von Löwenzahn und Scharfem Hahnenfuß und am Weiß von Kerbel und Wiesenschaumkraut. In solchen Wiesen haben die konkurrenzschwachen Orchideen keine Chance.
Nur unter besonders glücklichen Umständen oder in Naturschutzgebieten bleiben solche Magerwiesen heute noch erhalten. Hier ein Beispiel mit dem Kleinen oder Salep-Knabenkraut, dessen Knollen früher wegen angeblicher Heilwirkung ausgegraben wurden. Es blüht mit am frühesten von unseren heimischen Orchideen und kommt sowohl in feuchten als auch in trockenen Magerwiesen vor.
Den Standort gebe ich natürlich nicht an, sollte jemand das Dorf im Hintergrund erkennen, bitte ich ihn, es für sich zu behalten.
Hinweis Juni 2015: Ein ca 270° umfassendes Panorama von einer Wiese mit Kleinem Knabenkraut in doppelter Bildhöhe habe ich veröffentlicht unter: http://panoramen-und-natur.de/index.php/biotop/biotop-1/163-orchis-morio
6 QF-Aufnahmen kurz vor einem Regenguss, Brennweite 39mm KB, 1/30sec, f11.
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Comments
Eines muß ich loswerden: ich bin in dieser Woche im Böhmischen Mittelgebirge umhergestreift und bin immerwieder total erstaunt von der außergewöhnlichen Flora dort - naturbelassene Mischwälder, Magerwiesen, Steppen, Basalt- und Phonolytvegetation..
Du solltest unbedingt mal im Frühjahr oder Frühsommer einen Besuch abstatten - sicherlich wäre auch Velten für diesen Bereich ein äußerst emotionaler Partner für dich!
LG Seb
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